Spätlese: Herb, aber mit etwas Restsüße. Der neue Kabarettabend von Publikumsliebling, Volksschauspieler & Treibhaus-Spezl seit Anbeginn – Endproben & Vorpremieren no na in der Tiroler Lach & Versuchsanstalt.
Herb, aber mit etwas Restsüße blickt Vitasek auf die Jahre vor und nach Cor. Und kommt zum Fazit: Wir brauchen einen Plan C, denn Plan B funktioniert nicht.
Oder wie der große BB (nicht die durchgeknallte Tierschützerin) schrieb:
»Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch einen zweiten Plan. Gehn’ tun sie beide nicht.«
“Immer wenn ich mich zwischen Neugier und Moral entscheiden musste, gewann die Neugier.”
Das Leben des Andreas Vitásek: ein abenteuerlicher Ritt, in dem der kleine Andi aus Favoriten mal in die Wiener Nachtszene der Siebzigerjahre eintaucht, mal auf Selbstfindungstrips quer durch Europa tingelt und nicht zueltzt im Paris der Künste und der Bohemiens landet – genug Stoff für erste Bühnenauftritte.
Freilich: Zum Leben gehören nicht nur die Erfolge und die Komik von Alltagssituationen, die der beliebte Kabarettist und Schauspieler vorführt, sondern auch Geschichten des Scheiterns, der Ängste und der Melancholie.
Spitzfindig, tabulos und zum Weinen komisch, zugleich poetisch und nachdenklich: Das ist Andreas Vitásek – und auch der Andere, der ja irgendwie in uns allen steckt!
* 1. Mai 1956 in Wien
Schauspieler, Regisseur, Kabarettist
Andreas Vitásek wuchs im Arbeiterbezirk Favoriten auf. Nach der Matura begann er 1974 Germanistik und Theaterwissenschaften zu studieren, war Statist am Burgtheater, nahm Unterricht bei Samy Molcho und wirkte bei Experiment-Theater-Projekten mit.
Am Mozarteum in Salzburg studierte er kurz Schauspiel und Regie, absolvierte seinen Grundwehrdienst und fuhr 1978 nach Paris, um die Schauspiel-Schule Jacques Lecoq zu besuchen, die er 1980 abschloss.
Wieder zurück in Wien schrieb er sein erstes Programm „Spastic Slapstick“ (1981). Danach folgten „Die sieben Leben des Max Kurz“ (1983), „Fahrt ins Blaue“ (1984), wofür er den „Österreichischen Kleinkunstförderungspreis 1984“ bekam, „Andere Umstände“ (1986) und „Was bisher geschah“ (1987).
Nach einer kabarettistischen Pause, in der er vornehmlich Theater spielte (z. B. „Der Büchsenöffner“ mit Camillo Schmidt, wieder aufgenommen 1998), kam er 1991 auf die Kleinkunstbretter zurück und präsentierte „Wieder allein“ (1991).
Es folgten „Unterwegs“ (1993), „Bilanz“ (1994), „Kurzzugende“ (1996), das Best of „Seine schönsten Erfolge, Teil 2“ (1998), „Pscht!“ (1999) und „Doppelgänger“ (2002). Ende 2004 präsentierte er ein Best of unter dem Titel „Eine Nacht im Ronacher“ und ging danach mit „Taxi, Tod und Teufel“ (Best of) auf Tournee.
Im Herbst 2006 hatte „My Generation“ Premiere, 2010 „39,2° – Ein Fiebermonolog“ Premiere. Darauf folgten „Sekundenschlaf“ (2013) und „Grünmandl“ (2016), in dem Vitásek Texte von Otto Grünmandl präsentierte. 2018 folgte „Austrophobia“ und danach spielt er „Der Herr Karl“.
1986 erhielt Vitásek den „Salzburger Stier“, 1987 wurde er mit dem „Österreichischen Kleinkunstpreis“ und 2007 mit dem „Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien“ sowie dem „Österreichischen Kabarettpreis“ ausgezeichnet. 2011 erhielt er den Schweizer Kabarett-Preis „Cornichon“, 2014 wurde Vitásek wiederum der „Österreichische Kabarettpreis“ verliehen und 2018 wurde er mit dem „Deutschen Kleinkunstpreis“ ausgezeichnet.
Neben seinen Kabarettauftritten inszeniert er u. a. August Strindberg, Woody Allen, Johann Nestroy oder Ödön v. Horváth („Geschichten aus dem Wiener Wald“), spielt am Theater (Volkstheater, Rabenhof Theater u. a.) sowie in Kino-Filmen u. a. von Niki List „Malaria“ und „Müllers Büro“, „Helden in Tirol“, „Ein fast perfekter Seitensprung“, „Eine fast perfekte Scheidung“ oder in der Trilogie „Brüder“.
Auch in TV-Produktionen war und ist Vitásek zu sehen, wie in „Unser Mann in Bangkok“, „Mozart und Meisel“, „Fink fährt ab“, „Dolce Vita“ oder „Novotny und Maroudi“.
Unter der Regie von Rupert Henning wurden 2010 acht Folgen der Reihe „VITASEK?“ (Drehbuch: Uli Brée und Vitásek) gedreht bzw. im ORF-Fernsehen ausgestrahlt. 2011 war er in „Kebab mit alles“ (Regie: Wolfgang Murnberger) und 2013 in einem „Tatort“ zu sehen. Immer wieder ist er auch in der TV-Reihe „Was gibt es Neues?“ zu Gast.
2022 erschien sein Selbstporträt „Ich bin der Andere“.