COLIN STETSON (Can)
Colin Stetson hat sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts einen wohlverdienten Ruf als außergewöhnlicher Musiker erarbeitet. Die Hingabe an sein Handwerk ist vollendet, sein Engagement für Innovation unbestreitbar. Bekannt ist er für durchsetzungsstarke, kraftvolle Darbietungen auf dem Saxophon – hauptsächlich Bass und Alt, aber auch Sopran, Tenor und Bariton. Live verwandelt sich Stetson mit jedem einzelnen seiner Instrumente in eine wahre Ein-Mann-Band. Er kreiert einen riesigen, komplexen Einzelklang und übernimmt dabei neben der eines Saxophonisten, die Rollen einer treibenden Rhythmusgruppe und Vokalisation. Es ist gleichermaßen spannend, eindringlich und, ehrlich gesagt, erschreckend.
ROMPERAYO (Col)
Romperayo klingt wie eine rasante musikalische Reise durch die kolumbianische tropische Folklore. Eine schelmische und moderne Interpretation der psychedelischen Klänge von Cumbia und anderen tropischen 70er Rhythmen. Ein musikalisches Feuerwerk, das nicht nur Hüften und Füße bewegt, sondern auch das Gehirn in eine glückselige Stimmung versetzt. Romperayo ist Teil der neuen kolumbianischen Musikszene, die ihre Wurzeln auf faszinie-rende Weise neu interpretiert. Auf eine Art und Weise, die sowohl traditionelle Rhythmen als auch moderne Elektronik kombiniert. Es grenzt an völlige Verrücktheit, ist aber gleichzeitig sehr tanzbar und voller musikalischem Humor.
SINEM (Tur/Ger)
Nennt es Gurbetçiler oder Deutschländers – die Zeit der Gastarbeiter*innen in Deutschland ist noch lange nicht vorbei, ihre Spuren reichen bis in die Gegenwart. Diesen geht die Münchner Alevitin Sinem in ihren Songs nach, weniger als Detektivin, mehr als Medium. Wir hören die großen Diven, wie Neşe Karaböcek, aber auch die Psych- und Anadolu-Rocker dieser Zeit, wie Derdiyoklar und Erkin Koray. Sinem verbinden türkischen Gesang mit New Wave Erinnerungen der 80er Jahre. Arabeske Rhythmen treffen auf minimalistische Synthesizerbässe, elektronische Klänge und rohe Gitarren. Musikalisch werden Grenzen aufgehoben und Räume für maximale Bewegungsfreiheit geschaffen – auf und vor der Bühne.