treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

REMEMBER ALFRED HOCHHAUS / gedenken an die opfer des nationalsozialismus

Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Jänner veranstalten die Israelitische Kultusgemeinde Tirol und Vorarlberg, das Lehrhaus Innsbruck – Verein für jüdische Kultur, das Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus in Tirol, die Musiksammlung des Ferdinandeums, das Treibhaus und das Gemeindemuseum Absam einen Abend in Erinnerung an Alfred Hochhaus.
Ein Abend über Leben und Tod des jüdischen Jazzpianisten Alfred Hochhaus, der 1939 Telfs verlassen musste und 1941 nach einer zwei Jahre dauernden Flucht aus dem nationalsozialistischen Österreich in einem serbischen Dorf von österreichischen Wehrmachtssoldaten ermordet wurde.

Opfer und Täter aus Österreich

Alfred Hochhaus lebte seit 1931 in Telfs. Er stammte aus einer jüdischen Familie in Wien. 1939 musste er im Zuge der forcierten antijüdischen Verfolgung und Entrechtung den Gau Tirol-Vorarlberg verlassen und nach Wien zurückkehren. Im Herbst 1939 verstärkte Adolf Eichmann, SS-Obersturmbannführer und Gründer der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien, den Druck auf die jüdische Community in der Stadt. Monatelang wartete Alfred Hochhaus zusammen mit Tausenden anderen Jüdinnen und Juden auf die Gelegenheit bzw. Genehmigung zur Auswanderung. Alfred Hochhaus gelang es, einen Platz in einer von zionistischen Hilfsorganisationen zusammengestellten Zwangsauswanderergruppe zu bekommen, die das britische Mandatsgebiet in Palästina zum Ziel hatte. Mit drei Ausflugsschiffen kamen die Flüchtlinge auf der Donau bis an die serbisch-rumänische Grenze, wo der Grenzübertritt untersagt wurde. Über Monate steckten sie im Winterhafen Kladovo an der Donau fest. Eine Weiterreise war aus bürokratischen Gründen nicht möglich. Das ganze Jahr 1940 warten sie vergeblich … 1941 werden die jüdischen Flüchtlinge in Serbien von den deutschen Truppen eingeholt – die Wehrmacht besetzt im April Jugoslawien. Die Männer des Transportes werden am 12. und 13. Oktober 1941 von Einheiten der Wehrmacht erschossen …

Simon Wiesenthal schrieb 2001 über diesen als »Kladovo-Transport« erinnerten Fluchtversuch: »Sowohl die Opfer als auch die Täter stammten aus Österreich. Der kommandierende General der in Serbien eingesetzten Truppen war Franz Böhme, vor dem Anschluß Chef des Heeresnachrichtendienstes und ab Februar 1938 auf Betreiben Hitlers designierter Generalstabschef des österreichischen Bundesheeres. Hitler schickte vor allem jene Leute auf den Balkan, die er als Balkan-Kenner betrachtete, und das waren für ihn die Österreicher. Um auf dem Balkan Ordnung zu machen, wurde u. a. in Innsbruck eine Einheit aufgestellt …«

Programm
Hörbild Remember Alfred Hochhaus
Statements der VeranstalterInnen
Kladovo – Eine Flucht nach Palästina
Konzert für Alfred Hochhaus von Triol feat. Florian Bramböck

Büchertisch
Eintritt frei

Konzert für Alfred Hochhaus - es spielt  Triol  - gast: Florian Bramböck

Die drei Tiroler Florian Baumgartner (dr), Walter Singer (b) und Andreas Tentschert (p&synth) gründeten 2007 das Klaviertrio „Triol", anfangs um die Musik von Medeski, Martin & Wood nachzuspielen, später um ihre eigene Mischung aus freier Improvisation und grooveorientierter Musik zu finden. Neben der Vintage-Ästhetik von Rhodes Piano, analogen Synthesizern und Effekten ist es vor allem das Wechselspiel von kollektiven Improvisationen und komponierten, oft ostinatoartigen Teilen, welches den individuellen und groovigen Sound des Trios ausmacht.

 

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