treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

RENAUD GARCiA FONS & BLUE MAQAM. DER PAGANiNI DES KONTRABASSES

Das neu gegründete Blue Maqam Quartett veranschaulicht die Leidenschaft von Renaud Garcia-Fons für die Begegnung zwischen östlicher und westlicher Musik. Das originelle Repertoire findet seine Quellen sowohl in der Tradition östlicher und mediterraner Modi (Maqam) als auch in der Musik jenseits des Atlantiks
„Blue Maqam“ – Mit seinem neuen Album lädt der französische Kontrabassist  zu einer klanglichen Weltreise ein. Stilistisch bewegt sich der Musiker zwischen Jazz, mediterranen Klängen, Flamenco, indischer, afrikanischer und lateinamerikanischer Musik. Eine besondere Überraschung: Zum ersten Mal wird er auf einem Album von seiner Tochter Solea Garcia-Fons am Gesang begleitet. „Blue Maqam“ ist mehr als nur ein Album – es ist eine Reise voller Emotionen und harmonischer Perfektion.

Renaud Garcia-Fons contrebasse & compositions 
Solea Garcia-Fons voix 
Stéphan Caracci vibraphone & marimba 
Jean-Luc Di Fraya batterie & percussions

Der „Paganini des Kontrabass“, Renaud García-Fons, zählt zu den außergewöhnlichsten Musikern der Jazz- und Weltmusikszene. Als einer der virtuosesten Kontrabassisten der Gegenwart übertrifft der Franzose spanischer Herkunft „auf dem Fünfsaiter […] alles, was im Jazz bis dato ‚con arco‘ auf dem Kontrabass möglich schien“, lobte Martin Kunzler bereits in der 2002er Ausgabe des Jazz-Lexikons.

RENAUD GARCIA FONS: DER PAGANINI DES KONTRABASSES

"Ich habe die verschiedensten Arten von Musik studiert, und meine Ausbildung fiel ein bisschen aus dem Rahmen: Klassik, Jazz, orientalische Musik. Das bewirkte, dass ich mich heute auf ganz unterschiedlichen Terrains bewege, auch wenn es eine kontinuierliche Entwicklung gibt. Was mein Spiel auf dem Kontrabass besonders charakterisiert, ist, dass ich häufig den Bogen einsetze. Es hat mich immer sehr fasziniert, den Bass zum Singen zu bringen."
So bescheiden-charmant beschreibt der französische Bassist Renaud Garcia-Fons sich, seine Musik und seine einzigartige Spielweise. Doch die Trickkiste des Klangmagiers hält noch mehr bereit: eine 5te, hohe Saite. Die montiert Garcia-Fons Mitte der 80er auf seine Standgeige und verwandelt den Bass damit in ein ausgewachsenes Soloinstrument.
Von Kind auf bewegt sich der Virtuose im produktiven Spannungsfeld verschiedener Kulturen. Er kommt am 24.12.1962 als Sohn spanischer Emigranten nahe Paris zur Welt. Die katalonischen Eltern machen ihn früh mit der Musik ihrer alten Heimat vertraut. Mit fünf Jahren schickt sich Garcia-Fons an, seine Hör-Erfahrung in die Praxis umzusetzen. Er nimmt Klavier-Unterricht, wechselt jedoch nach einiger Zeit zur klassischen Gitarre. Im Alter von 16 Jahren entdeckt der junge Musiker sein Instrument fürs Leben: den Kontrabass

Am Pariser Konservatorium studiert er den tieftönigen Viersaiter. Sein Lehrer, der syrische Bassist François Rabbath, weiht ihn in das musikalische Vermächtnis des vorderen Orients ein und beeinflusst damit Garcia-Fons' Werk nachhaltig. Während dieser Zeit spielt der begabte Musiker zudem in der Big Band des Trompeters Roger Guerin. Hier arbeitet er mit den Schlagzeug-Koryphäen Kenny Clarke und Sam Woodyard zusammen. Das Training zahlt sich aus. Mit 21 gewinnt er eine Reihe von Musikwettbewerben der Städte Aubervilliers und Paris. Das französische Kulturministerium erteilt ihm daraufhin einen Professoren-Titel.
Von diesem Zeitpunkt an geht Garcia-Fons eigene Wege. Er möchte den Bass aus seinem Schatten-Dasein als Begleitinstrument befreien und versucht sich an experimentellen Improvisationen. Um den klanglichen Horizont des Instruments zu erweitern, fügt er den herkömmlichen vier Saiten eine weitere hinzu. Diese Innovation macht ihn berühmt und bringt ihm den Beinamen "Paganini des Kontrabasses" ein.

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