treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

JAN GARBAREK

musik aus der tiefe der stille

Ein Ton aus der Stille heraus, über pochenden Rhythmusinstrumenten oder sich aufschwingend über die ätherische Klarheit mittelalterlicher Gesänge ... wer diesen Ruf einmal gehört hat, wird ihn nie wieder vergessen... Jan Garbareks Saxophon. Originäre Klangschöpfer sind wahrlich selten, der Norweger aber kreierte einen eigenen unverwechselbaren Sound und wurde damit zum Garant für Schallplatten und Konzerten der Extraklasse.

Ein Ton aus der Stille heraus, über pochenden Rhythmusinstrumenten oder sich aufschwingend über die ätherische Klarheit mittelalterlicher Gesänge ... wer diesen Ruf einmal gehört hat, wird ihn nie wieder vergessen ... Jan Garbareks Saxophon. Originäre Klangschöpfer sind wahrlich selten, der Norweger aber kreierte einen eigenen unverwechselbaren Sound und wurde damit zum Garant für Schallplatten und Konzerten der Extraklasse. Der Ton allein freilich macht die Musik noch nicht und es war wieder einmal zu bewundern, was Garbarek mit diesem Ton anstellt. Es ist eine enorm melodieintensive Musik, die Phrasen sind wie aus Erz gegossen, plastisch, makellos bis ins Detail. (Ulrich Olshausen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)

So sind weite Melodiebögen das Markenzeichen seiner Kompositionen: karg, mild, sanft, ernsthaft, hymnisch, versunken. Seine Klangbilder sind einfach, einleuchtend und zugleich ungeheuer komplex. Als Zuhörer ist man immer wieder fasziniert, wie enorm intensiv und erhebend dieser Eindruck im Konzert ist. Jan Garbarek schöpft aus einem unendlichen Fundus, seit fast vierzig Jahren ist er ein Teil der Europäischen Musikszene, spielte mit zahllosen Zeitgenossen aus nahezu allen Erdteilen, Musik aus den entlegensten Ecken dieser Welt ist ihm geläufig ;bei ihm aber klingt das nicht nach Crossover oder Weltmusik, sondern wird Ganz und Gar zu seiner eigenen Musik. Seine Melodien sind Destillate, von allem verlogenen Authentizitätsgetue gereinigte Klänge, musikalische Meditationen. Garbarek inszeniert Soundscapes, Klanglandschaften von spröder, sublimer Schönheit. Eher wähnt man sich in einer Kathedrale als auf dem Rummelplatz weltmusikalischer Beliebigkeit. (Christian Rentsch im Zürcher Tagesanzeiger) Es ist ein kaltes Feuer, das von dieser Musik ausgeht, die in ihren besten Momenten so klingt, als wäre sie nicht von dieser Welt (Peter Kohl in den Badischen Neuesten Nachrichten) Die Utopie des unendlichen Atems und des natürlichen Wohlklangs treibt Garbareks Musik an, sie schwitzt nicht, sie ist heiter im Sinn des Worts, das vom griechischen Aither kommt und klarer Himmel, reine Luft bedeutet. (Ulrich Greiner in Die Zeit).

Unterstützt werden diese überwältigen Klangerlebnisse auch auf dieser Tour wieder von seinen langjährigen Weggefährten. Die Dänin Marilyn Mazur zaubert auf ihrem riesigen Percussionsarsenal mit Dutzenden von Becken, Trommeln, Gongs, Rasseln, Glöckchen ein wunderbares Geflecht von hüpfenden und tanzenden Rhythmen. Sie ist die sprudelnde Vielfalt, das weibliche Lachen und zeigt wie viel Kraft und Einfühlungsvermögen hinter der Musik der ganzen Band stehen. Sie ist der Blickfang, Publikumsliebling und elementare Kraft zugleich.

Am Bass das Intonationswunder Eberhard Weber aus Deutschland, der zwar mit seinem Spezialinstrument das Rückgrat der Band bildet, sich aber schon lange von der Arbeit als Rhythmusknecht  freigeschwommen hat. Er ist ein stilbildender Virtuose im wahrsten Sinne des Wortes.

Der ebenfalls aus Deutschland stammende Pianist Rainer Brüninghaus verfügt über das gesamte Handwerkszeug der Klassik und des Jazz. Mit seinem untrüglichen Gespür für Dichte und Atmosphäre legt er die kompletten Grundlagen für Gruppensound, sein akzentuiertes Spiel umreißt die Themen und schickt die ganze Truppe auf die gemeinsame Reise.

Spielerisch und locker erscheint das Zusammenspiel des Quartetts. Man versteht sich seit vielen Jahren blind und kann sich so auf die gemeinsame Reise nach den magischen Momenten begeben, die ein solches Konzert ausmachen, nach den Noten, die eine Spur beim Zuhörer hinterlassen.