treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts jetzt - hier im netz oder im treibaus - den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gilt für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25

GURUs JAZZMATAZZ

The GangStarr,  The HipHop Messenger, Back To the Future: Guru's Jazzmatazz Volume 4

Rapper gibt es viele. Der glitzernde Stallgeruch der Gosse ist  mittlerweile meist nur mehr kommerzieller Persilschein einer hollywood-tauglichen Halbunterwelt, die mit Karren, Knarren und Kurtisanen posiert, aber nicht mit Talent glänzt.
MCs im wahrsten meisterlichen Sinne des Begriffes gibts nicht viele. Wenn man nach den echten „Masters of Ceremony“ der Hip-Hop Geschichte sucht, stößt man auf einige unumstößliche Giganten: Rakim, Chuck D, Nas, Biggie, Q-Tip und Keith Elam. Dieser Keith Elam nennt sich unbescheiden wie trefflich: Guru. Was wiederum steht für die nicht minder zutreffende Behauptung: Gifted Unlimited Rhyme Universal. Gemeinsam mit seinem kongenialen Partner DJ Premier bildete (oder bildet) Guru die Formation Gang Starr, die dem Ostküsten Hip-Hop auf ewig die Richtung wies. Als Gang-Starr Guru Anfang der 90er sein Projekt Jazzmatazz vorstellte, fiel es allen wie Schuppen von den Ohren: Die unvertäuten Fäden haben jahrelang nur darauf gewartet, daß ein Visionär auftaucht, die Sache in die Hand nimmt und zwei musikalische Welten miteinander verbindet, in denen die Afroamerikaner ihr Selbstbewußtsein definiert haben: Jazz & HipHop feierten einen relaxten aber nicht minder bewegten Honeymoon.- Im Treibhaus stellt Guru  JAZZMATAZZ Volume 4 - vor: The HipHop Messenger, Back To the Future: mit 8 köpfiger Live Band - Guru an den Reimen, Starproduzent Solar am Pult.

Guru lebt. Der Meister aller Reimklassen. Der coolste aller New Yorker Reimswinger. Die Autorität. Der Lehrmeister. Zwanzig Jahre ist Guru dabei, doch der Erzählstoff geht ihm noch lange nicht aus. Wieder erteilt er der HipHop-Gemeinde eine seiner legendären Lektionen in Sachen, Flow, Groove und Gehalt. Er, der schon auf 'Manifest' zu den Klängen aus Dizzy Gillespies 'A Night In Tunisi' rappte, hat uns zum vierten Mal ein musikalisches Bindeglied zwischen schwarzer Musiktradition und urbaner Aktualität zurechtgebastelt, an dem auch alles stimmig, beseelt und zeitgemäß erscheint. 'Jazzmatazz Vol. 4, The Hip Hop Messenger: Back To The Future' überwältigt mit Simplizität. Man hört keine falschen Tricks aus der digitalen Superkonsole, mit denen die Geschäftsmännermafia regelmäßig das Genre massakriert. Was für eine Wohltat!

Diese Album zeigt: Die Produktivität, Energie, Begeisterung und Vision dieses Mannes sind einmalig und krisensicher. Wo Kinofilme mit jeder Neuauflage langweiliger werden, erhöht der Ostküstenheld die Spannung im vierten Jazzmatazz-Anlauf noch einmal. Das Album hievt die Musik von heute auf eine höhere Ebene. Es hält etwas für alle Hörbedürfnisse bereit und hat das Zeug, zu einem Klassiker zu werden. Denn es hat den gewissen jazz swing, mit dem keiner im HipHop so gut umgehen kann wie er.


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HipHop ist tot?
Nas sagt ja. Der muss es eigentlich wissen. Allerdings lässt er damit nicht gerade eine neue Erkenntnis vom Stapel. Entrepreneure der Halbunterwelt, die mit Karren, Knarren und Kurtisanen posieren, aber nicht mit Talent glänzen, ziehen doch bloß alles auf Hollywood-Niveau hoch. Da kann der selbst penetranteste Stallgeruch der Gosse, mit dem man sich zum Schein umgibt, nichts ändern. Das sind Entertainer, keine Musiker. Lassen wir sie ihr Spiel spielen. Widmen wir uns lieber dem wahren HipHop. Einer, der für spirituellen Standard steht und von der Liebe zur Musik und nicht von Materialismus angetrieben wird. Step in the arena.  

Guru lebt
Der Meister aller Reimklassen. Der coolste aller New Yorker Reimswinger. Die Autorität. Der Lehrmeister. Zwanzig Jahre ist Guru dabei, doch der Erzählstoff geht ihm noch lange nicht aus. Wieder erteilt er der HipHop-Gemeinde eine seiner legendären Lektionen in Sachen, Flow, Groove und Gehalt. Er, der schon auf „Manifest“ zu den Klängen aus Dizzy Gillespies „A Night In Tunisia“ rappte, hat uns zum vierten Mal ein musikalisches Bindeglied zwischen schwarzer Musiktradition und urbaner Aktualität zurechtgebastelt, an dem auch alles stimmig, beseelt und zeitgemäß erscheint. „Jazzmatazz Vol. 4, The Hip Hop Messenger: Back To The Future“ überwältigt mit Simplizität. Man hört keine falschen Tricks aus der digitalen Superkonsole, mit denen die Geschäftsmännermafia regelmäßig das Genre massakriert. Was für eine Wohltat!

Kurskorrektur
„Streetsoul“, der dritte Teil der Jazzmatazz-Saga, war Gurus Versuch, sich einen Reim auf die von Neo Soul und R&B bestimmte Moderne zu machen. Die Idee war gut, die Gästeliste spektakulär. Doch Guru rückte damit etwas von den Grundprinzipien des Projekts ab. Er glaubte nicht mehr voll an seine Sache, er folgte dem Trend. Es hat sich nicht ausgezahlt. Aber Menschen machen Fehler und Guru gesteht ihn auch ein. „Dieses Album spiegelte die Zeit wider, in der es entstand. Durch die Mitwirkung von zu vielen Produzenten verlor die Musik meiner Meinung nach ihr organisches Flair, das man von den ersten beiden Jazzmatazz-Alben kennt. Das ist ein Hauptgrund, warum ich mich dieses Mal für eine andere Konstellation entschieden habe.“

Partnerwahl
Bevor sich Guru erneut an die Arbeit machte, sorgte er zunächst dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Er kappte die langjährigen Bindungen zur Musikindustrie und machte sich selbständig. Der Don der stilvollen Ansprache hat mit 7 Grand sein eigenes Label gegründet und als geschäftsführende Instanz gleichzeitig einen neuen musikalischen Partner inthronisiert. Superproducer Solar begleitet Guru nun sowohl an den Turntables als auch am Schreibtisch und übernimmt damit zum Teil jene flankierende Aufgaben, die DJ Premier früher so meisterhaft funky erledigte. „Solar hat das Ohr für Details und die Fähigkeit, sein Wissen über die Geschichte der schwarzen Musik mit all jenen Prinzipien zu vermengen, auf denen HipHop aufgebaut ist. Darüber hinaus ist er mit dem neuesten zukunftweisenden Produktionsstandard vertraut“, schwärmt Guru. Solar beherrscht die Balance. Er verweist auf die Verdienste der Granden früherer Tage. Trotzdem klingt es nicht wie ein alter Hut.  

Zurück in die Zukunft
„I’m jazzy and I’ve got that flavour, spicy, check out your behaviour”, informiert uns der Meister in einer programmatischen Ansage zu Beginn und übergibt sogleich an die Detroiter Kollegen von Slum Village. Der Bassgroove ist präsent und mahlt sich gefühlvoll in die Glieder. Es folgt eine weitere Grundsatzerklärung. „Just be yourself“, fordert Chicagos Lichtgestalt Common, während Crossover-Jazz-Altmeister Bob James die Fusion im Hintergrund an den Tasten abrundet. Es folgt „Stand Up (Some Things Will Never Change)“, ein hymnischer Uptempo-Song mit klassischem „Apache“-Flair, das Damian Marley zusätzlich anheizt. Das ist so heiß, es reibt dem Schuh die Sohle ab! Ein weiterer Höhepunkt ist „Connection“. Guru beklagt sich über die Seelenlosigkeit seiner Lieblingsmusik und fordert Besinnung auf die Essenz. Der leicht düstere Vibe des joints stellt einen spannenden Kontrapunkt zu Kems afrikanisierten Soul-Vocals dar, die ja auch ein Akon so großartig beherrscht. Any ladies in the house? Vivian Green zum Beispiel, eine schon im Backing von Jill Scott eingesetzte Schwester aus Philadelphia, die „Summer Breeze“ viel weibliche Frische verleiht. Guru hat aber auch alte Bekannte nicht vergessen. Caron Wheeler, die einstige Stimme von Soul II Soul etwa, für die sich Solar einen auf „Georgy Porgy“ von Toto basierenden Sound ausgesucht hat. Da kann man nur zu einem Schluss kommen.

HipHop ist nicht tot
Nicht mit einem wie Guru. „We’ve got infinte possibilities right now“, kontert er an der Seite von Blackalicious. Die Produktivität, Energie, Begeisterung und Vision dieses Mannes sind einmalig und krisensicher. Wo Kinofilme mit jeder Neuauflage langweiliger werden, erhöht der Ostküstenheld die Spannung im vierten Jazzmatazz-Anlauf noch einmal. Das Album hievt die Musik von heute auf eine höhere Ebene. Es hält etwas für alle Hörbedürfnisse bereit und hat das Zeug, zu einem Klassiker zu werden. Denn es hat den gewissen jazz swing, mit dem keiner im HipHop so gut umgehen kann wie er. Elevate your mind.