KILLER JOEY feat. STEVE CARDENAS & BRAD SHEPIK guitars l TONY SCHERR bass l JOEY BARON drums
Joey Baron arbeitete mit Marianne Faithfull, Bill Frisell, Stan Getz und John Zorn (Masada: Alef, 1994). Außerdem spielte er mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, Tony Bennett, Carmen McRae, Laurie Anderson, John Scofield, Al Jarreau, Jim Hall, Eric Vloeimans, Dizzy Gillespie, Art Pepper, John Abercrombie und Tim Berne. Baron spielte neben seinen Sideman-Auftritten in eigenen Formationen, wie mit der "Down Home Group" (mit Arthur Blythe, Ron Carter und Bill Frisell, Barondown und Killer Joey. In seinen Solo-Projekten ist Joey Baron von den harmolodischen Ansätzen von Ornette Coleman beeinflusst, zusätzlich verarbeitet er Elemente afroamerikanischer Musik, Hiphop und des Free Jazz.
„Wenn ich meinen Sound beschreiben sollte, würde ich ihn locker und langsam nennen, so wie Südstaatler langsam sind. Und soulful hoffentlich”, skizzierte der in Richmond, Virginia geborene Joey Baron schon 1992 seinen Drum-Sound. Diese Selbsteinschätzung des heute 47-jährigen Wahl-New Yorker trifft neuerdings noch viel offenkundiger auf sein bewusst leise und dabei bestechend elegant aufspielendes Slow Groove-Quartett Killer Joey zu als auf seine früheren Gruppen angefangen von Miniature bis Barondown.
Die sentimentale Reise von Killer Joey geht tief ins Herz von Barons funkiger Southern Soul-Heimat. Seit seinem 97er Album „Down Home” setzt Baron auf die soulige Country- blues- und Swing-Karte. Zwei Gitarren (abwechselnd auf Herb Ellis-, Pat Martino oder Jerry Garcia-Wegen), Sex Mob-Bassist Tony Scherr und Baron selbst phrasieren, paraphrasieren und fantasieren bevorzugt – im lustvoll gedehnten Southern Gentleman-Sprachfluss – etwa „Sex Machine”-Singweisen von James Brown. Songs wie „Wisely” oder „Contact” (beide von Barons 2000er Klasse-Album „We’ll soon find out”) finden überraschend weiche neue Übergänge inmitten des nicht nur im Jazz verminten Grenzgebietes zwischen Geist und Verstand und „Body and Soul”: Dabei klingen diese Songs ohne Sänger so heiter und irdisch entspannt, als wäre das Testosteron und erotische Dynamit des „Grandfather of Soul” über den Äquator der Gürtellinie bis hinauf in den Kopf gewandert.