ERIC BIBB
ERIC & YANA BIBB. Vater & Tochter. Family Affairs
Eric Bibb verliess das ehemals gelobte Land des politischen Songs, als dessen Ära Anfang der 1970er Jahre zuende ging. Er siedelte aus den USA, wo er in der Folkszene des New Yorker Greenwich Village aufwuchs, nach Schweden über, und hielt sich über viele Jahre nur mit Musiklehrerjobs über Wasser. Doch sein Festhalten am ursprünglichen, emotionalen Konzept des Blues verhalf ihm schließlich doch zum späten Durchbruch Mitte der 1990er Jahre. Seine Auftritte mit Corey Harris beim London Blues Festival 1996 waren umjubelt, und seine Kooperation mit Taj Mahal an Liedern für Kinder wurde 1997 mit einer Grammy-Nominierung belohnt. Es war die Geburtsstunde des gereiften Eric Bibb, des großartigen Livemusikers und Blues-Folk-Predigers, als der er bis heute um die Welt tourt. Nur ausgerüstet mit seiner Gitarre (meist derer zwei), seinem schwarzen Hut und einer unglaublich eindringlichen Stimme. Sein Blues ist kein erdiger, rauer wie der eines John Lee Hooker, es ist eher der warme, spirituelle, folk- und gospellastige Deltablues eines Blind Willie Johnson, Booker White oder Ray Charles. Bibb ist ein Poet und kluger Beobachter ganz im Sinne Bob Dylans, der mit seiner Stimme und seiner Botschaft ganze Stadien im Handstreich nehmen kann.