nach mozart verpassen cech & mühlbacher ihrer bigband eine neue frisur: SWING.
Vor rund zwanzig Jahren gründeten Christoph Cech und Christian Mühlbacher aus Lust am orchestralen, europäisch beeinflussten Musizieren eine Big Band und nannten dieses Ensemble „Nouvelle Cuisine“. Ganz ihrem Namen verpflichtet, kreieren sie seitdem Neues aus scheinbar nur allzu bekannten Zutaten. .
ein österreichisches spitzenensemble
mit mittlerweile starker tiroler beteiligung:
MARTIN NITSCH guitars
MARTIN OHRWALDER trumpet
Es ist diesmal der „Swing“, den sich „Österreichs Contemporary Big Band Nummer 1“ Nouvelle Cuisine als musikalisches Betätigungsfeld auserkoren hat. Und wie es bei diesem Großformat eigentlich immer der Fall ist, darf man den übergeordneten Titel eines Programmes nicht allzu eng sehen. Was die beiden führenden Köpfe hinter diesem Projekt, Christoph Cech und Christian Mühlbacher, nämlich erneut an die Spitze treiben, ist der Versuch einer Modernisierung und Neudeutung einer Spielform durch die Erweiterung ihres klanglichen Ausdrucks. Dem traditionellen Swing vollkommen undogmatisch begegnend, überträgt die 18-köpfige Formation diesen in eine überaus lebendige, vielschichtige und stileübergreifende Form zwischen Melodie und Experiment. Aktuell befinden sich Nouvelle Cuisine auf einer kurzen Konzertreise durch Österreich, deren nächste Station am 20. November das Treibhaus in Innsbruck ist.
Der Legende nach liefen sich Anfang der 80er Jahre Schlagzeuger Christian Mühlbacher und Pianist Christoph Cech in den Kellergewölben des Wiener Konservatoriums über den Weg, wo sie anstatt eifrig zu üben, eher dem Traum nachhingen, eine eigene große Band zu gründen. Im Laufe der Zeit begannen die beiden Schritt für Schritt, ihre Visionen schließlich auch in die Tat umzusetzen. Doch mit dem ursprünglichen Vorhaben ein einfaches Ensemble zu gründen, haben Nouvelle Cuisine heute in ihrer aktuellen Form nicht mehr viel zu tun. Nach und nach stießen nämlich immer mehr befreundete Musiker der Gruppe zu, bis schließlich die heutige Größe, immerhin 18 Musiker, erreicht war. Was sich aber seit den Anfangstagen definitiv nicht geändert hat, ist das Ziel, nämlich musikalisch immer wieder neue Wege beschreiten und etwas Originäres und komplett Neues entstehen lassen zu wollen.
In diesem Sinne ist auch das neue Programm „Swing“ zu verstehen. Wie schon in der Vergangenheit nähern sich Nouvelle Cuisine auch dieses Mal von allem begrifflichen Ballast und Denken befreit der Tradition. Der Swing, eine der ältesten Formen des Jazz, wird in den Kompositionen von Christoph Cech und Christian Mühlbacher aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgelöst und in eine zeitgenössische Form übersetzt. Klar, dass das auf diesem Weg Entstandene und von dem Ensemble mit unbändiger Spielfreude Umgesetzte mit dem Altbekannten nicht mehr allzu viel zu tun hat. Vielmehr ist es ein kunstvoll und virtuos zusammengeführtes buntes Sammelsurium an verschiedenen musikalischen Sprachen und klanglichen Ausdrucksformen. Es geht richtig hin und her, die MusikerInnen interagieren unter der Leitung der beiden Dirigenten zwischen Festgeschriebenem und Improvisiertem, zwischen Melodiösem und Schrägem, zwischen rhythmischer Eingängigkeit und Vertracktheit.
Musikalisch erwächst ein Konzert von Nouvelle Cuisine in der Regel eigentlich immer zu einem echten Erlebnis mit vielen, vielen überaschenden Wendungen. Spannend macht die ganze Sache vor allem der Umstand, dass man Zeuge eines solchen Ereignisses nie wirklich weiß, in welche Richtung tatsächlich gehen wird. (mt)
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"Swing" Undogmatisch und durchaus augenzwinkernd nähert sich das aus Österreichs Jazzcreme de la Creme zusammengewachsene Musikerkollektiv der Tradition mit einer Riesenportion neuer Ideen, einem Reigen fantastischer Solisten und einer ihresgleichen suchenden Bigbandpower.
Wenn Nouvelle Cuisine sich der rhythmischen Mutterwelle des Jazz, dem Swing, wieder einmal verschreiben, kann davon ausgegangen werden, dass sich die Küchenchefs Christian Mühlbacher und Christoph Cech beim komponieren nicht verschrieben haben, sondern das passende musikalische Gewand für ihr kraftstrotzendes Baby gestrickt haben.
Ähnlich undogmatisch und durchaus augenzwinkernd nähert sich das aus Österreichs Jazzcreme de la Creme zusammengewachsene Musikerkollektiv der Tradition mit einer Riesenportion neuer Ideen, einem Reigen fantastischer Solisten und einer ihresgleichen suchenden Bigbandpower. Ein Genuss für Band und Publikum !
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Stilbeschreibung:
Rhythmisch gibt es eine Vorliebe für kraftvolle, rockbetonte Patterns, oft Spiele mit polyrhythmischen Überlagerungen und ungewöhnlichen Taktarten. Den tonalen Aspekt kann man am ehesten als erweiterte Modalität, ebenfalls bis zum Polymodalen, mit Ausflügen in die freie Tonalität bezeichnen. Verschränkte Kontrapunktik erzeugt Dichte. In der großen Form gibt es einen starken epischen Bezug, der die Bestimmtheit vermittelt, die die Auftritte der Band prägt. In der Detailarbeit dominiert ein Hang zu collagenhaft harten Brüchen, schwebende Stimmungen zersplittern plötzlich, Fortissimokaskaden münden in balladeske Intimität. Ein lebendiger Dinosaurier, immer auf dem Weg. Nouvelle Cuisine steht gerade in Zeiten einer zunehmenden musealen Rückschau für eine konsequente Suche nach immer neuen Möglichkeiten und bindet zudem einige der besten Instrumentalisten dieses Landes in einer Großformation.
Nouvelle Cuisine entstand Anfang der achtziger Jahre in den Kellern des Konservatoriums der Stadt Wien, als Christian Mühlbacher und Christoph Cech, statt zu üben, lieber ihren Träumen von einer großen Band nachhingen und sich eine starke musikalische Bindung formulierte, die bis heute das Rückgrat der Band ist. Die Big Band wurde nicht als Big Band gegründet, sondern stockte sich von befreundetem Bläser zu befreundetem Bläser über Jahre zu der Größe auf, in der sie sich heute präsentiert. Die Bedeutung des französischen Titels: Ein Bekenntnis zum Kochen, Steckenpferd beider Gründerväter, und zu Europa als musikalischem Nährboden.
Pressestimmen:
"Die wesentlichen Merkmale der Gruppe Nouvelle Cuisine sind die hervorragenden Kompositionen von Christoph Cech und Christian Mühlbacher – Werke von oft symphonischen Ausmaßen, von einer Intensität, die an Alban Berg gemahnt, diffizil instrumentiert (insbesondere Mühlbacher merkt man das an Meistern wie Gil Evans geschulte Ohr deutlich an) ... Dem Abgleiten ins Pathetische wird durch gekonnte Schnitte, teilweise ironische Randbemerkungen oder auch durch geschmeidige Überleitungen entgangen."
Tiroler Tageszeitung
"Die Nouvelle Cuisine hält sich fern von der Ausschließlichkeit des guten alten Bigband-Sound. Allerlei Stilmischkulanzen bilden hier ein impulsives Haus der Individual-Känge."
Der Standard
"Cechs kompositorische Beiträge bestechen in den wuchtigen, dissonanten Einwürfen der massierten Bläsersätze wie auch in den kunstvoll verschlungenen, kontrapunktischen Stimmverflechtungen, Mühlbacher disponiert seine Partituren demgegenüber ökonomischer, transparenter, in reizvollen Klangmixturen und impressionistischen Klangfeldern."
Jazzpodium
"Polyphon durchwachsene, motivisch eng verklammerte Kraftblöcke von beeindruckender Dichte, weit ausladende kontrapunktische Entwicklungen, energetische Solo-Brillanz, geerdet durch die Körperhaftigkeit rockverwandter Rhythmen – trotz des mitunter hohen Komplexitätsgrades bleibt die Musik von Nouvelle Cuisine sinnlich."
Jazzthetik
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line up
Clemens Salesny as cl ss
Fabian Rucker as bcl bs, sopr
Christian Kronreif ts ss cl fl
Manfred Balasch ts,fl,bcl
Florian Fennes bs,cl
Aneel Soomary tp
Andi Pranzl tp
Martin Ohrwalder tp
Walter Fend tp
Werner Wurm tb
Alois Eberl tb
Gerald Pöttinger btb cbtb
Alex Rindberger tuba
Christoph Cech dir.,p,comp
Martin Nitsch git
Tibor Kövesdi b
Lukas Knöfler dr
Christian Mühlbacher dir.,perc,comp
Werner Angerer ton
Moritz Cizek Team