treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

HEiLIGER STOHSACK. LEIDER: DAS TREIBHAUS-FESTNETZ-TELEFON iST GESTÖRT. ABER WIE !

das treibhaus ist telefonisch zur zeit nicht erreichbar. muß ein ziemlicher dachschaden sein! wenns um reservierungen geht, schreib an weiberwirtschaft@treibhaus.at - bei programmfragen an office@treibhaus.at...


JAZZ & ROCK • STATT ALKO POP: FEIERN AM FREITAG

eine wunderliche serie handverlesener konzerte gewidmet den suchenden jungen & den junggebliebenen alten. für die einen einstiegsdroge in die live-musik und für Aalle um live zu erleben, was für eine kommunikative heilsame kraft in melodien & rhythmen steckt & wie toll es ist, mit wunderbaren künstlern als reiseleiter gemeinsam in ferne welten einzutauchen.

DER EINTRITT IST FREI:WILLIG 

jede/r entscheidet selbst, was er & sie beitragen kann & will. merke: frei:willig heißt nicht „gratis“, sondern „frei:willig“ wenns nur 2 cent sind: hab dank - der gute wille zählt & wenns das budget irgendwann zuläßt wirds schon mehr!? weil jede/r weiß: von einem augenaufschlag wird kein musiker satt. aber: sich rollig am einlaß-menschlein vorbeischleichen oder gar in den spendenkorb zielspucken, ist stil - los und halbstark. sei stark – bitte sehr und danke schön!

FR 21.11. 11 JAHRE: DiE JUNGE TALSTATiON FEiERT ANKATHiE KOi • MARY MABU • LASHOUT
FR 28.11. SAMi GALBi. ARABiSCHER DANCEFLOOR
FR 05.12. SHANTi POWA. BOLZANO - REGGAE
FR 12.12 FUNKY MONKS. RED HOT CHiLi TRiBUTE
FR 19.12. YASMO & DiE KLANGKANTiNE
FR 26.12. WiCKED DUB DiViSiON. REGGAE SOUL
DI 30.12. LAST CONCERT '25: VEEBLE. ROMA TERMiNI
FR 02.01. BAiBA & SAGE DARLEY. ART-POP
FR 09.01. GREYBACK & BLACK CORONA – METAL
FR 16.01. KALAKUTA. TRiBUTE TO FELA KUTi
FR 23.01. DJANGO 3000. BAYERN-DESPERADOS.
FR 30.01. FADONACHT: CARLA PiRES. PORTUGAL FR 06.02. COMMON MEN. ROCK- HITPARADE
FR 13.02 FRRiTZ the CAT. ÜBERRASCHUNGSKONZERT
FR 20.02. LUKAS KRANZELBiNDER‘S SHAKE STEW

 

EiNE ZUWENDUNG & ERMUTiGUNG • LASSET UNS SINGEN TANZEN & SPRINGEN

Die Junge Talstation sucht im Dickicht der Stadtpolitik das Versprechen, das ihnen im Zukunftsvertrag schriftlich gegeben wurde - so wie Tausende junge Menschen in dieser Stadt ihre Orte suchen & kaum welche finden, wo sie erwachsen werden, sich ausprobieren können - um einigermaßen unbeschadet Schmetterling zu werden.
Das Treibhaus kann ein Lied davon singen - fühlt sich gestresst aber gleichzeitig geadelt, wenn jedes Wochenende mehrere Hundertschaften von 14 - 17 Jährigen in Schwärmen uns & unseren Hof überfallen, weil sie ausgerechnet das Treibhaus als ihren Platz auserkoren haben - und unsere Toiletten als kulturpolitische Notdurftzentrale - weil sie in der ganzen Innenstadt nicht mal aufs Klo gehen dürfen. Im Wahlkrampf kurzfristig einen Tag lang Stimmvieh, zum 18. Geburtstag Abspeisung mit einem Jungbürgerbuch und einer Portion Pommes - ohne Majo: das ist der Gipfel der Aufmerksamkeit - daß die olympische Bobbahn um 32 Millionen gerade erneuert wurde tröstet auch nicht wirklich. Wie die Jungen, die pubertierend ausschwärmen, fühlen wir uns mit all unserer Sympathie & unseren Anliegen allein & im Stich gelassen. Und sein tuats a Frechheit!
Trotz alledem: Statt die Nerven wegzuschmeißen - öffnet sich das Treibhaus: „macht hoch die Tür“ - und heißt das junge Volk willkommen.
Ja, kommt, übt euch im Ausgehen, aber auch in Regeln der gegenseitigen Hochachtung, übt Gelassenheit (im Treibhausareal gelten Geschwindigkeitsbeschränkungen) und verkürzt das Schwarmgehabe. Hört euch im Treibhaus um: findet, wo die Musik daheim ist, mit lauten aber auch mit leisen Tönen. Lernt Rauschdisziplin & probiert es ohne zerschlagenes Porzellan, ohne ge- und erbrochene Bierkrüge. Versucht es mit Musik als Einstiegsdroge ins Erwachsen-werden! Die ist Lebensmittel für die Seele! Kommt, macht die Ohren auf & erlebt, was sich im Keller abspielt, was die Musik mit euch macht - was der Frühling mit den Kirschbäumen macht. Das Treibhaus macht ernst mit „Jazz & Rock statt Alkopop“ und widmet euch die Frei:tage mit einer exquisiten Konzertreihe. Alles bei freiem Eintritt - damit niemand eine Ausrede braucht. Feiern geht mit Musik besser & vor allem: Sinn stiftend. Drum: tut euch zusammen, seid solidarisch, bildet Banden (englisch: Bands) Und:::: *lassts eich nix gfalln!*

 

DAS TREIBHAUS. WAS ES iST? EIN SPiELPLATZ  • FüR GRoSSE & FüR KLEiNE MENSCHEN


Ich kenn keinen Platz in ganz Österreich, der so einmalig und bunt ist wie das Treibhaus in Innsbruck. Wo Mütter und Kleinkinder, Jazzstars und Nachwuchsmusiker, Punks und Primarärzte, Schauspieler und Zeitungsleser ein- und ausgehen. Wohlgemerkt: mit Respekt voreinander. Üblich sind die Kabarettlokale. Dort sind die Kabarettisten mit ihrem Publikum. In den Jazzclubs sind die Jazzer unter sich. Die Mütter sind entweder daheim oder auf dem eingezäunten Kinderspielplatz.Das Treibhaus dagegen ist alles in einem und noch viel mehr: Ein einmaliger Spielplatz für kleine und für grosse Menschen.

Das Treibhaus macht Platz für Menschen guten Willens - unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion und Geldtasche. Und ist in über 40 Jahren zu einem wunderbaren Platz geworden mit einer einmaligen Publikumsstruktur - quer durch alle Generationen und sozialen Schichten. Die Weiberwirtschaft serviert ihre Ware zu Preisen jenseits des PreissteigerungsTsunamis - und füttert mit dem, was sie erwirtschaftet Musiker, finanziert zu einem großen Teil das Kulturprogramm, ermöglicht, dass vieles bei freiem Eintritt stattfinden kann oder dass die Eintritts-Preise im Treibhaus so günstig gestaltet werden können.

Das Treibhaus ist eines der wenigen Lokale ohne Konsum-Zwang. Tiroler Quellwasser gibts nach wie vor für ein Bitte-Danke und im Glas. Darum bestehen wir auch darauf, dass das, was in kommerziell ausgerichteten Lokalitäten selbstverständlich akzeptiert wird, mit guten Gründen auch im Treibhaus gilt: Gastronomische Konsumgüter müssen aus dem Treibhaus-Angebot bezogen werden. Ins Central setzt sich auch niemand mit DosenBier und Fleischkassemmel - bzw fliegt dort hinaus.

Wir lernen: Das Handeln mit Genussmitteln aller Art im Treibhaus-Areal obliegt der Weiberwirtschaft - und nur ihr.

Zum Schutz der ewigen Jugend sind unsere MitarbeiterInnen angewiesen, bei Milchgesichtern Ausweis-Kontrollen zu veranstalten. Das ist keine Schikane sondern sinnvolle Vorschrift.

Unsere Kellnerinnen sind menschliche Wesen, die sind nicht eure Bedienung - sondern sind unsere angestellten MittearbeiterInnen. Merke: Das Treibhaus ist ein Wirts-haus & kein Gast-haus. Die wahren Wirte (gegendert: Wirt-innen) aber sind die Mädels der Weiberwirtschaft, die den Laden tagein tagaus großartig schmeißen & so ganz nebenbei studieren auch noch!

Das selbständige Hantieren im gesamten Treibhaus-Innenhof mit mitgebrachten SixPacks, Alkopops und ähnlichen Rausch- giften sowie das Mitführen von Futtermitteln aus Lokalen der fernen und nahen Umgebung geht uns auf den Geist & wird nicht geduldet.

Wers noch deutlicher braucht: Keine Macht den Drogen - bei Rauschgiftgeschäften verstehen wir Bahnhof und holen die Polizei zu Hilfe. Bei gewaltbereiten Leuten - speziell bei Übergriffen auf Frauen - und seien sie “nur” verbal - sind wir sehr spaßbefreit.

Es kann vorkommen, daß jemand Kreislauf hat oder aus anderen Gründen kotzen muss. Zum Kotzen ists aber auch, wenn all die guten Freunde sich - abrakadabra - blitzartig aus dem Staub machen & das Häuflein elendig im Dunkeln & allein zurücklassen. Das ist unterlassene Hilfeleistung (§ 95 StGB) Ernüchternd ist, daß sich am Tag danach nie jemand gesund meldet, nicht einmal, um sich bei der und denjenigen zu bedanken, die die ganze Bescherung ver-sorgt & ent-sorgt haben.

Mülltrennung findet im Treibhaus mitsamt Innenhof nicht statt. Beziehungswaise an den dafür vorgesehenen Kübeln.

Sieben Leute müssen nicht schreien, damit sie laut sind. Merke: Das Treibhaus ist auch Theater und Konzertraum - auch für leise Konzerte. Bitte die manchmal notwendige Ruhe nicht stören.

Tische sind Stationen für unsere Kellnerinnen. Selbsttätiges Tischl-Rucken wird nur unter Mitwirkung der Stationsvorsteherin geduldet.

Spucken ist verboten, das ist grausige LandPlage geworden. - wer zum 2.Mal erwischt wird, klaubt eine Stunde lang aus dem Urinal der Männertoilette die hineingespuckten Snus oder kratzt die Überreste des Kautabaks vom Boden & aus Gläsern.

Es gibt keine Parkplätze für eure Dienstfahrzeuge : stellt Fahrräder im Radhaus ab, Mopeds auch: wegn der Nachbarn & der Sicherheit.

 

DIE JUGEND: BÖSE & GOTTLOS & FAUL 1000 v.C.

DiE ZUKUNFT WAR FRüHER AUCH NiCHT BESSER



Der Mensch is‘ gut, aber die Leut‘ san a G‘sindel!
Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862)

Pepperl (Liesl Karlstadt) bleibt gleich am ersten Stuhl hängen, der krachend umfällt.
Vater: No, Depp. Lach net so saudumm, dummer Bua.
Pepperl rennt den zweiten Sessel um und lacht.
Vater: Jetzt hörst amal mit deim saudummen Gelächter auf!
(Er haut ihm erbost eine runter. Pepperl weint.)
Vater zum Kellner: So macht er mirs heut scho den ganzn Tag, in einer Tour grinst er, der dumme Bua. (Pepperl lacht wieder)
Kellner: Mein Gott, er freut sich halt, weil er jung ist!
Vater: Ich war doch aa amal jung,
I war vielleicht sogar jünger wie der.
Karl Valentin, Der Firmling 1934

Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul, sie wird niemals so sein, wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
Sokrates. 399 v. Chr

ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere heutige Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen. Wenn ich die junge Generation anschaue, verzweifle ich an der Zukunft der Zivilisation. Aristoteles, um 350 v. Chr.

Dichter Horaz (+ 14 n Ch) klagt über den „bartlosen Jüngling“, daß er „ ...für Mahnworte harthörig (sei), ... großspurig im Geldausgeben; hoch hinausstrebend, rasch im Begehren...“

Achte die Jugend, du weißt nicht, wie sie sich entwickeln wird. Konfuzius 551 - 479 v. Chr.

Nix Genaues weiß man nicht, dieses aber ebenso (1968):
Wir sind die Leute, vor denen uns unsere Eltern gewarnt haben!