Faschingsnarren
Seltsame Dinge passierten in den letzten Tagen. Zunächst wurde das erfolgreiche Ergebnis der Tempo-140-Tests veröffentlicht. Der Anstieg der Emissionen war nur gering und bei der Lärmbelästigung gibt es noch „gewisse Messunsicherheiten“. Insgesamt war es aber nicht so schlimm wie befürchtet. Das ist also bereits ein Erfolg. Fast zeitgleich schrieb der Vizekanzler ein SMS, in dem er eindeutig mehr blaue Macht in der Nationalbank forderte. Wie erinnerlich seine früheren, kritischen Aussagen bezüglich des falschen Proporzes in diesem Institut. Da dieses interne Schriftstück irrtümlich in die Öffentlichkeit kam, musste er sich erklären. Das tat er souverän, denn „Die Aufgabe der Regierung ist es, die Nationalbank möglichst kompetent zu besetzen.“ Kompetent ist also gleich blau. Gut, das wussten wir noch nicht. Zur selben Zeit gewährte das sonst so strenge Innenministerium humanitäres Bleiberecht für einen vatikanischen Staatsbürger. Das versteht man, denn der Vatikan ist ein unsicherer Staat und hat mit seinen 572 Einwohnern schließlich nicht für alle Platz. Und zu guter Letzt wurde noch bekannt, dass die Wiener Verkehrsbetriebe neues Personal sucht mithilfe von Pizzaschachteln und dem originellen Spruch „Da ist für jeden Geschmack etwas dabei“. Die nicht minder originelle Reaktion der Gegner des Essverbots blieb nicht lange aus. Wenn schon nichts Stinkendes gegessen werden darf, dann auch keine Pizza als Jobzuckerl. Das alles stinkt etwas nach offensichtlichem Intelligenzverfall. Doch bevor sich Verzweiflung breit macht, rettet uns ein Blick auf den Kalender. Faschingsbeginn! Zum Glück ist es das! Hoffentlich.