Friedens-R
Viele haben sich bereits gewundert, warum das amerikanische Englisch einen derartig globalen Siegeszug antrat. Das wunderschön verschluckte R, das zuweilen an Geräusche erinnert, die man nach zuviel Alkohol auf der Toilette von sich gibt, ist ein prächtiges Beispiel dafür. Selbst manche Asiaten, denen das R nicht in die Wiege gelegt wurde, versuchen sich an diesem Laut und fühlen sich so nicht mehr ausgeschlossen von der globalen Community. Die Faszination dieses Akzents, der die ganze Welt sprechen lässt wie Donald Duck, scheint also archaisch. Und das genau haben nun Affenforscher belegt. Mit Hilfe eines Computers wurden bei Makaken die theoretischen sprachlichen Möglichkeiten dieser Tiere simuliert. Der Testsatz hieß: „Will you marry me?“ Der Vergleich mit einer weiblichen Stimme zeigt, wie ähnlich das Makakische dem amerikanischen Englisch ist. Dieser Satz ist vielleicht nicht signifikant, da er ja zumeist in einer absoluten Ausnahmesituation angewandt wird. Zudem ist auch bei Geübten wahrscheinlich Nervosität mitzudenken, welche die Stimmqualität sicher beeinflusst. Doch wissen wir: Sprache schafft Denken und umgekehrt. Also lassen sich doch gewisse Rückschlüsse aus dieser revolutionären Erkenntnis ziehen. Plötzlich scheinen amerikanisches Wahlverhalten oder der ganz normale Wahnsinn der US-Außenpolitik völlig plausibel. Da ist nichts Bösartiges dabei. Sie können nicht anders, denn auch der Makake, so das Forschungsteam, folgt hier eigentlich nur seinen Möglichkeiten. Es sollte also genügen die Amis auf ein ganz normales R umzuschulen, dann wäre der Weltfrieden gesichert.