Hl. Owezarius
Gute Nachrichten von der Freizeitfront. Der Karfreitag muss künftig allen Religionsgruppen als Feiertag zugestanden werden, so der Europäische Gerichtshof. Richtig, warum sollte nur dem Orthodoxen an diesem Tag ein Feiertagszuschlag zustehen? Doch Geld ist nicht alles. Was ist etwa mit moslemischen Bräuchen wie dem Fest des Fastenbrechens? Dafür wäre das heimische Klientel sicher zu begeistern. Nicht zu vergessen Buddhas Geburt am 8. April oder die Feier seiner Erleuchtung im Mai. Letzteres können auch Angehörige anderer Religionen dringend gebrauchen.. Ebenso bietet der Hinduismus Möglichkeiten die Arbeit still zu legen. So etwa das schöne Neujahrsfest Makara Sankranti am 14. Jänner, das man mit unsrem Neujahrstag verbinden könnte zu zweiwöchigen Ferien. Nahtlos wäre dann das vorgezogene Waitangi-Fest zu begehen als Würdigung der hier ansässigen Maori. Mit Tanz und bunten Kostümen, unserem Frühschoppen nicht unähnlich. Dann ist ohnehin Ostern. Im Sommer sind Feiertage leider etwas dünn gesät. Da müsste die Glaubensgemeinschaftt der Atheisten einspringen mit dem Todestag von Engels im August. Zudem gäbe es das Shinto-Fest Tanabata das an die rührende Geschichte zweier Sterne erinnert, die sich endlich treffen. All den Bediensteten unserer japanischen Restaurants sei Dank dafür. Der Herbst wäre mit jüdischen oder afrikanischen Feiertagen aufzufüllen bis Weihnachten. So entstünde ein fast komplett arbeitsfreies Jahr. Und die letzten Arbeitstage könnte man dem Heiligen Owezarius, dem Schutzpatron der Arbeitsvermeider, widmen. Dass im Land der Feiertagsweltmeister noch niemand auf diese Ideen gekommen ist, erstaunt.