Menschenschutz
Manche Berufe sind rätselhaft was ihre Qualifikation betrifft. Wie wird man etwa Intellektueller? Dafür gibts keine Schule oder Akademie. Meist wird man es, wenn einen die Anderen dafür halten und diese Vermutung oft genug wiederholen. Oder wie wird man Tierschutzbeauftragter? Tiere zu schützen ist ein ehrenvoller Ansatz, aber offenbar kann man dies mehr oder weniger gut machen. In einem streng geheimen Wettbewerb werden dann die besten Schützerinnen und Schützer ausgewählt und beauftragt, Tiere professionell zu schützen. Jede Partei hat also berufsmäßige Schutzbeauftragte, die ihr Geld mit Schützen verdienen. Keinesfalls sollten dabei aber Schützen geschützt werden. Da solche Jobs rar sind, tobt oft ein heftiger Kampf unter den Menschen, die Tiere schützen wollen. Weniger schützenswert scheint dabei die eigene Art, sonst würde man artgerechter miteinander umgehen. Auffällig auch, dass keine Partei Menschenschutzbeauftragte hat. Vielleicht wäre dann das Klima anders. Vielleicht würde man sich dann nicht öffentlich abschlachten nach verlorenen Wahlen oder sich wie Tiere benehmen vor den Urnengängen.
Vielleicht würde man sich eher pflanzen als sich tierisch ernst zu nehmen. Vielleicht könnte dann darauf verzichtet werden, den stets unfehlbaren Silberrücken darzustellen. Oder unter Umständen sogar den Anderen, wenn auch von unterschiedlicher Couleur, beipflichten. Es bestünde eventuell auch Hoffnung, dass Animalisches wie dummes Rudeldenken oder Revierstreitigkeiten dem Menscheln weicht. Mag sein, dass diese Gedanken zutiefst menschlich naiv sind. Doch sollten sie sich fortpflanzen, wären Tieren und Menschen gleichermaßen geholfen.