Tiroler Sokrates (Sokrates aus Tirol)
„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ gilt als ewiger Satz der Philosophie. Und der Tiroler Landeshauptmann, bei allem Respekt für den Kulturminister, ist sicher der Philosoph unsrer Innenpolitik. Wi erinnerlich legendäre Interviews, wo er endlich eine genaue Prüfung der Eurofighter-Verträge verlangte. Nun war es allerdings er, der dieselben damals unterschrieben hatte. Vielleicht lag es am zu kompliziertem Englisch dieses Kontrakts, das ihm zu dieser Verwirrung anleitete. Er forderte absolute Transparenz und das ist genau sein Metier. Transparente Erinnerungslücken. Ganz transparent konnte er sich nun m BVT-Ausschuss nicht genau erinnern, ob er als Innenminister Weisungen erteilte. Das ist fortgeschrittene Philosophie. Ich weiß nicht, dass ich was weiß. Aber: sollte dies jemand behaupten, weist er es aufs Schärfste zurück. Über die Gründung der Soko Bekleidung wusste er ebenfalls nichts, denn das sei Sache der Exekutive. Diese wiederum hat ja mit dem Innenminister nahezu gar nichts zu tun. Er gehe davon, das diese „ihre Sache richtig gemacht haben“. Auch daran erinnert er sich nur vage. Zudem sei es absurd, dass seine Parteinahme gegen die Tierschützer, von der er allerdings gar nicht mehr so viel weiß, ein Entgegenkommen für den Bauernbund war. Denn er sei Mitglied bei quasi allen Bünden, auch bei den Tiroler ÖVP-Frauen. Soweit sich diese dran erinnern wollen. Prinzipiell gilt für ihn nicht nur „glücklich ist, wer vergisst“, was man an seiner Karriere überprüfen kann. Er stellt selbst den alten Sokrates in den Schatten und erweitert ihn zur Vollendung. Ich weiß nicht, dass ich nichts weiß. Und das ist wahr. Leider.