DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Die Lehre vom Vergleich ist eine der kürzesten und treffendsten: „Alles ist vergleichbar!“ Um diese Lehre jeder Generation wieder möglichst dramatisch vor Augen zu führen, gibt es an manchen Universitäten sogar einen eigenen Lehrstuhl. Dieser heißt hochwohlgeboren akademisch „Komparatistik“ und darin tun alle nichts anderes, als emsig alle Texte, Literaturen und Kulturen miteinander zu vergleichen. An guten Tagen wird gelobt, dass es Sinn macht, über den eigenen Tellerrand zu schauen, an schlechteren Tagen fragt man sich, was diese ewige Vergleicherei eigentlich soll. Dieser Tage wird an der Innsbrucker Uni entschieden, ob die Komparatistik weitergeführt oder eingestellt werden soll. Die Dichter sind schon seit einigen Wochen auf der Palme und rufen, Hände weg von unserem Wunderinstitut. Größter Befürworter des Institutes ist der Dichter Raoul Schrott, der einst an der Komparatistik studiert hat und dem man nachsagt, dass er gerne auf einem Lehrstuhl sitzen würde, wenn die Steuererleichterungen an seinem momentanen Dichtersitz in Irland auslaufen sollten. Wenn man das Argument von Absolventen gelten lassen sollte, nämlich die Komparatistik ist gut, weil darin Raoul Schrott sein Studium abgeschlossen hat, müßte man augenblicklich die Innsbrucker Germanistik schließen. Denn diese wäre demnach ausgesprochen schlecht, weil an ihr Schriftsteller wie Walter Klier und Helmuth Schönauer rechtzeitig mit dem Studium aufgehört haben, ehe etwas von der Institutsleere in die Dichterköpfe geschwappt ist. Hinter der Diskussion um Proponenten von Sinn und Unsinn könnte man im Fall der Komparatistik schon noch eine Überlegung anstellen. Wenn alle vorhandenen Institute ihre Aufgaben machten, braucht es eigentlich keine Komparatistik. Die Komparatistik in Innsbruck ist ja nur eingesprungen, weil gewisse Institute beharrlich im Koma liegen. Jeder Verlust ist ein Verlust, ok, das ist auch so ein komparatischischer Satz, aber wäre außer ein paar Arbeitsplätzen etwas verloren, wenn es die Komparatistik nicht mehr gäbe? (Dieser Kommentar erscheint drei Tage VOR der Entscheidung über das Schicksal der Komparatistik. Literatur sollte nämlich auch im Vorhinein da sein, nicht immer nur germanistisch nachhakend im Hinterher.)
Kommt der jammernde Ton der Südtiroler eigentlich von den schlechten Nachrichten, die sie ständig verbreiten, oder sind die Nachrichten der Sydis generell so schlecht, dass sie jammern müssen?Jetzt sitzt wieder einmal ein schweres Tief über Europa, gut zwanzig Länder sind davon betroffen und…
In diesen Sendungen aus den Bundesländern spielen sich oft haarsträubende Szenen ab, indem sie aus dem tiefsten Österreich berichten, von dort, wohin Gerhard Roth mit Mühe und intellektuell aufwändig in seinen Romanen vorgedrungen ist.In der Umgebung von Graz hat es wieder einmal ordentlich…
Der erste Mai wird in Tirol traditionsgemäß mit einem Flugzeugabsturz begangen.Das sinnloseste Flugzeug des sinnlosesten Unternehmens stürzt dabei jeweils in einem sinnlosen Ort nahe der Autobahn in eine Böschung. Heuer ist der Pilot nach Angabe von Augenzeugen so klein, dass er sofort tot ist.…
Das ist vielleicht ein entfernt verwandtes Kind des Stockholm-Syndroms, dass du plötzlich Sympathien hast zu einem Menschen, der dir wildfremd seinen Lebensstil aufs Auge drückt. Aber als kluges Kind hast du gelernt, dass die wirklich Guten immer ungewollt über dich herfallen und dir ihr Gutes…
In den Tiroler Zeitungen werden die Glossen umso gerner gelesen, als sie hohler sind. Es ist gar nicht so leicht, eine Hohl-Glosse hinzukriegen. Ein kleiner Versuch:Nach gängiger Theorie ist die Literatur das Getue, das rund um einen Text aufgeführt wird, der Text selber ist mehr oder weniger…
Die Frau um die fünfzig ruft gegen fünfzehn Uhr ziemlich emotionslos den Jäger ihres Vertrauens an, dass im Waldstück vor ihrer Tür ein Hund streunt. Der Jäger ist an diesem Sonntag fünfundfünfzig geworden, er packt seine Sonntagsbüchse untern Arm und knallt wenig später pflichtgemäß…
Der scheidende österreichische Bundesheer-General hat gerade seinen Todfeind in Gestalt eines burgenländischen Verteidigungsministers ausgehockt und überlebt, jetzt geht er frisch und mutig in Pension. Vom neuen Verteidigungsminister wird er zu diesem Höhepunkt seiner Beamten-Karriere bekekst…
Es gibt so einen typisch grünen Grinser, bei dem der Mund wie bei einem Atomkraft-Smiley in alle Richtungen verzerrt ist. Diesen Dienst-Smiley hat natürlich die Vizebürgermeisterin im Gesicht, als sie am West-Ende der Innsbrucker Innenstadt einen Poller hochschießt und somit eine…
Wahrscheinlich wissen mehr Menschen, dass es sich bei Ischgl um eine Krankheit handelt, bei der der Patient durch Niedersaufen endlich vergisst, dass er auf Urlaub ist, als dass sie wissen, dass Ischämie eine Minderdurchblutung ist.Dabei herrscht in Ischgl zumindest die politische…
Spätestens seit der sogenannten Volksbefragung im Jänner 2013 über eine Melange aus Neutralität, Arsch-Auswischen durch Zivis, freiwillige Befehlsausgabe, Katastrophenschutz und Berufsheer ist dem letzten klar, was in diesem Land unter Generationenvertrag gemeint ist. Die über…