Die Railjet-Ranger
Noch sind sie selten anzutreffen, das heißt es gibt mehr Railjets als Ranger. Aber bald wird in jedem Waggon an einem Vierer-Tisch eine Karten spielende Uniform-Partie sitzen, die wie seinerzeit die Vier im Jeep durch die Gegend braust.Einheimische Soldaten hocken in einheimischen Zügen und spielen ein einheimisches Spiel, meistens irgendwas am Bildschirm, manchmal auch pures Schnapsen, selten Tarock. Für die Auslandsstrecken über das deutsche Eck oder nach Budapest hinein gibt es eine wohlwollende Bewilligung, zumal die Ranger unbewaffnet sind und die Mütze auf fremdem Terrain respektvoll zusammengerollt auf der Schulter festzurren.
Und die Kekse, die dieses Personal hochachtungsvoll trägt, werden gerade in Bayern und Ungarn mit ihren rechten Regierungen gerne gesehen. Eine rechte Regierung fährt immer auf Abzeichen und Kekse ab, darin verrät sie sich mit ihren Werten.
Entstanden ist dieses moderne Rangertum wie immer aus einem unterzuckerten Budget heraus. Seit sich das Bundesheer immer öfter keine Transporte mehr mit Heeres eigenen LKW leisten kann, müssen eben alle Bahn fahren. Oft stehen die Rekruten auch vor verschlossenen Kasernen, weil diese gerade wegen Baufälligkeit gesperrt worden sind.
Was liegt also näher, als diese Rekruten mit den Railjets herumreisen zu lassen. Wenn sie in Wien im Sud eindösen, gleiten sie hinüber nach Budapest und fahren anderntags nach einem kurzen Soldatenfick wieder zurück in die Heimat, wo sie für Ruhe und Gelassenheit sorgen.
„Diese Railjet-Ranger sind ungemein beruhigend, ich fühle mich total sicher!“ sagen die Passagiere der Reihe nach, zumal die Bundesheerler niemanden belästigen und meist Mitleid auslösen.
Immer öfter brechen auch Zivildiener ihren Einsatz an einem alten österreichischen Rentner-After ab und satteln auf das Bundesheer um, dem jetzt der große Relaunch gelungen ist.