HC ARTMANN: »Dracula, Dracula«, erstmals erschienen 1966, wird vorgetragen von Erwin Steinhauer. Die von Georg Graf und Peter Rosmanith komponierte, und auf zahlreichen Perkussions- und Blasinstrumenten interpretierte Musik, bezieht ihre Einflüsse aus osteuropäischer Volksmusik, dem Jazz, Ambient- und der Minimalmusic.
Musik und Literatur ergänzen sich zu einem akustischen Film. Die Musik verdichtet, interpretiert und erweitert den Text, schafft neue Hör-Räume. Aus Sprache und Musik entsteht eine »Symphonie des Grauens«.
Künstler
Erwin Steinhauer betätigt sich als freischaffender Künstler und schrieb unter anderem Lieder und Texte. Seit 1982 brachte der österreichische Schauspieler diverse Soloprogramme heraus. Seine Bühnenengagements führten Erwin Steinhauer u.a. an das Burgtheater (1982-1988), zu den Salzburger Festspielen und an das Wiener Volkstheater. Darüber hinaus ist Erwin Steinhauer in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.
Georg Graf ist seit Jahren Gastmusiker bei zahlreichen Theaterproduktionen im Burg- und Akademietheater sowie der freien Szene. Er ist Mitglied des Nataya Mandir Music Ensembles (indische Musik) und war unter anderem in Projekten mit Sainkho Namtchylak (international anerkannte mongolische Obertonsängerin) zu hören.
Peter Rosmanith arbeitet neben seiner Konzerttätigkeit in zahlreichen Worldmusic-Formationen (YOK, Otto Lechner, Klaus Trabitsch, Bethlehem All Stars, Marwan Abado u.a.m.), als Komponist und Musiker für Theater-, Film und Hörspielproduktionen. Seit 2007 wird unter seiner Leitung die Reihe "Mandelbaums Bibliothk der Töne" produziert.
Presse
Erwin Steinhauer. (...) Und wie es sich für einen solch feinen Text überdiest geziemt, legt er jedes Wort, um es in seinem ganzen Glanz erstrahlen zu lassen, auf die Golfwaage – ohne indes das Tempo zu verschleppen. Georg Graf und Peter Rosmanith erschaffen zudem auf Blas- und Schlaginstrumenten eine schaurig-schöne Klangwelt, in der Steinhauers volltönende Stimme ebenso wie Artmanns Witz, sein Pendel zwischen Ironie und Pathos hervorragend zur Geltung kommen. Manche dieser vermeintlich karpatischen Weisen und wilden walachischen Tänze, die sie improvisieren, wünschte man sich länger zu hören. Als hätten die Musiker bei Artmann Unterricht genommen in der Kunst der Verknappung, wecken sie Sehnsüchte, die Draculas Blutdurst nahe kommen. (Süddeutsche Zeitung)
Da gibt es natürlich den Silberling mit dem lustvoll und sehr abwechslungsreich den H.C.Artmann'schen Dracula-Text vokal auskostenden Erwin Steinhauer. Aber auch ein 32-seitiges Begleitbuch mit einem Steinhauer-Interview und schaurig-schönen Zeichnungen Linda Wolfsgrubers. Und da gibt es vor allem die ergänzende, reflektierende musikalische Klangerzeugniskunst Peter Rosmaniths und Georg Grafs. (...) Da wird reichlich parodiert und kunstvoll jongliert mit den Schröcknissen und Abscheulichkeiten im "Shangri-La allen Bösen." (Artmann). (Der Standard)
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H. C. Artmann, 1921 geboren, im Dezember 2000 gestorben, unvergleichlicher Dichter und Doyen der österreichischen Gegenwartsliteratur, war oft (und ist noch immer) Gast im Treibhaus: Jenseits der Burenwurst.
Seine autobiographische Skizze aus Malmö mit den Worten endet:
a gesagt,
b gemacht,
c gedacht,
d geworden.
Alles was man sich vornimmt, wird anders als man sichs erhofft ...