EX !
In diesen Tagen ist sehr viel ex in Österreich. Ex wurde einiges getrunken auf den Balearen, was das politische Exil für zwei Staatsmänner bedeutete. Dadurch entstand eine innpolitische Explosion, die unsere Regierung zur Ex-Regierung machte. Was folgte war historisch exorbitant, denn eine Expertenregierung gab es noch nie. Auch wenn sie ebenfalls bald ex sein könnte.
Der Begriff „Expertenregierung“ klingt gut, doch stellt sich die Frage, ob normale Regierungen mit Expertentum eigentlich nichts zu tun haben. Könnte es also sein, dass der Volksvertreter-Job prinzipiell auch frei von Auskennen denkbar ist? Wobei dieser nahe liegende Schluss zu kurz greift, denn Experten sind eigentlich nur Erfahrene. Und Erfahrung bewahrt bekanntlich nicht vor Irrtum. Interessant wird es aber, wenn eine Expertin Ministerin ist für Infrastruktur und gleichzeitig auch Erfahrung hat im Spitzensport. Als ehemalige Staatsmeisterin in Rhythmischer Sportgymnastik könnte sie die Verrenkungen ganz leicht ausführen, die ihr unerfahrener Vorgänger in puncto Haltung mühevoll vollzog.
Der beste Ex-Innenminister aller Zeiten sorgte für den besten Exkurs in Sachen Wortschöpfung. Er warf nämlich der ÖVP „nüchterne Machtbesoffenheit“ vor.
Selbst im alkoholaffinen Österreich rätselt man nun allerorten, wie eine „nüchterne Besoffenheit“ denn aussehen könnte. Explizit muss darauf hingewiesen werden, dass die FPÖ die Partei der Einzelfälle ist. Selbst der Kanzler sprach von „wiederkehrenden Einzelfällen“ Man fragt sich, wie viele Regentropfen braucht es, bis man von „Regen“ spricht? Wie sagte doch ein Exexex-Kanzler einmal. „Es ist alles sehr kompliziert“.