Gedehnte Stadt
Forscher haben festgestellt, dass die Demenzhäufigkeit in der Nähe von viel Verkehr deutlich zunimmt. Man sollte mindestens 200 Meter davon weg wohnen um nicht der Gedächtnislosigkeit anheim zu fallen. Im urbanen Bereich ist das ganz leicht herzustellen, die Königsweg wäre, Städte einfach auseinander zu ziehen. Das ist für bereits Erkrankte kein Trost, eher Beschwernis. Wer sich leicht verirrt, verirrt sich bei größeren Distanzen noch häufiger. Aber die gedehnte Stadt scheint doch ein Rezept der Zukunft zu sein. Dadurch bräuchten alle öffentlichen Verkehrsmittel noch länger und die Menschen wären kürzer daheim. Dies wiederum würde die Energiekosten erheblich senken. Denn wer gegen Mitternacht nach Haus kommt und um fünf wieder aufsteht um in die Arbeit zu kommen, braucht auch nicht groß einzuheizen. Außerdem konnte er sich ja ausgiebig und stundenlang in den U-Bahnen oder Bussen auf Steuergelder aufwärmen. Der öffentliche Verkehr als Wärmestube könnte auch die Obdachlosigkeit lindern. So bekommt man die Armut endlich weg von Bahnhöfen oder Touristenattraktionen und macht sie sozusagen ambulant. Bei ausreichend gedehnten Städten wären Wohnen überhaupt bald obsolet. Ein Großteil der Stadtbevölkerung wohnt dann in fahrenden gemütlichen, kleinen Schlafkojen und wird durchs Fenster in den Stationen verpflegt. Angesichts der mafiösen Wohnungspreise wie etwa in Wien sicher eine probate Lösung. Manchen werden nun einwenden, dass diese Projekte die Lebensqualität mindern. Mag sein. aber da all diese Menschen ja sehr nahe am Verkehr leben, werden sie es nicht zum Glück mehr mitbekommen.