Krankes Haus
No risk no fun lautet die Devise einer Zeit, die nach immer neuen Spannungsmomenten sucht. Paragleiten, Bungee-jumping oder schnelle Autos, das kennt man. wer aber richtig aufs Ganze gehen will, sollte sich in die Obhut mancher Spitäler begeben. Zuerst ist es ratsam, sich zu erkundigen, welcher Eingriff wo eher selten durchgeführt wird. Das ist nicht ganz einfach, zumal in unsrem Gesundheitssystem das Kryptische zur Autoritätsbildung gehört. In anderen Ländern wie Deutschland kann man sich darüber leicht informieren, aber das ist feig, es geht ja schließlich um Suspense. Ein heißer Tipp in dieser Hinsicht sind gewisse Herzoperationen in Graz. Da gilt offenbar der alte Satz „Jugend forscht“. Manchmal passieren natürlich Kleinigkeiten, etwa dass ein Patient vom Operationstisch fällt. Plötzlich versteht man, warum Patienten einfach zu „Fällen“ werden. Oder dass versucht wird beschädigte Organe dennoch zu verpflanzen. Und sollte da -oh Wunder- nicht alles nach Wunsch klappen, ist das kein Kunstfehler. Fehler vielleicht, Kunst ist da aber nicht im Spiel. Diese Mangelärzte sind fast gefährlicher als der Ärztemangel. Den Angehörigen wird dann ein kleines Schweigegeld angeboten und damit ist auch dieser Fall erledigt. Auch der Begriff Risikopatient erfährt so eine neue schöne Bedeutung. Wer also Lust auf ein kleines Abenteuer hat und sich dabei nicht in kalte Regionen begeben will um etwa Lawinen herauszufordern, ist hier genau richtig. Die Spitäler sind beheizt, der Speiseplan ist oft eine zusätzliche Prüfung für den Stoffwechsel und der Ausgang ist durchaus ungewiss. Only the strong survive, also: auf ins Spital!