Morally challenged
Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder. Der Krankenanstaltenverbund verbindet Anstalten, bei denen es an vielem krankt. Dabei geht es wie immer nicht um Patienten, das wäre altmodisch. Ziel des Gesundheitssystems ist es, Menschen mit Behinderungen im moralischen Bereich über die Runden zu bringen. Wobei Behinderung ja bereits von der politisch korrekten Sprachzensur verboten wurde. Es sind also Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die sitzen dort im Vorstand und zeichnen sich durch einen Bedarf an besonders unverhältnismäßigen Gagen aus. So stellte es der stets humorlose Rechnungshof fest. Diese horrenden Bedürfniszahlungen gleichen sich aber wieder aus durch geringeres Maß an Verantwortung. Das ist gerecht, vor allem wenn man in Betracht zieht, dass im gleichen Maße die externen Beratungskosten explodierten. Der Nutzen dieser Berater war dem RH zwar nicht klar, aber im Gesundheitsbereich geht es eben nicht immer nur um nackte Fakten. Der KAV ist Teil der Gemeinde Wien. Damit ist auszuschließen, dass es zu einem Gemauschel kommen könnte. Niemand schiebt hier dem andern Geld zu, auch wenn etwa der Leiter der internen Revision gleichzeitig auch Antikorruptionsbeauftragter ist. Der RH sieht das als unvereinbar, wie kurzsichtig. Denn der KAV ist in erster Linie ein steuergestütztes Charity-Projekt. Hier werden Menschen, die morally challenged sind, trotz eines gewaltigen Handikaps in Sachen Kompetenz mit knapp 400.000 Euro ins Privatleben entlassen. Das kann locker ausgeglichen werden durch sinnvolle Einsparungen an den wirklich Kranken. Und das heißt dann im PC-Sprech Synergie.