Nicht wurscht
Nichts, nicht einmal Terror oder Wirtschaftskrisen, ist so gefährlich wie das Kinderlied. Das allseits beliebte, nur scheinbar harmlose "Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ war ein Teil des Limburger Glockenspiels. Eine wachsame Veganerin entdeckte die perfide Zeile, wo der Jäger den Fuchs mit dem Schießgewehr holen würde, sollte er die Gans nicht wieder hergeben. Sie verlangte die Entfernung der Weise aus dem Glockenspiel und man gab nach. Zu Recht. Unvegane Märchen sollten aus dem Kanon entfernt werden. Hänsel und Gretel, wo die Hexe sogar die Kinder verzehren möchte, gleich an erster Stelle. Einerlei, ob diese Geschwister artgerecht gehalten wurde, Kannibalismus ist gar nicht vegan. Denn Menschenfleisch ist eben auch tierisch. Auch dass die böse Alte Hänsel und Gretel wie Brot zubereiten will, ist keine Entschuldigung. Selbst der stets nett-naive Obelix, mit seiner permanenten Wildschweinfresserei bedarf einer strengeren Prüfung. Balu, der Bär frisst ungeniert vor einem sehr jungen Publikum Honig und singt dabei auch noch von Gemütlichkeit. Die darf es nicht geben, wenn es um die Frage geht: Wie steht etwa die Biene Maja wirklich zur Imkerei? Nie hat man da ein klares Statement gehört. Ist sie etwa wie viele Künstler vollkommen unpolitisch? Dürfen wir eigentlich noch Grundwasser trinken, denn ohne unsere Bohrungen hätte die Natur es wohl nie frei gegeben. Das alles scheint ein gewaltiges Problem zu sein und eben kein Scheinproblem. Irgendwer meinte einmal, Demokratie sei manchmal auch der Terror durch Minderheiten. Das sollte uns nicht egal sein und wurscht schon gar nicht.