OBER GRENZ WERTIG
In der Innenpolitik toben derzeit erbitterte Kämpfe zwischen den Welten. Zunächst der Fight zwischen der dunklen Seite der Macht, zuletzt auch Staatsfeinde genannt, und den Rettern der Heimat. Sollten diese an die Macht kommen, werden sich viele Probleme quasi von selbst lösen. Denn dann wird Europa vermutlich einen Zaun um Österreich bauen. Doch auch die Staatsfeinde sind untereinander uneins. Grundsätzlich wie immer, aber im speziellen im Punkt der Flüchtlingsquote. Deren Deckelung wurde von den schwarzen Staatsfeinden als Obergrenze bezeichnet. Also eine mathematisch fassbare Größe. Den roten Volksverrätern hingegen schien das zu wenig elastisch. Also freundete sich man mit dem Begriff des Richtwerts an. Der Oberwert scheint hier also Verhandlungssache, während für die anderen die 37.500 eine Art Richtgrenze ist. Ein Kompromiss scheint schwierig, vielleicht in Form einer Wertgrenze. Nun haben aber Grenzen in Zeiten wie diesen ihre starre Bedeutung verloren, obwohl sie neuerdings wieder kontrolliert werden. Hier scheinen die Grenzen unserer viel diskutierten Werte erreicht. Richtwerte zu haben, heißt nicht automatisch über Werte zu richten. Andererseits sind Obergrenzen wichtiger als Untergrenzen. Das würde bedeuten Flüchtlinge an der Grenze zu sammeln und erst ab einer gewissen Anzahl herein zu lassen. Das ist sicher im Sinne der Genfer Konvention. Der österreichische Weg scheint eine Form der Mittelgrenze zu sein. Nämlich die Grenze als Mittel zum Zweck zu sehen. Und dann versucht es sich zu richten, falls der Oberwert überschritten wird. Das ist jedenfalls grenzwertig.