Old Pezihand reitet nicht mehr
Die Liste Jetzt ist einst. Einst und jetzt wird verbunden durch ein Unikat der Innenpolitik, Peter Pilz. Kaum einer politische Persönlichkeit durften wir so lange bei der Arbeit zusehen. 1986 kam er ins Parlament und wo immer der Kapfenberger auftrat war Brutalität angesagt nicht nur gegen Simmering. Große Verdienste folgten und die Namen Lucona, Noricum und Teerag Asdag stehen für Aufklärung im besten Sinne. Ein Geschenk für die Republik.
Bei der Julirevolution der Grünen kamen ihm die trotzkistischen Wurzeln zugute.
Ein vierter Platz war ihm einst zu wenig, jetzt wäre er darüber froh.
2017 überflügelten also die Menschewiki die betulichen Mehrheits-Oberlehrer der eigenen Partei und schafften den Einzug ins Hohe Haus. Unvergessen der von der Feier ausgesperrte ORF-Reporter, der putzig die Pressefreiheit in Frage stellte. Diesmal war der Pilz-Trotz sogar lustig.
Dann kamen die Frauen und der Frauenversteher verstand sie nicht mehr, denn „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Frau sexuell belästigt.“ Vermutlich weil es mehrere waren, werden böse Zungen unter den Gegnern meinen. So wurde es immer schwieriger, die Zeit der Grabenkämpfe kam und das Ende absehbar.
Interessant, dass er das Wahlkampffinale mit Lugner, beging, Frauenfreunde unter sich. der sich sogar als Fan outete.
Bleibt immer noch die Musik. Prinz Pezi und die Staatssekretäre. Wie gesagt, Originalität ist oft schwierig.
Vielleicht wird er künftig als Old Pezihand mit seinen Lasso-Brüdern über die Prairie reiten und am Lagerfeuer Geschichten aus alter Zeit erzählen. Die Banditen werden sich jedenfalls freuen.
Denn er fehlt jetzt schon. Ziemlich.