Post-Modern
Der klassische Brief kommt aus der Mode, das bedeutet für die Post weniger Arbeit. Die finnische Post hat das als Chance erkannt und begonnen ihre Dienstleistungen zu diversifizieren. So bietet sie ein Essenslieferservice an um sich etwas dazu zu verdienen. Der neueste Coup aber ist genial. Dienstags soll es künftig möglich sein, unterbeschäftigte Postler fürs Rasenmähen zu engagieren. Bei der kleinen Adressschwäche mancher Briefträger kann es vielleicht passieren, dass der falsche Rasen gemäht wird, aber hier zählt allein der gute Wille. “Die Post bringt allen was“ wird so konsequent in die Tat umgesetzt. Das kann aber nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wenn der Postbeamte schon am Weg ist, kann er doch auch gleich die richtigen Getränke mitbringen. Betreutes Trinken sozusagen, das erspart nicht mehr ganz so fitten Pensionisten den lästigen Gang in die Spirituosenabteilung der Supermärkte. Auch Blumen könnten auf diesem Wege ihre Adressaten finden. Der Postillon d`amour kann dann vielleicht noch schnell die Wohnung durch saugen oder die Wäsche aufhängen.
Optisch ansprechende Postler wären denkbar als Showeinlage bei Damenkränzchen, quasi als Chippendales fürs kleine Portemonnaie. Diese Linie ist erweiterbar, mit einem Escortservice in schmucker Post-Gala-Uniform etwa. Auch Amtswege wären ein Betätigungsfeld für unsere Men in Blue. Der Clou wäre aber, wenn man den eigenen Postler für sich auf die Post schicken würde um etwa ein Paket abzuholen. Sozusagen heim ins bekannte Biotop, nur mit anderer Perspektive. Der Bumerang könnte dabei sein, dass er dann ganz rasch den Dienst quittiert.