Tipps und Tippler
Der Unterschied zwischen 961 und 960 Millionen ist für den Normalverbraucher im abstrakten Bereich. Eine Million ist für die meisten Menschen eine ziemlich große Größe, kann aber auch relativ schmal daher kommen. So es sich etwa um die Anbote zweier Immobilienriesen handelt, die um Bundeswohnungen feilschen. Wenn nun am Ende des Tages der Tage eine Bagatelle entscheidet, tippt man logischerweise auf einen Tipp. Im Wienerischen beschreibt „Tippler“ einen professionellen Kartenspieler. Diese Berufsgattung lebt vom Bluff und Legalität ist ein sehr weit und schwammig gefasster Begriff. Aber nicht einmal am Spieltisch ist es leicht möglich die Regeln komplett zu brechen. Selbst hier herrschen gewisse Agreements, die sogar manchmal mit Ehre in Zusammenhang gebracht werden. All das scheint bei den staatlichen Tipplern nur zu einem geringen Maße relevant zu sein. Der Ehrbegriff definiert sich hier flexibel, quasi „bis es passt“. Und es hat gepasst. Sogar so, dass über all diesen Ereignissen der Dunst der Amnesie sich breiten konnte, der selbst die Gerichte lähmte. „Da werden wir kan Richter brauchen“ war die Devise, wie immer. Diese Vergesslichkeit machte die Sache zu einem somnambulen Diener des Mythos „Nulldefizit“. Null hieß damals 0,8 und die Relativitätstheorie des Autohändlers wurde zum Gesetz. Manchem munkeln, das Nulldefizit war sogar bei Eins. Eins ist in der Zahlenmystik das Symbol des Göttlichen und der Differenz zweier Anbote im staatlichen Immo-Bereich. So erklärt sich die Dauer dieser göttlichen Komödie, die nun zum Inferno der Unbestechlichen führt. Das ist aber nur ein Tipp.