Total
Demokratie ist ein schwieriges Terrain, besonders für die Super-Demokraten. Bei den ÖH-Wahlen werden vermutlich zwei grüne Fraktionen gegeneinander antreten. Die jüngst verbannten Jungen Grünen versus GRAS, dagegen ist Simmering gegen Kapfenberg eine Kaffeejause von Waldorfschülern. Was war geschehen? Die Vorwürfe der Renegaten sind natürlich absurd mit ihrer unsinnigen Kritik am Konsensprinzip der GRASler. So als ob demokratische Prozesse etwas mit Mehrheitsbildungen zu tun hätten. Erst wenn alle für etwas sind, dann haben wir die totale Demokratie. Total humorlos, wie so oft, reagierten die Alten Grünen mit angeblichen Klagsdrohungen bei einem etwaigen Antreten der Jungen Grünen. Das entspricht natürlich nicht mehr ganz dem Konsensprinzip, ist aber total einzusehen. Denn wer den totalen Konsens nicht will, der duldet untotalen Unkonsens. Mehrheiten schaffen eben Minderheiten und das ist jetzt wieder total ungeil. Total lustig ist, dass das „A“ in GRAS für Alternative steht. Und das bedeutet ursprünglich, „zwischen zwei Möglichkeiten die Wahl lassend“ oder „eine andere Möglichkeit darstellend“. Die Wahl wird hier nicht zugelassen, darüber herrscht Konsens bei den Alternativen. Es hat auch nichts genützt den Jungen Grünen die Streichung des Taschengelds anzudrohen. Also: konsensualer Parteiausschluss, basta. Der Kompromiss ist eben nur der kleine hässliche Bruder des Konsens. Kritik ja, immer, aber nicht an uns.
Die Alten Grünen kündigen auch gleich die Gründung einer neuen Plattform an. „Gegen den Rechtsruck und für soziale Gerechtigkeit.“ Hm, wie war das mit dem Glashaus und den Steinen?