TRIEBHAFT
Buntes Treiben in der Bundesregierung. Es ist ein Streit darüber entfacht, wer eigentlich die treibende Kraft wäre. Die ÖVP warf den Roten vor es an Geschwindigkeit bei Reformen vermissen zu lassen. Die SPÖ hingegen bezichtigte im Gegenzug die Schwarzen eine Blockiererfraktion zu sein, die ihre politische Funktion allein darin sähe, auf der Bremse zu stehen. Das treibt dem Wahlvolk natürlich die Zornesröte ins Gesicht und der Opposition die Wähler zu. Die Tendenz sich treiben zu lassen scheint ein Grundtrieb dieser Rot-Schwarzen Einheitspartei zu sein. Da sie das Land ohnehin als ihr Eigentum betrachtet, treibt diese Lethargie immer aufreizendere Blüten. Durchtrieben wird dem Volke Lösungskompetenz vorgetäuscht. Doch im Treibsand des Tagesgeschäfts, verschwinden sogar die wenigen gut gemeinten Ansätze. Die Triebfeder des Ganzen scheint sich zu erschöpfen in der Hoffnung, die Zeit wäre auf ihrer Seite, wie immer bisher. Doch die Zeit ist relativ und treibt ihr eigenes Spiel. Das tribalistische System, die Pfründe aufzuteilen hat sich überlebt. Lang genug hat es funktioniert, doch im Zuge des globalen Artensterbens scheint diese fossile Art des Regierens einem Ablaufdatum entgegen zu steuern. Die einzige verbleibende Triebkraft scheint eine Schockstarre zu sein um dem blauen Wunder doch noch zu entgehen. Daher scheint die zitierte „treibende Kraft“ eher ein Kräftchen und es ist unerheblich, wer es im kraftlosen Bereich besser treibt. Doch es erscheint ein Lichtstreif am roten Horizont. Ein ehemaliger ORF General würde, wenn man ihn fragen würde, was aber zurzeit nicht der Fall ist, eventuell, vorausgesetzt, es wäre spruchreif, unter gewissen Umständen, vermutlich dann aber sicher, den SPÖ-Vorsitz übernehmen. Das ist sicherlich Treibgas für die erschöpfte Partei und wer weiß, vielleicht kann das den Todestrieb noch stoppen. Sicher sogar.