Vom Biere lernen
Einer großer heimischer Politiker, Gerhard Dörfler, hat seinen Rücktritt eingereicht.. Schadenfreude bei den Bessermenschen, die leider den Unterschied zwischen Schmiergeld und Provision nicht verstehen. Wenn die öffentliche Hand Arbeitsplätze sichern soll, dann ist das eben eine Leistung. und die gehört honoriert. Eine Hand wäscht die andere und meistens in Unschuld. Was ist also einzuwenden an Sponsorgeldern aus der Wirtschaft, die der Verbreitung von hehren politischen Inhalten dienen? Dieses Heuchelei ist unerträglich. Politik und Wirtschaft ergeben nun einmal ein Gebräu, das den Wohlfahrtsstaat erst möglich macht. Niemand weiß das besser als Dörfler, der ja aus der Bierbranche kommt. Wes Bier ich trink, des Lied ich sing. Auch diese Wortklauberei beim Worte „Bestbieter“. Bestbieter ist natürlich nicht der, wo das Preis-Leistungsverhältnis passt. Das ist zu quantitativ gedacht. In der Kärrner Politik hat man sich der Qualität verschrieben. Am besten sind jene Bieter, wie ein Zeuge sagte, denen „..die Politik mehr zugetan war“. Es war also auch für Poesie Platz in den weltoffenen und visionären Zeiten Dörflers. Er machte Negerwitze noch lange, bevor sie zum guten Ton gehörten, wie heute. Er schuf ein Vergabesystem des Respekts. Und ehrlich: die Angst ist die Hefe des Respekts. Das Ergebnis dieses Vergärungsprozesses entspricht nicht immer ganz dem Reinheitsgebot, doch hier heiligen die finanziellen Mittel den Zweck. Große Braumeister wissen, dass auch Trübes vom Erfolg gekrönt sei. Eine Republik, die auf solche Größen verzichtet, bei der ist wirklich Hopfen und Malz verloren.