Minus Energie
Energie ist etwas Rätselhaftes. Selbst die strenge Physik kann in der Praxis oft nicht weiter helfen. Das Energie-Masse-Äquivalent würde bedeuten, dass ein Gebirgsmassiv weitaus mehr Energie hätte als 22 Fußballer. Dennoch ist ein feines Match weitaus energiegeladener als die Ausstrahlung einer nackten Felswand. Wir wissen zumindest, dass Energie gut oder schlecht sein kann. Krankenhäuser etwa gelten eher nicht als Platz der Wonne. So scheint es nur logisch zusätzliche energetische Belastung zu minimieren durch einen energetischen Schutzwall, wie er um das neue KH-Nord errichtet wurde. Offenbar lückenhaft, denn nun drangen böse Strahlungen in das halbfertige Hospital. Knapp 100.000 Euro umsonst für positive Energie ausgegeben. Und jetzt wird zurück getreten im doppeltem Sinne. Die Chefin des Obersten Sanitätsrares quittiert den Dienst wegen „intensiver medialer Berichterstattung“. Ein interessanter Grund in einem demokratischen Umfeld. Noch interessanter, dass so viel Energie aufgewendet wird in dieser Sache. Macht sie doch im Gesamtkontext des Fiaskos nur einen Bruchteil aus. Das Prestigeprojekt geht vier Jahre zu spät in Betrieb, die Kosten haben sich nahezu verdoppelt. Um dieses Geld hätte man ganz Österreich energetisch sauber machen können. Offenbar wurde aus den Erfahrungen rund ums AKH nichts gelernt. Nun vernimmt man ängstlich, dass auch der Parlamentsumbau länger dauern soll mit ebenfalls explodierenden Kosten.
Vermutlich wurden da unzählige Energetik engagiert um die Bevölkerung künftig abzuschirmen. Gegen die schlechte Energie mangelnder Diskussionskultur, oder Umfallermentalität.