Sexy Minister
Pheromone sind großartig, sie beglücken unser Dasein. Doch kann diese Freude auch in Verwirrung münden. Die Landwirtschaft macht sich das nun zunutze, indem sie Nutzpflanzen gentechnisch verändert, sodass sie Sexualhormone von Schädlingen produzieren. Diese Pflanzen tragen den schönen Namen „Sexy Plants“ und schaffen sexuelle Konfusion bei diversen Insekten. So bleibt deren Fortpflanzung aus, man erspart sich Pestizide und der Umwelt Giftstoffe. Pheromone schaffen aber auch Verwirrungen, die das Ambiente belasten. Wenn man etwa die Höchstgeschwindigkeit auf rasante 140 anhebt, ist das Ausdruck eines speziellen Aspekts von Männlichkeit. Die Zeitersparnis beträgt ganze sechs Minuten auf der Strecke Wien-Graz und die Schadstoffemission ist beträchtlich. Da können auch die Sexy Plants nichts retten, wenn der Sexy Minister sein Profil schärfen will. Fast täglich ereilen uns imposante Bilder mit ihm im Segelflieger, im Speedboot, bald vielleicht auch auf einer Rakete. „Ich hab zwar keine Ahnung, wo ich hinfahr, dafür bin ich geschwinder dort“ hieß es in den Sixities. Wie passend, zeugt dieser geniale Satz doch von einer Virilität, die man eigentlich überkommen glaubte. Knapper ist Sinnlosigkeit kaum zu formulieren. Man könnte nun meinen, der Infrastrukturminister habe zu sehr an den Pheromonen der Macht geschnüffelt. Nein, dieser Hautgout des sinnlos Überheblichen war schon immer da . Aber wer weiß, vielleicht ist es ja der Duft des Ministers selbst, der sämtliche Umweltgifte neutralisieren kann. Wie sagte er doch einst in weiser Voraussicht: Wir werden uns noch anschauen, was alles möglich ist.