Polit-Schauferl
Im Kindergarten gibt es ein Phänomen. Wenn jemand eine bestimmte Schaufel für die Sandkiste besitzt, wollen alle ebenfalls genau dieses Spielgerät haben. Auch wenn es noch viele andere Schaufeln gibt. Das ist in diesem Alter wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Wenn allerdings Erwachsene so handeln, kann weder von Persönlichkeit noch von Entwicklung ausgegangen werden. In der politischen Sandkiste gibt es dieses Schauferl auch und zwar als den infantilen Drang originell sein zu wollen. Nun wissen wir, dass Originalität nicht allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung steht. Und das Netz scheint das ideale Biotop für Minusbegabungen zu sein. Wie erinnerlich diverse FPÖ-Videos, als man noch Opposition war, zum einen gegen die Regierung und zum anderen gegen ein geistiges Mindestniveau. Die SPÖ, in der Oppositionsrolle noch ungelenk, wollte nun zeigen, dass auch sie die untere Schublade zu bedienen weiß und entwarf ein Netz-Werk von FPÖ-Qualität. Hier werden „Tipps“ gegeben für eine erfolgreiche Schwarz-Blau-Regierung. Mit „Mal eben das Land regieren“ beweist das Video, dass die Roten auf der Zeit liegen, der rasante Sprachverfall scheint auch bei ihnen angekommen. „Spalte die Gesellschaft“ kann angesichts des Werks wohl nur selbstkritisch gemeint sein kann. Sprechstil und Umsetzung lassen die Vermutung aufkommen, dass Profis offenbar zu teuer waren. Die neue SPÖ-Chefin meint, dass Social Media eigene Formen brauche. Ist dieser Bereich geistig bereits aufgegebenes Terrain?
„Schweig zu jedem Thema, das unangenehm ist.“ hört man ebenfalls. Das wäre in diesem Fall eigentlich das Beste gewesen.