Reinklassig
Es gibt ein paar Null-Redewendungen, die immer gern genommen werden Etwa „ Wie aus gut informierten Kreisen bekannt wurde.“ Das ist meistens gleich zu setzen mit „erstunken und erlogen“. Aber besonders schön ist: „ Große Aufregung in den sozialen Netzen.“ Da ist bedeutungsmäßig die absolute Nulllinie. Weder ist nachprüfbar, wie viele sich da aufgeregt haben, noch wer, noch inwiefern. Zumal es zu den Besonderheiten dieser Medien zählt, dass alle ihren Gedankenmüll anonym ablagern können. Nun gibt es aber manch Tollkühne, die dies unter ihrem eigenem Namen tun. Als nämlich vor geraumer Zeit die ÖBB mit zwei Männern und einem Baby warben, konnte das ein FPÖ-Mandatar nicht mit seinem Familienbild in Einklang bringen. Noch dazu, wo einer der beiden dunkelhäutig war, also Neger“, wie es im Posting hieß und beide vermutlich auch noch „Schwuchteln“. Ihm „grauste“ einfach und das lag nicht an den „mehreren Bieren“, die dem Schriftstück vorangingen. Dafür stand er nun vor Gericht und entging einer Verurteilung. Musste sich aber im Gegenzug verpflichten an einem Social Media- Benimmdichkurs teil zu nehmen. Also Posten für Anfänger sozusagen. Dort sollen die Klienten lernen, wie sie ihre Emotionen adäquat äußern können ohne andere abzuwerten. Man fragt sich, warum diese Kurse nicht schon längst verpflichtend angeboten werden. Da hätten wir rasch eine große, reine FPÖ-Klasse beinander. Und die in diesem Land sicher einzigartig. Endlich einmal eine Klasse nahezu ohne Migrationshintergrund, keine Schwuchteln oder Neger dabei. Das Einzige was sie noch mit normalen Volksschulklassen gemeinsam hätte, wäre das Deutschniveau.