Unfeiner Feinstaub
Das Anti-Rauchervolksbegehren ist ein voller Erfolg. Nun muss es im Sinne der Volksgesundheit zügig weitergehen. Für das deutsche Bundesverwaltungsgericht sind Fahrverbote bei hohen Luftbelastungen zulässig. Also ist die logische Folge wohl ein Anti-Diesel-Volksbegehren. Wo ist denn die Ärztekammer, wenn man sie endlich einmal braucht? Ein Unterschied ist klar, Raucherlokale kann man meiden, ganze Städte kaum, so man darin wohnt. Schon wird in Wien verlautbart, dass die Durchschnittswerte eh unter den EU-Vorgaben lägen. Wann wird dieses durchschnittliche Denken eigentlich aufhören? Österreich ist ein Land mit durchschnittlich sehr hoher Dieseldichte. Ein zeitweiliges Fahrverbot käme einer Enteignung gleich, meint ein heimischer EU-Politiker. Das ist nicht einmal durchschnittlich intelligent. Wir lernen, dass es offenbar feinen und unfeinen Feinstaub gibt. Bezahlte Studien werden uns das sicher bald glaubhaft machen. Der Feinstaub wird umso feiner, je mächtiger die beteiligte Lobby. Und eine Studie bestätigt noch dazu unsere schlimmsten Vermutungen. Sie sagt, dass Menschen, die in schlechter Luft leben, eher zur Kriminalität neigen. Rauchende Asoziale anzuprangern ist also auch Kriminalitätsbekämpfung. Auf jeden Fall ist es leichter als Politik gegen die Mehrheit und ihren feinen Feinstaub zu machen. Klingt unfein, ist aber ökonomisch sinnvoll, sonst müsste man etwa auch die Lüge der Kostenwahrheit beim Diesel ansprechen. Das wäre nicht fein.
Deshalb wird es nicht kommen, das Anti-Dieselvolksbegehren. Genauso wenig wie das Anti-Schlechte-Lebensmittel- und das Anti-Alkoholvolksbegehren.