Unsinn
In alten Zeiten hatte der Mensch die Fähigkeit sich selbständig auf den Weg zu machen und ein Geschäft aufzusuchen. Dort erstand er dann das Objekt seiner Begierde und nahm es mit nach Haus. Im Laufe der Zeit verlor der Homo sein Sapiens und es kamen ihm viele Fertigkeiten abhanden, so auch diese. Daher ist er nun auf Hilfe angewiesen und die wenigen großen Brüder, die momentan die Welt beherrschen wie Amazon, unterstützen gerne. Jeder noch so kleine Schmarrn kann zugestellt werden. Wenn man nicht zu Hause ist, muss man zwar diese Dinge erst wieder abholen, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Umweltfreundlich ist das Ganze auch, denn die unnötigen Verpackungen sind wirklich ein nachhaltiges Problem. Und sollte die Beute nicht entsprechen, kann sie ohne Umschweife zurück gesandt werden. Um im Müll zu landen. Mülltrennung insofern, als man sich bei diesen Konzerne rasch vom Müll trennt. Ein weiterer Bonus dieses Systems ist die Arbeitsplatzbeschaffung. Frei nach der kapitalistischen Formel, dass ein geschaffener Job davor drei weiter vernichtet hat, geht man munter zu Werke. Mit hervorragenden Arbeitsbedingungen wie nun zu erfahren war. Disziplin steht an oberster Stelle und sichere Arbeitsbedingungen sind gegeben zumindest bis zum Wochenende. Zudem entsteht bei der Belegschaft durch Überwachung das heimelige Gefühl der Geborgenheit. Die Arbeitsverträge sind zwar nicht immer ganz transparent, meint die Gewerkschaft, doch niemand ist perfekt.
Die Reaktion des Zusteller-Giganten auf die leiseste Kritik fällt knapp aus: „Unsinn!“ Richtig, die Frage ist, wie lange wir alle diesen Unsinn noch unterstützen wollen.