DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Die sogenannte Jahres-Wasserscheide ist jeweils der Höhepunkt der Zeitrechnung. Das eine Jahr rinnt irgendwie südlich den Bach hinunter, während sich das neue Jahr nördlich seinen Weg bahnen wird oder umgekehrt. An dieser imaginären Zeitklippe werden selbst die mittelmäßigsten Menschen zu introvertierten oder extrovertierten Hasardeuren, die sich kurz der Gegenwart stellen, die sich auch um Mitternacht nicht anhalten lässt und sich ritsch-ratsch in Zukunft und Vergangenheit gleichermaßen auflöst. Die Extrovertierten sind die sogenannten Aussipulverer, die alles, was sie gerade an Kohle übrig haben, in Raketen und Alkohol anlegen und mit offenen Händen hinauswerfen. Manch einer hält dabei den Böller zu lange in der Hand und sprengt diese gleich weg als Gruß ans neue Jahr. Die Introvertierten freilich machen auf Besinnung und übergeben das verflossene Jahr der Geschichte. Vor allem Archivare, Dichter und Historiker packen alles, was vom vergangenen Jahr übriggeblieben ist, in Kisten und überantworten diese einem Bunker in der Hoffnung, dass nachfolgende Generationen ihr eigenes Leben unterbrechen werden, um diesen gespeicherten Scheiß zu lesen und aufzuarbeiten. In Sonderschichten müssen Journalisten diverser Medien ihre ausgestrahlten und ausgedruckten Meldungen kurz für einen sogenannten Jahresrückblick zusammenfassen, ehe sie dem Vergessen überantwortet werden. Manch einer legt dabei eine kleine Besinnung hin, die ihm das ganze Jahr über nicht gelungen ist. Der Literaturchef im ORF-Tirol etwa verpackt das persönlich gehaltene Resümee in eine grandiose Fügung: „In Tirol gibt es sehr viel tolle Kultur, aber letztlich haut einen nichts vom Sessel.“ Hinter dieser recht ernüchternden Formulierung steckt letztlich die Tatsache, dass die offizielle Kultur im Land von Fünfzig-Plus-Jährigen gemacht wird, die sich fallweise als Journalisten, Künstler, Beamte oder Publikum ausgeben. Diese unaufgeregte Kultur verschönert das Leben durch das ganze Jahr. In eine Krise gerät diese wohldosierte Lebensform höchstens zu Jahresende, wenn absolut nichts übrig bleibt, was man entweder in die Luft aussipulvern oder ins Archiv einipulvern könnte.
Gottseidank werden die von den Neujahrsansprachen geschundenen Jahre dann immer besser, als es die Neujahrsredner mit ihrem Gequassel befürchten lassen. Und heuer waren die Neujahrsansprachen durch die Bank ein Scheiß, weshalb 2004 ein gutes Jahr werden dürfte.Die stillste Ansprache kam heuer…
Wenn ein gerades Jahr auf ein ungerades folgt, wird es besonders gut. Das scheint heuer der Fall zu sein. Ja es muß geradezu ein seliges Jahr werden, denn der Kaiser Karl wird selig gesprochen, eben ist die Depesche raus.Da sieht man wieder einmal, daß Österreich in der Gruft-Kompetenz…
Wie fühlt sich eigentlich ein Omelett, wenn es gebruzzelt wird? - Intelligent, intensiv und inständig. Also in etwa genau so, wie sich die Tiroler nach dem Auslaufen des Transitvertrages fühlen. Und die Tiroler insgesamt sind ja nichts anderes als ein Gefühls-Omelett, in einer braunen Pfanne…
Nichts ist für einen Österreicher so schlimm wie eine Reform. Und wenn diese Reform dann noch beim Sichersten der Welt, nämlich der Gendarmerie, stattfinden soll, dann drohen schlaflose Nächte.Im Außerfern liegt schon seit Wochen die halbe Bevölkerung wach, weil das Gerücht umgeht, die…
Ha, das waren noch Zeiten, als man mitten in der Maria-Theresien-Straße in einer halbreligiösen Buchhandlung einen ganz religiösen Scanner aufgestellt hatte, der die Bücher in schweinisch, gottlos und humoristisch einteilte. Niemand wußte, wie dieser Scanner aussah, aber manche Bücher von…
Der Ausdruck kohlrabenschwarz stammt daher, daß der am schwärzesten denkende Tiroler Khol heißt. Dieser Giga-Patriot geht nicht nur Sonntag für Sonntag zur Kirchn, er gibt auch gefragt und ungefragt seinen Auftrag für diese Welt zum besten: "Gott muaß eini!"Zwar macht es bei dieser kräftigen…
Nicht immer ist der wahre Sinn einer Sache auf den ersten Blick zu erkennen. So wundern sich Patrioten immer, was es für einen Sinn macht, daß die österreichische Fußball-Nationalmannschaft auf allen Kontinenten immer Dresch bekommt. Nun, diese Niederlagen sind wirklich eine Tragödie auf dem…
In einer Menschenrechtssendung treten zum Unterschied von einer Tierschutzsendung Menschen auf und berichten von ihrem Schicksal. Dabei schwankt die Moderation immer zwischen Geilheit und Betroffenheit, der Zuschauer soll sich die ganze Sache betroffen ansehen, aber nicht allzu viel schlechtes…