Ritter Kuno von Drachenfels: Werner Frank
Kunos Knappe: Robert Weißnicht / Erwin Jenewein
Euphrosine, Kunos Gemahlin: Cornelia Schuster / Marion Frank
Portiunkula, Euphrosines Zofe: Waltraud Rehm / Ruth Ebner
Ritter Tassilo von Bärenfels: Dieter Zoller
Tusnelda, Tassilos Tochter: Kathi Schwaiger
Tassilos Knappe, auch »Esmeralda«: Manfred Sonntag
Eine Magd: Christine Tscherner / Anni Geiger
Einsiedler: Hans Schneider
Regie: Erwin Jenewein
Technik: Erwin Hilweg
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aus:
http://www.sagen.at/texte/gegenwart/oesterreich/tirol/innsbruck/derschurkischekuno.html
Der schurkische Kuno von Drachenfels
Auf der Traditions-Volksschauspielbühne im "Bierstindl" in Innsbruck wird seit 1951 das Volksstück "Der schurkische Kuno" aufgeführt. Das "erschröckliche" Ritterstück mit 9 Mitwirkenden und 10 Toten ist fixer Bestandteil der Innsbrucker Kultur.
Dieses Volksschauspiel, schon Legende an sich an diesem Spielort, wird besonders aufgewertet, durch eine ergreifend spannend inszenierte Köpfung des Hauptdarstellers mittels schaurig großem Henkersbeil am Ende der Darbietung.
Obwohl die Köpfung des eigentlichen Hauptdarstellers vermutlich nicht real erfolgt, oder auch möglicherweise gerade deshalb (?), wird erzählt, daß das Publikum um Wiederholung der Köpfung ("Noamol") applaudiert.
Bei einer durchschnittlichen Köpfungsfrequenz von 2 - 3 Pro Aufführung haben bei zwischenzeitlich mehr als 1000 Aufführungen auch schon an die 3000 Besucher ihren Kopf verloren.
Es wird erzählt, daß durchaus mehr als ein Dutzend Wiederholungen der Köpfung vom Publikum verlangt werden.
Ergänzung von Max Siller, 15.August 2002:
Die Aufforderung zum abermaligen Köpfen des schurkischen Kunos von Drachenfels lautete nach meiner Erinnerung aus Studentenzeiten (Anfang der 70er Jahre): "nou amål!" ('noch einmal!'). Bisweilen brüllte der
ganze Saal: "nou amål!" Das Stück wurde auch bei anderen Passagen "interaktiv", insofern als Zuschauer immer wieder laute Kommentare hineinschrien und die SchauspielerInnen (eventuell in Versform)
darauf reagierten.
Ergänzung von Hanno Zanier, 28.Oktober 2002:
Während meiner Studienzeit besuchte ich mit einer „Blasn“ von Kollegen erstmals eine Aufführung im Bierstindl: die Vorstellung war halb mit Einheimischen, halb mit Ossis besetzt. Zunächst wurde die Burg beschossen, wobei bei einem Bühnenfenster eine Kegelkugel mir den drei markanten Löchern für die Finger
hereingeworfen wurde. Dann wurde ich im Dunkeln, anlässlich eines Marsches durch einen fiktiven Gang als "Geischt, a ganz besonders Schiacha" ausgeleuchtet. Als dann der Hauptdarsteller - schon leicht eluminiert - auf den Kirschen, die er drehbuchgemäß zur Beruhigung zunächst mit einem Faustschlag auf den Tablettrand auf den Bühnenboden beförderte, wenig später darauf ausrutschte und auf den Bretterboden donnerte, lagen alle, auch die deutschen Gäste, die bis dahin nicht viel verstanden haben konnten, endgültig lachend unter den Sesseln.
Quelle: mündliche Erzählung an den Autor.
© Wolfgang Morscher