Jazz, Rock, Minimal Music, eine Prise Funk sehr dynamisch gemixt –
Polyrhythmische Kammermusik, eigenständig, dynamisch, aufregend und facettenreich – musikalische Überraschungsmomente inklusive: Das 2010 gegründete Quartett HI5 gehört schon längst zu den Highlights der Tiroler Jazzszene. Pulsierende Grooves stehen in deren Kompositionen ebenso im Mittelpunkt wie meditative Klangbilder und halsbrecherische Improvisationen. Komplexe Strukturen treffen auf eingängige Melodien, Minimal-Music-Elemente auf Jazz und Rock, Bezüge zur Tradition stehen der Suche nach neuen Klängen gegenüber.
Ein Tiroler Abend der etwas anderen Art. Jazz, Rock, Minimal Music, eine Prise Funk sehr dynamisch gemixt – dem Publikum schmeckte die Mischung. (Tiroler Tageszeitung)
MINIMAL JAZZ CHAMBER MUSIC
Häufig setzen sich die Stücke von HI5 aus eigenständigen Teilen zusammen und erzählen dabei kleine Geschichten ohne Worte, die zu einer großen Erzählung zusammenfließen. Mit dem zweiten Album ‚Tangled Simplicity’ beweisen die vier Tiroler, dass auch Instrumentalmusik unter die Haut gehen kann. Die Addition von technischer Versiertheit und dem perfekten gegenseitigen Verständnis der vier jungen Musiker erzeugen einen erfrischenden und absolut mitreißenden Bandsound. Das Quartett lässt die großen musikalischen Parameter Melodie, Harmonie und Rhythmus in mal lyrischen, mal wuchtigen, teils verwunschenen, manchmal hymnischen Stücken ineinander aufgehen und performt diese mit unglaublicher Dynamik. Der sanfte Wechsel von Entspannung und Erregung, Komplexität und Einfachheit ist es, der die Musik auszeichnet.
Chris Norz :: Drums
Philipp Ossanna :: Gitarre
Matthias Legner :: Vibraphon
Clemens Rofner :: Bass
HI5 – Minimal Jazz Chamber Music
Schlagzeug, Gitarre, Vibraphon und Bass genügen HI5, um Genregrenzen beiläufig, spielerisch und kreativ niederzureißen. Eine „Jazz-Band“, die viel Zeit im Proberaum verbringt um ihre ausgefeilten Arrangements auszutüfteln, nur um dann bei Live-Konzerten damit zu überraschen, dass man sich immer wieder frei spielt und sich eine Leichtigkeit bewahrt, die nichts von der harten Arbeit dahinter erkennen lässt: So etwas hört man nicht alle Tage. Das Zuhören ist hier zugleich Vergnügen und Abenteuer.
Was man zu hören bekommt, wenn man sich ihre aktuelle CD „Attack Decay Sustain Release“ anhört, ist wahrlich nicht alltäglich oder gar trivial. Die Band selbst beschreibt ihre Musik mit den Begriffen „Minimal Jazz Chamber Music“ und eröffnet damit eine ganze Fülle von spielerischen und intellektuellen Möglichkeitsräumen.
Mit den Mitteln und Möglichkeiten des Jazz, der Musik die notwendige Freiheit zu lassen, sich Material auf freigeistige Weise zu erarbeiten und es auch, wenn nötig, sein und mäandern zu lassen, ergibt sich eine außergewöhnliche konzeptionelle Brücke hin zur „Kammermusik“. Diese legt hier eine Fährte in Richtung Vertracktheit, kompositorischer Raffinesse und Komplexität. Minimal ist diese Musik dabei nicht wirklich, doch sie insistiert, beharrt und lässt an manchen Punkten Repetition zu. Die Musik von HI5 ist dabei nicht ausufernd, sondern logisch und konsequent in Entwicklung und Aufbau – voller gelungener Spiel- und Denkleistungen.
Diese singuläre Verbindung von diesen sich ansonsten meist abstoßenden Polen sorgt für Begeisterungsstürme, welche von Preisen begleitet werden, wie z.B. dem Joe Zawinul Preis 2012, den 1. Platz bei der Bucharest International Jazz Competition 2013 und den Jimmy Woode European Jazz Award 2013.
Die Band über sich selbst:
„Pulsierende Grooves stehen in deren Kompositionen ebenso im Mittelpunkt wie meditative Klangbilder und halsbrecherische Improvisationen. Komplexe Strukturen treffen auf eingängige Melodien, Minimal-Music-Elemente auf Jazz und Rock, Bezüge zur Tradition stehen der Suche nach neuen Klängen gegenüber. Häufig setzen sich die Stücke dieser Band aus eigenständigen Teilen zusammen und erzählen dabei kleine Geschichten ohne Worte, die zu einer großen Erzählung zusammenfließen. Mit dem zweiten Album ‚Tangled Simplicity’ beweisen die vier Tiroler, dass auch Instrumentalmusik unter die Haut gehen kann.
Die Addition von technischer Versiertheit und dem perfekten gegenseitigen Verständnis der vier jungen Musiker erzeugen einen erfrischenden und absolut mitreißenden Bandsound. Das Quartett lässt die großen musikalischen Parameter Melodie, Harmonie und Rhythmus in mal lyrischen, mal wuchtigen, teils verwunschenen, manchmal hymnischen Stücken ineinander aufgehen und performt diese mit unglaublicher Dynamik.
Der sanfte Wechsel von Entspannung und Erregung, Komplexität und Einfachheit ist es, der die Musik auszeichnet.“
TT 22.12.2011
Wenn eine Beschreibung der Musik von HI5 damit beginnt, dass es außerordentlich schwer sei, die musikalische Weite dieses jungen Projekts auf die Ebene von einigen wenigen Worten zu bringen, so ist das keinesfalls eine Übertreibung der akustischen Tatsachen. Manche Musiken sind so geradlinig und einem traditionsgebundenen Stil zuordenbar, dass mit einem Begriff schon alles gesagt ist. Probieren Sie diese Strategie nicht bei HI5 aus! – Es wird Ihnen nicht anders ergehen als mir, als ich bei einem Konzert von HI5 im Treibhaus Stichwortnotizen in mein Handy getippt habe und es mir peinlich wurde, mein Handy immer wieder aus der Tasche holen zu müssen. Die Kaskade von akustischen Überraschungen wollte einfach nicht aufhören! – Und um ganz ehrlich zu sein: Das zweite Set habe ich bei dieser Gelegenheit in Bezug auf das Sammeln von Stichworten sogar ausgelassen, da mir klar war, dass das erste Set von seiner musikalischen Vielfalt her betrachtet in Worten kaum beschreibbar wäre. HI5 ist in meinen Augen – neben den New-York-basierten Projekten von Roland Heinz – das innovativste und stilistisch eigenständigste Projekt der Jazz-Szene in Innsbruck und in Tirol der vergangenen Jahre. Ohne damit eine Wertung abgeben zu wollen fällt HI5 in keiner Weise unter die Kategorien “Epigonentum“ oder “Nachahmung“. Hier wird frisch gekocht und die Zutaten – wie ich vermuten möchte – sind nicht ausschließlich von diesem Planeten. Ohne auch nur den geringsten Eindruck von Beliebigkeit oder Forciertheit verschmelzen bei HI5 eine enorme Vielzahl von Stilelementen zu einer abwechslungsreichen, überraschungsreichen, vielfältigen, eigenständigen, in einem sehr positiven Sinn eigenwilligen und facettenreichen Musik. Und um gleich beim Wort “reich“ zu bleiben: Elemente der Minimal Music finden sich bei HI5 ebenso wie Anklänge an afrikanische Polyrhythmik, beispielsweise dann, wenn die Band als Ganzes ein polyphones und kompliziertes rhythmisches Ostinato aufbaut: “Faszinierend!“ würden da selbst Nicht-Erdenbewohner begeistert kommentieren. Das sind zweifellos die ganz besonderen musikalischen Momente, die HI5 den Zuhörern bieten kann: Wie von einer Eingebung geleitet, hebt die Band in einen perkussiven Groove ab, dessen Ende im Konzert man als Zuhörer nur deshalb verkraftet, weil eines ganz sicher ist: Der nächste Höhenflug beginnt sofort!
Alois Wechselberger, 12.Jänner 2012