
Das Festival Heart of Noise sucht seit 2011 nach Regionen außerhalb der Ästhetik des Kulturmainstreams und präsentiert dazu alternative Genres und Impulse des aktuellen Musik- und Kunstgeschehens.
Im Treibhaus Turm singt uns am Abend Hatis Noit aus dem Schlaf. Ihre Reichweite als Vocal Performer reicht von Gagaku, der klassischen Musik ihrer Heimat Japan über gregorianische und bulgarische Gesänge bis zu Pop und immer mehr zu dem, was wir am liebsten hören, nämlich den internationalen Gesangsavantgarden. Mit 16 hatte sie auf dem Weg zu Buddhas Geburtsort im Frauenkloster von Lumbini die Gesänge der dortigen Mönchinnen gehört und die Stimme als ursprünglichste und direkteste Verbindung zwischen belebter Umwelt, Mensch und Welt und Universum entdeckt. Seit damals singt sie solo etwa für The Bug, Lubomir Melnyk, Masatoshi Fujita und David Lynch.
Frederikke Hofmeier aka Puce Mary veröffentlicht seit zehn Jahren+ eine immerwährende Metamorphosis abstrakter und doch greifbarer Klang- und Dronelandschaften. Sie ist berühmt-berüchtigt für ihre intensiven Liveperformances, surreal cinematic darf man hier sagen, industrial und ambient, tension and release, serve and volley.
Von den ursprünglichen Expressionen von Noise und Dunkelheit der ersten Alben her hat sich Puce Mary ein immer komplexer werdendes musikalisches Vokabular erarbeitet. You must Have Been Dreaming heisst das neueste Album, elektronische Träume für uns uns elektrischen Schafe.
Jay Mitta produziert Singeli in den Sisso Studios in Dar es Salaam und veröffentlicht 180bpm+ Gehirnrzerschmelzerdancecracy auf Ugandas finest Nyege Nyege. Aktionismus und Akzelerationismus nicht für Taschenbücher, sondern für befreite Beine, Comrades! Dazu kommt noch Badass Black Queen (sagt sie selbst) MC Kadilida aus Tansania
Jeden Dienstag im Treibhaus: Szene bunte Töne - da@heim.at verortet. Und der Eintritt ist frei & willig. heute als Doppel-Konzert: ANiMO & die PRATZE - EINTRiTT SPENDEN
animo is a neo-soul collective from Innsbruck, Austria. Their music is a radiant mix of soulful hooks and complex chord progressions which translate into colourful songs with remarkable melodies. Their first album “impress yourself” will be released in fall 2022 and incorporates six refined songs in their own unique style.
PRATZE entstand auf Initiative des rumänisch-stämmigen Rappers und Lyrikers Onisim Lungu. Als er mit sechs weiteren Musiker*innen die Formation gründete, lautete die richtungsweisende Prämisse, Rap und Lyrik mit facettenreicher Live-Musik umzusetzen. Seitdem hat sich PRATZE zu einem innovativen Kollektiv entwickelt, dessen Bedürfnis es ist, Stimmungen zu vermitteln und Geschichten zu erzählen – auch über sprachliche Hürden hinweg. Die individuellen Farben von männlicher und weiblicher Stimme, Blasinstrumenten und Rhythmusgruppe vereinen sich zu einem starken Band-Sound mit originellen Arrangements.
Onisim Lungu - Rap & Texte
Rosa Fürpass-Netočný - Gesang
Victoria Pfeil - Sopran- & Baritonsaxophon
Andreas Huber - Posaune
Aron Hollinger - E-Gitarre
Sarah Brait - E-Bass
Raphael Schuster - Schlagzeug
„Meine schlaue Muse widerspricht meinem eigenen Licht /
sie sieht mir in die Augen und greift nach meiner Netzhaut /
streng serviert sie mir gerissene Servietten /
und berauscht mich mit Welten /
aus denen die Welt hervorgeht.“
Manu Delago' s ReCyclingTour 2023: Von Innsbruck bis nach Amsterdam // Eine 1500km Fahrrad - Konzertreise im Sinne der Nachhaltigkeit - mit dem großen Tour Auftakt im TreibhausTurm!
Der Musiker und Komponist Manu Delago und seine Band treten im Frühsommer 2023 wieder kräftig in die Pedale. Nach dem großen Erfolg seiner ersten ReCycling Tour geht der international gefeierte Perkussionist und Handpan-Pionier jetzt noch einen Schritt weiter: Unter dem Motto „From the Alps to the North Sea“ führt die Route ab 1. Juni diesmal von Innsbruck über München, Frankfurt und Köln in die Fahrradstadt Amsterdam. Unterwegs spielen der aktuell für einen Grammy nominierte Tiroler und seine Band rund 20 Konzerte.
Wie auch die ReCycling Tour in Österreich 2021 soll die wochenlange Konzertreise quer durch Europa Nachhaltigkeit auf ganzer Linie vermitteln. „Es ist uns wichtig, dass die ReCycling Tour keine Eintagsfliege bleibt. Die Beschaffung der Fahrradanhänger, Solarpanele und Akkus macht schließlich nur bei langfristiger Nutzung Sinn“, betont Delago. Ziel der außergewöhnlichen Tournee ist es, Menschen weltweit zu inspirieren, ihr Leben umweltfreundlicher zu gestalten.
Neu im Team ist Sängerin und Multiinstrumentalistin Isa Kurz, mit der sich Manu Delago bereits seit 15 Jahren die Bühne teilt. Sie wirkte auch an der Single „From the Alps to the North Sea“ mit, die am 14. April erscheint. Nach der rund 1500 Kilometer langen Fahrrad-Tour geht es Ende Juni mit dem direkten Nachtzug retour nach Innsbruck. „Damit wollen wir auch zeigen, dass Reisen quer durch Europa einfach und bequem mit dem Zug machbar ist.
Umweltfreundlicher Gegenpol zu üblichen Konzerttourneen:
Die Idee zur ReCycling Tour hatte Delago aufgrund seiner zahlreichen internationalen Auftritte mit MusikerInnen wie Björk, Olafur Arnalds und Anoushka Shankar oder seinen eigenen Projekten. „Die vielen Flüge und Busfahrten haben mich zum Nachdenken gebracht, wie ich als Musiker zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz beitragen kann. So entstand die Idee einen umweltfreundlichen Gegenpol zu den üblichen Konzerttourneen zu entwickeln.“
Mit eigens angefertigten Fahrrad-Anängern werden sämtliche Musikinstrumente und die Ausstattung für die Live-Auftritte transportiert. Zudem können die Akkus für das Elektronik- und Licht-Equipment unterwegs mit Solar-Panelen aufgeladen werden.
Während der gesamten Tournee achtet die ReCycling Tour Crew auf die Verwendung von nachhaltigen Produkten und Materialien. Für Übernachtungen und Verpflegung wird vorzugsweise mit regionalen Produzenten und Kleinbetrieben kooperiert. Einweg- und Plastikgebinde sollen bei Konzerten sowohl Backstage als auch im Zuschauerbereich vermieden und generell auf Müllreduktion geachtet werden. Die KonzertbesucherInnen werden ermuntert, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad anzureisen.
Line up:
Manu Delago (Handpan, Drums & Team Captain)
Isa Kurz (Violin, Piano & Vocals)
Alois Eberl (Trombone & Supplies)
Simon Schindler (Solar & Lights Engineer)
Lukas Froschauer (Sound Engineer & Navigator)
Simon Rainer (Photos & Videos)
No risk no Funk! ist eine 12-köpfige Funk & Soulband die sich strikt an das Motto von James Brown hält „The one thing that can solve most of our problems is dancing". TANZ DEN FREI:TAG!
Mit Funk, Soul und Pop heizt No risk no funk! dem Publikum ein, sorgt für ausgelassene Stimmung und bringt euch zum Tanzen. Die Rhythmusgruppe bildet das groovige Fundament, der satte Bläsersatz schafft den Funk und die Sängerin den Soul!
Ekstatische Höhepunkte eines jeden Konzertes sind knackige Soli.
Das Programm führt von Stevie Wonder, James Brown und Tower of Power bis hin zu Bruno Mars und Lionel Richie.
Mimi Schmid – Vocals
Chris Hauser – Gitarre
Christian Larese – Keys
Lukas Seeber – Drums
Sani Kunchev – Percussion
Valentin Dietrich – Bass
Lorenz Winkler – Baritonsax
Matthias Stöger – Tenorsax
Markus Moser – Altsax
Lukas Bamesreiter – Posaune
Günther Gänsluckner – Trompete
Dominik Wild - Trompete
Prinz Tamino, Prinzessin Pamina und der Vogelfänger Papageno - und die Musik von Mozart - mehr brauchts nicht, um eine ganze Oper kurz & knackig für Kinder & ihre Erwachsenen auf die Bühne zu zaubern.
Besetzung:
Querflöte (Sascha Rathey)
Horn (Tanja Schwarz)
Viola (Hans Martin Gehmacher)
Der Schauspieler Thomas Lackner wird den Text einerseits erzählen, andererseits aber auch immer wieder Szenen, gemeinsam mit den drei MusikerInnen, spielen.
Mit unserer Fassung der „Zauberflöte, kurz und knackig“ wollen wir diese Oper von Wolfgang Amadeus Mozart einem jungen Publikum live und, vor allem, unterhaltsam zugänglich machen. Sozusagen Oper zum Angreifen. Die Figuren der Handlung erinnern an ein Märchen. Mit dem Prinzen Tamino, der Prinzessin Tamina und dem Vogelfänger Papageno lässt Mozart wunderbare Identifikationsfiguren für Kinder auftreten.
Es erübrigt sich fast zu erwähnen, dass die einzelnen Musiknummern nicht nur weltberühmt sind, sondern sie wegen ihrer eingängigen Melodik Kinder besonders ansprechen.
Wir haben eine komprimierte Fassung erstellt, die die wichtigsten Handlungsstränge der Oper und vor allem die Musik den Kindern und den Eltern gleichermaßen näher bringen.
Die Musik wurde für drei Instrumente arrangiert, nämlich Querflöte (Sascha Rathey), Horn (Tanja Schwarz) und Viola (Hans Martin Gehmacher). Der Schauspieler Thomas Lackner wird den Text einerseits erzählen, andererseits aber auch immer wieder Szenen, gemeinsam mit den drei MusikerInnen, spielen. Somit wird es den Reiz dieser Fassung ausmachen, dass musikalische, dramatische und erzählerische Elemente miteinander verschmelzen.
Sicherlich auch spannend, in so exponierter Rolle recht selten zu hörende Instrumente Waldhorn und Viola virtuos zu erleben ...
Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Das Klima im Innsbrucker Rathaus ist dermaßen kaputt, dass sich nicht einmal mehr Klimaaktivisten finden wollen, die sich an den Bürgermeisterbalkon kleben. Die Chance auf Errettung ist gleich Null. Wundert's wen? Nach zwei Mal Olympia ist Innsbruck seit Jahren Austragungsort der 1. Hackl-ins-Kreuz-hau-Weltmeisterschaft. Wer kann wen nicht riechen - und warum, weshalb und so? Das erste reine Landeshauptstadtprogramm von Markus Koschuh mit dem Riecher für Vieles, das zum Himmel stinkt. für Nicht-Innsbrucker&Innen inklusive Aha-Effekt, für Innsbrucker&Innen gibt's Kopfwehtabletten, solange der Vorrat reicht. INNS' STINKTS - Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus in 6020Provinnzbruck, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Featuring „Freies Spiel der Kräfte“. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Unübersetzbares kabarettistisch zu übersetzen - das ist irgendwie das Ding von Markus Koschuh. Agrargemeinschaften? Laaaangweilig! Nix da: Sein "Agrargemein" wurde vor zehn Jahren zum wahren Publikumsmagneten zuerst im Treibhaus und dann zum Gassenhauer in der Tiroler Provinz. Derzeit ist Koschuh mit seinem Programm "wOHNMACHT" auf Tour und feiert nach der Premiere im Treibhaus-Turm eine Bundesland-Premiere nach der anderen....
SPIN! Das neue Programm der Anarcho-Synchronisten! Quer durch die Fernsehsender und YouTube-Channels holen sich Maschek den Rohstoff für einen ergebnisoffenen Abend mit Bewegtbildunterstützung.
Spinnen wir alle? Wie kann es sein, dass Menschenmassen auf den Boulevards der Metropolen und in den Einbahnstraßen digitaler Kanäle laut krakeelend gegen vermeintliche Coronadiktaturen aufbegehren, während die global wachsende soziale Ungerechtigkeit die sprichwörtliche Katze kaum noch hinter dem Ofen hervorholt?
Wie kann es sein, dass sich in tatsächlichen Diktaturen nur kleine mutige Gruppen gegen diese auflehnen, während die Massen sich gegen vermeintliche Außenbedrohungen zu einem patriotischen Abwehrbollwerk verschmelzen lassen?
Wie kann es sein, dass wir einem durchgeknallten Autofabrikanten glauben, er wäre Teil der Lösung unserer Klimakrise, während er munter den Nachthimmel mit Satelliten und phallischen Raketen verschmutzt und mit seinen Bitcoin- Spekulationen nachweislich Unmengen an CO2 in die Luft ballert?
Nach ihrem 2016 erschienenen Programm »FAKE! In Wahrheit falsch« schauen Maschek mit »SPIN! Wie man dreht und wendet« erneut der Inszenierung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf die Finger. Den Spin Doktoren, der Message Control und den neuen Autokraten unserer Zeit, den Spin Diktatoren.
Quer durch die Fernsehsender und YouTube-Channels holen sich Maschek den Rohstoff für einen ergebnisoffenen Abend mit Bewegtbildunterstützung.
Man gebe James Brown, P-Funk, eine Prise Hip-Hop und eine gehörige Portion Groove in einen Mixer. Heraus kommt eine Mischung, die geradewegs in die Beine fährt und niemanden still stehen lässt! EINTRITT FREI:WILLIG.
Das Kollektiv Mary Jane ́s Soundgarden hat sich seit Gründung 2019 dem Groove verschrieben.
Die Rhythmusgruppe bestehend aus Michael Reitinger (b.), Lukas Klingseisen (dr.) und Lukas Schmidt (guit.) sorgt für das Fundament, welches den Charme der früheren Zeiten versprüht. Die eingespielte Mischung aus James Brown, P-Funk und modernen Hip- Hop Elementen lässt den Platz für die verspielten Synth-Sounds des Saxophonisten Dido Aschauer. Dieser interpretiert mit gewagten Soundlandschaften gekonnt den Klang seines Instruments neu. Vervollständigt wird die Band durch die Sängerin Tanja Peinsipp. Charisma, Anziehungskraft und Ausstrahlung – Diese Worte tun sich einem auf, wenn die ersten Noten dieser wunderbaren Person über ihre Lippen gleiten. Das Ziel eines MJS Konzerts ist es, den Alltag aus den Köpfen der Anwesenden zu streichen. Angesteckt mit Lebensfreude, Groove und Liebe wird getanzt wie es Prince damals wollte. So come by, grab a drink and shake your booty!
SPIN! Das neue Programm der Anarcho-Synchronisten! Quer durch die Fernsehsender und YouTube-Channels holen sich Maschek den Rohstoff für einen ergebnisoffenen Abend mit Bewegtbildunterstützung.
Spinnen wir alle? Wie kann es sein, dass Menschenmassen auf den Boulevards der Metropolen und in den Einbahnstraßen digitaler Kanäle laut krakeelend gegen vermeintliche Coronadiktaturen aufbegehren, während die global wachsende soziale Ungerechtigkeit die sprichwörtliche Katze kaum noch hinter dem Ofen hervorholt?
Wie kann es sein, dass sich in tatsächlichen Diktaturen nur kleine mutige Gruppen gegen diese auflehnen, während die Massen sich gegen vermeintliche Außenbedrohungen zu einem patriotischen Abwehrbollwerk verschmelzen lassen?
Wie kann es sein, dass wir einem durchgeknallten Autofabrikanten glauben, er wäre Teil der Lösung unserer Klimakrise, während er munter den Nachthimmel mit Satelliten und phallischen Raketen verschmutzt und mit seinen Bitcoin- Spekulationen nachweislich Unmengen an CO2 in die Luft ballert?
Nach ihrem 2016 erschienenen Programm »FAKE! In Wahrheit falsch« schauen Maschek mit »SPIN! Wie man dreht und wendet« erneut der Inszenierung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf die Finger. Den Spin Doktoren, der Message Control und den neuen Autokraten unserer Zeit, den Spin Diktatoren.
Quer durch die Fernsehsender und YouTube-Channels holen sich Maschek den Rohstoff für einen ergebnisoffenen Abend mit Bewegtbildunterstützung.
Ein TrostProgramm für Alterspubertierende & Midlife-Crisis geplagte - vom preisgekrönten Bestsellerduo Maxim Leo & Jochen Gutsch - adaptiert von Edi Jäger, der sich auf sich & seinesgleichen eingeschossen hat
Da ist er wieder! Der Jäger des verloren geglaubten Humors, der Prinz der Stand-Up-Comedy … es kommt wieder Bewegung in die Zwerchfelle. Es darf gelacht werden …Zwei Stunden prügelt er mit einem Stakkato an Pointen auf die mehrheitlich im Publikum vorhandenen Ü40er ein. Es gibt kein Entrinnen - ein furioser Jäger. Was für ein Spaß. .....
Texte: Maxim Leo & Jochen Gutsch
Fassung, Beiträge: Edi Jäger
Pubertät ist schlimm. Klar. Aber nicht so schlimm wie: Alterspubertät! Alterspubertiere lieben die Ruhe, das Wandern, das Wort »früher« und bestuhlte Pop-Konzerte. Männliche Alterspubertiere zwängen den runden Ü40-Körper in Neoprenanzüge und beginnen einen Kitesurf-Lehrgang. Oder streben eine Marathonkarriere an. Weibliche Alterspubertierende flüchten sich gern in die Spiritualität und wollen »sich neu entdecken«. Sie laufen in Yogakurse und über den Jakobsweg, sie wollen ihr Sexleben aufpeppen oder Marmelade einkochen. Klingt erschreckend? Ist es auch. Aber vor allem sehr, sehr lustig ...
Ein kleiner Trost: Alterspubertierende sind die größte Bevölkerungsgruppe in Europa.
Du bist nicht allein.
... und erlebten einen völlig entfesselten Edi Jäger in Höchstform. In „Es ist nur eine Phase, Hase“ gibt es keine ruhige Minute. … Jäger feuert eine humorvolle Situation nach der anderen ins Auditorium, die Pointen stapeln sich zeitweise übereinander, weil nacheinander kein Platz mehr ist. Der völlig überforderte Veteran, der im Pyjama versucht, einer zu lauten Party Herr zu werden. Der Mid Ager, der im türkischen Hamam zum Spielball des knetenden Bademeisters wird. Der wellnessgenötigte Ehemann, der im Thai-Massage-Kabuff in Erwartung der jungen und zierlichen Pom stattdessen Opfer des elefantösen und gewaltbereiten Tom wird.
Einmal mehr ist es Jägers Triumvirat der Talente Mimik – Gestik – Sprache, die die Geschichten und ach so fiktiven Erlebnisse des Torschlussmannes dermaßen bildhaft beschreiben, dass man Acht geben musste, um nicht vor Lachen am Sitz zu kollabieren, wenngleich im Publikum da und dort schon erste Anzeichen von Hyperventilation hörbar wurden. Ein großartiger Edi Jäger … einen wortwörtlich atemberaubenden Abend und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass sich davor noch kein Publikum kollektiv so in die Hose gemacht hat. Quod erat demonstrandum! (KUNSTBOX.AT Nachlese, Markus Walch, 28.02.2022 )
… selten habe ich so viele Leute so herzlich lachen gehört!
… es war im positiven Sinn der Wahnsinn, mein Mann und ich hatten 2 fröhliche Stunden und heute einen Muskelkater vom Lachen. (Zuschauerin)
… die Premiere von Phase, Hase war großartig und Edi Jäger einfach umwerfend.
Ein absoluter Brüller. Dem preisgekrönten Bestsellerduo Maxim Leo & Jochen Gutsch ist mit Es ist nur eine Phase, Hase aus meiner Sicht ein kleines Meisterwerk gelungen.
… scharf beobachtet, und genauso scharf vorgetragen.
Es ist nur eine Phase, Hase ist für mich eines der lustigsten Programme des Jahres
Es war ein grandios lustiger Abend. Es gab unglaublich viel positives Feedback. (Veranstalter Chiemsee)
Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Das Klima im Innsbrucker Rathaus ist dermaßen kaputt, dass sich nicht einmal mehr Klimaaktivisten finden wollen, die sich an den Bürgermeisterbalkon kleben. Die Chance auf Errettung ist gleich Null. Wundert's wen? Nach zwei Mal Olympia ist Innsbruck seit Jahren Austragungsort der 1. Hackl-ins-Kreuz-hau-Weltmeisterschaft. Wer kann wen nicht riechen - und warum, weshalb und so? Das erste reine Landeshauptstadtprogramm von Markus Koschuh mit dem Riecher für Vieles, das zum Himmel stinkt. für Nicht-Innsbrucker&Innen inklusive Aha-Effekt, für Innsbrucker&Innen gibt's Kopfwehtabletten, solange der Vorrat reicht. INNS' STINKTS - Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus in 6020Provinnzbruck, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Featuring „Freies Spiel der Kräfte“. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Unübersetzbares kabarettistisch zu übersetzen - das ist irgendwie das Ding von Markus Koschuh. Agrargemeinschaften? Laaaangweilig! Nix da: Sein "Agrargemein" wurde vor zehn Jahren zum wahren Publikumsmagneten zuerst im Treibhaus und dann zum Gassenhauer in der Tiroler Provinz. Derzeit ist Koschuh mit seinem Programm "wOHNMACHT" auf Tour und feiert nach der Premiere im Treibhaus-Turm eine Bundesland-Premiere nach der anderen....
Eine NewYorker Brassband trifft eine rumänische Blaskapelle, spielt mit ihr KLEZMER, jamaikanischen CALYPSO, R&B und SWING - und das mitten in NEW ORLEANS - oder doch in NEW YORK? Der Wahnsinn in Blech!
Sie sind eine der angesagtesten New Yorker Bands und live ein atemberaubendes Erlebnis: Die Band um Wade Schuman überzeugt mit ungeheurer Spielfreude und Energie. "Wie die Musiker lachend drauflos improvisieren, die Einfälle der anderen weiterspinnen, in wilder Extase fast explodieren, um dann wieder ganz leise zu werden, das ist Musik gewordene Lebenslust.“
Ende April erscheint die CD rechtzeitig vor der Europatournee. Wade Schuman zeigt sich erneut als brillanter Songscheiber zusammen mit seinem Partner Erik della Penna.
Die Idee, die Wurzeln der amerikanischen Musik mit den verschiedenen Formen der Weltmusik zu vermischen und damit einen eigenen Sound zu kreieren, übertrumpft das Trendige und Vergängliche mit Zeitlosigkeit. Und da auch Franken von den New Yorkern nicht genug bekommen kann, sind sie in diesem Jahr wieder zu Gast beim st. katharina open air.
"Jeder zweite Song wird hier zur Jamsession, zu einem wahrlich mitreißenden Fluss aus Akkordfolgen und Melodien, der inklusive einer Pause und zwei umjubelten Zugaben erst nach drei Stunden im Erschöpfungszustand endet." (Süddeutsche Zeitung)
Die Idee ist, die Wurzeln der amerikanischen Musik mit den verschiedenen Formen der Weltmusik zu vermischen und somit einen eigenen, scheinbar weltfremden Sound zu kreieren. Das Ergebnis ist einzigartig! Blues, Country, Jazz, Pop und Soul der 1920er und 30er Jahre bis 50er und 60er Jahre trifft mit der Energie einer rumänischen Brass Band auf Klezmer, jamaikanischen Calypso, New Orleans R&B, Swing, Avantgarde-Jazz, tuvinisch-mongolische Balladen und Fabeln aus dem Mittleren Osten.
Die Kultband um Sänger, Lautengitarrist und Harmonikaspieler Wade Schuman stürmt über alle Grenzen hinaus und braut eine kochend heiße Mixtur aus Blues, Klezmer, Rocksteady, Rock'n'Roll und Balkanmelodien... Der kompakte Sound entwickelt sich aus dem lässigen Zusammenspiel von Tuba, Trompete, Saxophon, Gitarre, Mundharmonika, Cimbalom, Steel-Gitarre und Schlagzeug... Wahnsinn!
... Solche kleinen Wunder braucht die Musikwelt ungeheuer dringend" (Die Welt)
... Kritiker nannten Wade Schuman schon den besten Mundharmonika-Spieler der Welt. Kein Einspruch... Was er aus dem kleinen, nicht mal chromatischen Instrument herausholt, ist da eigentlich gar nicht drin. (FAZ)
New York war schon immer der Schmelztiegel verschiedener Musikkulturen. Das verkörpert mehr denn je Hazmat Modine, eine der angesagtesten Bands der Stadt, die die Wurzeln der amerikanischen Musik mit verschiedenen Formen der Weltmusik vermischt. Das Ergebnis ist einzigartig: Blues, Country, Jazz und Soul der 1920er und 30er Jahre bis in die 50er und 60er Jahre hinein trifft mit der Energie einer rumänischen Brassband auf Klezmer, jamaikanischen Calypso, New Orleans R&B, Swing und Avantgarde Jazz. Dieser facettenreiche und einzigartige Sound entsteht durch die unkonventionelle Besetzung von Hazmat Modine: zwei Mundharmonikas stehen im Vordergrund, ergänzen sich und treten in Dialog, begleitet von Tuba, Trompete, Posaune, Gitarren, Percussion, Claviola und hawaiianischer Steel Guitar.
Besonders live sind Hazmat Modine ein atemberaubendes Erlebnis: die Band um Gründer Wade Schuman überzeugt mit ungeheurer Spielfreude und Energie. Wie die Musiker lachend drauflos improvisieren, sich gegenseitig beflügeln und das Publikum zum Tanzen bringen, ist Musik gewordene Lebenslust.
Wade Schumann - Diatonic Harmonica, Guitar, Banjitar, Lead Voc
Erik Della - Penna Lead- und Background Voc., Banjo, Guitar
Joseph Daley - Sousaphone
Patrick Simard - Percussion, Drums
Steve Elson - Baritone Sax, Tenor Sax, Clarinet, Duduk, Flute
Daisy Castro - Violin, vocals
Pamela Fleming - Trumpet, Flugelhorn
[YT https://www.youtube.com/watch?v=QPDA_enGSWw
Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Das Klima im Innsbrucker Rathaus ist dermaßen kaputt, dass sich nicht einmal mehr Klimaaktivisten finden wollen, die sich an den Bürgermeisterbalkon kleben. Die Chance auf Errettung ist gleich Null. Wundert's wen? Nach zwei Mal Olympia ist Innsbruck seit Jahren Austragungsort der 1. Hackl-ins-Kreuz-hau-Weltmeisterschaft. Wer kann wen nicht riechen - und warum, weshalb und so? Das erste reine Landeshauptstadtprogramm von Markus Koschuh mit dem Riecher für Vieles, das zum Himmel stinkt. für Nicht-Innsbrucker&Innen inklusive Aha-Effekt, für Innsbrucker&Innen gibt's Kopfwehtabletten, solange der Vorrat reicht. INNS' STINKTS - Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus in 6020Provinnzbruck, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Featuring „Freies Spiel der Kräfte“. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Unübersetzbares kabarettistisch zu übersetzen - das ist irgendwie das Ding von Markus Koschuh. Agrargemeinschaften? Laaaangweilig! Nix da: Sein "Agrargemein" wurde vor zehn Jahren zum wahren Publikumsmagneten zuerst im Treibhaus und dann zum Gassenhauer in der Tiroler Provinz. Derzeit ist Koschuh mit seinem Programm "wOHNMACHT" auf Tour und feiert nach der Premiere im Treibhaus-Turm eine Bundesland-Premiere nach der anderen....
Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Das Klima im Innsbrucker Rathaus ist dermaßen kaputt, dass sich nicht einmal mehr Klimaaktivisten finden wollen, die sich an den Bürgermeisterbalkon kleben. Die Chance auf Errettung ist gleich Null. Wundert's wen? Nach zwei Mal Olympia ist Innsbruck seit Jahren Austragungsort der 1. Hackl-ins-Kreuz-hau-Weltmeisterschaft. Wer kann wen nicht riechen - und warum, weshalb und so? Das erste reine Landeshauptstadtprogramm von Markus Koschuh mit dem Riecher für Vieles, das zum Himmel stinkt. für Nicht-Innsbrucker&Innen inklusive Aha-Effekt, für Innsbrucker&Innen gibt's Kopfwehtabletten, solange der Vorrat reicht. INNS' STINKTS - Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus in 6020Provinnzbruck, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Featuring „Freies Spiel der Kräfte“. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Unübersetzbares kabarettistisch zu übersetzen - das ist irgendwie das Ding von Markus Koschuh. Agrargemeinschaften? Laaaangweilig! Nix da: Sein "Agrargemein" wurde vor zehn Jahren zum wahren Publikumsmagneten zuerst im Treibhaus und dann zum Gassenhauer in der Tiroler Provinz. Derzeit ist Koschuh mit seinem Programm "wOHNMACHT" auf Tour und feiert nach der Premiere im Treibhaus-Turm eine Bundesland-Premiere nach der anderen....
Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Das Klima im Innsbrucker Rathaus ist dermaßen kaputt, dass sich nicht einmal mehr Klimaaktivisten finden wollen, die sich an den Bürgermeisterbalkon kleben. Die Chance auf Errettung ist gleich Null. Wundert's wen? Nach zwei Mal Olympia ist Innsbruck seit Jahren Austragungsort der 1. Hackl-ins-Kreuz-hau-Weltmeisterschaft. Wer kann wen nicht riechen - und warum, weshalb und so? Das erste reine Landeshauptstadtprogramm von Markus Koschuh mit dem Riecher für Vieles, das zum Himmel stinkt. für Nicht-Innsbrucker&Innen inklusive Aha-Effekt, für Innsbrucker&Innen gibt's Kopfwehtabletten, solange der Vorrat reicht. INNS' STINKTS - Die kabarettistische Sondersitzung zu 5 Jahren Gemeinderatsqual oder auch die „Willi oder will i nit“-Bilanz zu 5 Jahren grünem Kaktus in 6020Provinnzbruck, tief fliegenden Hackln, Fouls und Versagen. Featuring „Freies Spiel der Kräfte“. Lachen hilft – wir haben keine andere Wahl.
Unübersetzbares kabarettistisch zu übersetzen - das ist irgendwie das Ding von Markus Koschuh. Agrargemeinschaften? Laaaangweilig! Nix da: Sein "Agrargemein" wurde vor zehn Jahren zum wahren Publikumsmagneten zuerst im Treibhaus und dann zum Gassenhauer in der Tiroler Provinz. Derzeit ist Koschuh mit seinem Programm "wOHNMACHT" auf Tour und feiert nach der Premiere im Treibhaus-Turm eine Bundesland-Premiere nach der anderen....
Jeden Dienstag im Treibhaus: Szene bunte Töne - da@heim.at verortet. Und der Eintritt ist frei & willig.
heute als Doppel-Konzert: OFFBEAT SOCIETY & eGOisM whAT?
Die charmanten Gentlemen von "Offbeat Society" bringen mit ihrer Mixtur aus Mundart und teils englischer Lyrik, gepaart mit dicken Bässen und mitreißenden Offbeats internationale Bühnen zum beben. Wo auch immer die 6 Ska-Rocker aufkreuzen sind müde Tanzbeine und lãchelnde Gesichter garantiert.
Die Erinnerung an eine Live Performance, dessen Fulminanz ihres Gleichen sucht brennt sich in die Groove DNA eines jeden Besuchers ein.
Eine Band, zwei Frauen, Bass und Drums, zwei Stimmen
Wir geben Gas, auch zu zweit rocken wir mit „Wumms!“
Das ist unsere Leidenschaft, dafür brennen unsere Herzen Musik, Alternative Rock mit ein bisschen Wave gemixt was?
Wir sind für Überraschungen gut...
Der "Willkommen Österreich"-Star traut sich erstmals solo auf die Bühne & glänzt in seiner tragikomischen Hochzeitssatire - jubelt die Kritik. Wen wunderts: Dirk hats ja in der Lach &Versuchsanstalt Treibhaus erprobt!
Die PremierenKiritik von Stefan Weiss, 13.10.2022, Standard.
Auf der Bühne des Wiener Rabenhoftheaters ist eine Hochzeitstafel gedeckt. Turmtorte mit Pärchenfigur obenauf, Herzerldeko, Stielgläser in allen Variationen, alles da, nur Gäste gibt es keine, selbst das Brautpaar fehlt.
Ein reiferer Herr mit Leslie-Nielsen-Haar betritt den Festraum, im feinsten Zwirn, souveräne Coolness ausstrahlend. Es ist der Brautvater, der vor dieser angeblich schönsten Sause im Leben seiner Tochter noch schnell die Festrede einstudiert. Das denkt man zumindest, und das sagt der feine Herr auch. Doch die Fassade wird in den nächsten zwei Stunden noch zu bröckeln beginnen.
Der Brautvater, der sich hier traut, zum ersten Mal ein selbstverfasstes Solokabarett zu bestreiten, ist Dirk Stermann. Der gebürtige Duisburger gilt zwar als Lieblingsdeutscher aller Österreicher, sein Vorname liege bei den beliebtesten Bubennamen dennoch nur "auf dem letzten Platz, drei Plätze hinter Adolf", wie Stermann sagt.
Neben seinen literarischen Erzeugnissen, die übrigens durchwegs Lob ernten, kannte man Stermann bisher nur als mildere Ergänzung zur gut und gerne hart über die Stränge schlagenden Rampensau Christoph Grissemann. Zusammen funktioniert diese Kabarettistenehe seit über 30 (!) Jahren zumindest nach außen hin 1A. Zweifel sind also angebracht: Geht das auch solo?
Ja, es geht. Und wie! Okay, über den unnötig verklausulierten Titel des Stücks, Zusammenbraut, hätte man vielleicht noch ein paar Nächte schlafen sollen, ansonsten aber hat Stermanns Solo alles, was man sich erhoffen durfte: zündende Pointen, hohen wie tiefen Schmäh, selbstironische Entblößung bei Wahrung eines Mindestmaßes an Menschenwürde, und einfach eine gute Story mit Hand, Fuß und Hirn.
Der Brautvater, den Stermann gibt, ist nämlich keine glückliche Gestalt. Er ist zynisch, selbstmitleidig, lange Jahre nach der gescheiterten Ehe mit der Brautmutter ist er aber auch ehrlich einsichtig, dass er einen ausgesprochen tüchtigen Rabenvater abgegeben hat.
Heute, bei seinem spätgeborenen Zweiten, schiebt er zwar den Kinderwagen, was praktisch ist, "weil man ihn zugleich als Gehhilfe verwenden kann". Bei seiner erwachsene Tochter aber, die auf den originellen Namen Kina hört und nun einen dem Papa nicht recht schmeckenden amerikanischen Jazz-Klarinettisten namens Wilson ("der Volleyball") ehelicht, hat er, man muss es so sagen: ausgeschissen.
Natürlich denkt man dabei an Maren Ades fantastische Vater-Tochter-Tragikomödie Toni Erdmann, und das Motiv der Hochzeit mag als Verhandlungsort für existenzielle (Melancholia) bis superstupide Fragen (American Pie) gut durchdekliniert sein. Trotzdem schafft es Stermann, dem Genre Hochzeitkomödie viel eigenes hinzuzufügen. Allein schon sein Cover von Leonard Cohen, zu dem er stimmlich erstaunlich tief hinunterkommt, ist einen Besuch wert.
Für Stermanns Kabarettistenzukunft gilt:
Dass die Braut sich traut, den Vater zu versetzen, hat sich lange zusammengebraut - das wird bei diesem ersten eigenen Kabarettprogramm des aus Duisburg stammenden 56-jährigen Wahlösterreichers rasch klar. Wie auch in seinen Büchern (zuletzt: "Maksym", das im zweiten Teil kurz angespielt und beworben wird) vermischt er gekonnt Fakten und Fiktion zu einer Lebensgeschichte, die wahr sein könnte, jedenfalls aber Wahrheiten enthält, in denen sich große Teile seines Publikums wiedererkennen. Sein langjähriger Bühnenpartner Christoph Grissemann, mit dem er in der Sendung "Willkommen Österreich" am Vorabend den frisch gebackenen Nobelpreisträger Anton Zeilinger begrüßen konnte, bekommt jedenfalls durchaus sein Fett weg.
Doch ansonsten überrascht das bewusst immer wieder zwischen selbstverliebt und selbstkritisch wechselnde Programm, dessen Premiere gestern im Wiener Gemeindebautheater heftig akklamiert wurde, mit zweierlei: Es ist - zumal vor der Pause - wirklich witzig und kann sich viele Lacher holen, und es ist keineswegs als Nummernkabarett angelegt, in dem sich Pointen und Anekdoten aneinander reihen, sondern ist klug gebaut, fast so etwas wie ein monologisches Minidrama, und erhält gegen Ende so viel Tiefgang, dass zynische Munterkeit in lethargische Melancholie umzuschlagen droht.
Gags, Gags, Gags - die gibt es auch in "Zusammenbraut", allerdings selbst geschrieben, versichert Stermann, da die "Willkommen Österreich"-Autoren ihm zu teuer seien. Er komme zwar nicht von Homer und Cervantes, sondern mehr von Homer Simpson und Cerveza, meint Dirk, der gerne Selfies als "Dirk-Pics" verschickt, dessen Vorname aber in der heimischen Beliebtheitsskala den letzten Platz belegt hat, "drei Plätze hinter Adolf". In seiner Hochzeitsrede, die er umständehalber ohne die eigentlichen Adressaten hält, vermischen sich einige tatsächlich sehr gute Witze mit elegischen Rückschauen auf seine Zeit als Vater, der nie zuhause, sondern ständig auf Tournee war.
Seine späte zweite Vaterschaft (die in "Maksym" die Hauptrolle spielt) eröffne immerhin die Synergie, den Kinderwagen auch als Gehhilfe zu verwenden, erzählt Stermann und bekennt, sich einst "als Mann, gefangen im Körper einer Frau" empfunden zu haben - vor seiner Geburt nämlich. Singen und Klavierspielen kann er weniger gut - macht es aber mit der Grandezza eines alternden Alleinunterhalters, die momentweise eine Stimmung wie in Ulrich Seidls "Rimini" aufkommen lässt. Am Ende ist man dann doch ganz schön gebeutelt worden. Und das ist sehr gut so. (Vorarlberger Nachrichten)
Erstes Soloprogramm: Dirk Stermann tanzt allein, aber das sehr gut
Absurder und bitterer Witz: In seinem ersten Soloprogramm "Zusammenbraut" hält Dirk Stermann eine Rede für Abwesende. Dirk Stermann tanzt bis zum Ende der Liebe. "Bitte hinterlassen Sie nach dem Piepton eine kurze Rechtfertigung des existenziellen Dilemmas in der heutigen Zeit, ich rufe Sie dann zurück." (SN)
Es war nicht alles schlecht unter Gott.... Ein Kabarettprogramm zum Buch "BOUM" mit Hintergrundinformationen zu Lisa Eckharts Zeit in Paris, Klischees über den Franzmann, Erotik, Geschlechtskrankheiten & Mord
Ein Kabarettprogramm zum Buch "BOUM" mit Hintergrundinformationen zu Lisa Eckharts Zeit in Paris, Klischees über den Franzmann, Erotik und Mord.
Aloisia, eine junge Österreicherin, kommt – der Liebe wegen – nach Paris. Die französischen Zeitungen berichten unermüdlich über einen Serienmörder. Le Maestro Massacreur bringt scheinbar wahllos Straßenmusiker um. Ein melancholischer Kommissar und der angesehene Terrorexperte Monsieur Boum ermitteln. Doch mit Clopin, dem König der Bettler, in dessen »Turm der Wunder« auch Aloisia rasch zwielichtigen Anschluss findet, hat niemand gerechnet.
BOUM ist Märchen, Horrorgeschichte, Erotikkrimi, Comic und Computerspiel in einem. Und er ist eine bitterböse Satire, vor der nichts und niemand sicher ist ...
Hören Sie, was Lisa Eckhart zum Programm sagt:
Joachim Leitner im Gespräch mit Lisa Eckhart - vor ihrem Auftritt tt im Herbst 2022 für die TT
Die Kabarettistin Lisa Eckhart plädiert für Höflichkeit und gegen das politisch Korrekte.
Die Kontroversen, die sie damit auslöst, verfolgt sie nicht. Heute Abend gastiert sie im Treibhaus.
2015 wurden Sie im Treibhaus österreichische Poetry-Slam-Meisterin.
Nun stehen Sie dort erstmals als Kabarettistin auf der Bühne.
Lisa Eckhart: Diese Poetry-Slam-Karriere, die hängt wie Pech an mir. Ich kann es auch den Moderatoren nie austreiben, auf diese Jugendsünden hinzuweisen.
Ich habe mich am Poetry Slam sozusagen hochgeschlafen – das ist nachträglich natürlich ein bisschen unangenehm.
Sie gelten, um ein Wort zu verwenden, das immer fällt, wenn man sich nicht die Finger verbrennen will, als „umstritten“. Ist es reizvoll, eine Reizfigur zu sein?
Eckhart: Im sexuellen Sinne: ja. Aber im Sinne der Provokation: nein. Ich greife die Provokationen auf, die rund um mich passieren, die wir in den Nachrichten sehen und in der Zeitung lesen. Und ich bringe sie humoristisch auf die Bühne. Ich empfinde mich als weit weniger provokant als meine gesamte Umwelt
Als „umstritten“ gelten Sie trotzdem.
Eckhart: Da sich heute kein Laib Brot findet, der nicht als umstritten gilt, verwundert mich das nicht. Die Menschen schlagen sich die Köpfe ein über extrem harmlose Figuren der Öffentlichkeit. Aber das ist nichts, von dem ich sagen könnte: Daran empfinde ich große Lust. Zumal diese Streitereien selten auf einem sprachlich spannenden Niveau passieren, das mich sonst vielleicht amüsieren könnte.
Diese Debatten haben etwas Folkloristisches, sie funktionieren nach dem immergleichen Muster: Eine Aussage wird aus dem Kontext gerissen, die einen schreien „Skandal“, die anderen „Cancel Culture“.
Eckhart: Es sind auch die immergleichen Protagonisten. Aber die Debatten gehen am Großteil der Menschen spurlos vorüber, weil die andere Probleme haben.
Der Kabarettist Oliver Polak hat im TT-Interview einmal gesagt, man müsse als Satiriker wissen, „wie weit man zu weit geht“. Gibt es in der Satire Grenzen des Sagbaren?
Eckhart: Ich bin ein großer Freund von Grenzen. Und ich bin ein großer Freund von Höflichkeit. Man kann sich darauf verlassen, dass ich niemanden kränken werde. Aber da sich viele Menschen sehr gerne gekränkt fühlen, kann ich auch nichts dafür, wenn Sinnfehler bei der Interpretation entstehen. Jeder möchte auf seine tägliche Schmerzdosis kommen – und die muss man sich mit winzigen Mikroaggressionen zusammensuchen.
Sie haben in diesem Zusammenhang von „boshaftem Missverstehen“ gesprochen.
Eckhart: Das gibt es nicht nur bei mir. Wo man hinschaut, passiert das. Ich lese nicht, was über mich geschrieben wird. Aber bisweilen kann man doch nur den Eindruck gewinnen, dass sich diese Kritiker ja auch gegenseitig zerpflücken. Ich würde darin gerne einfach nur plumpen Stumpfsinn sehen, aber manchmal mischt sich eben auch ein bisschen Boshaftigkeit rein.
Wie entkommt man dieser Spirale der Boshaftigkeiten?
Eckhart: Das Internet schließen, die sozialen Medien. Ich glaube, damit wäre allen geholfen. Ich bin der Beweis, dass es auch ohne geht. Wer meint, er bräuchte das für sein berufliches oder gesellschaftliches Fortkommen – er tut es nicht.
Sie haben davor gesagt, Sie lesen das, was über Sie geschrieben wird, nicht.
Eckhart: Ich möchte ja noch ein bisschen geistig bei Trost bleiben. Ich kann niemanden verstehen, der sich masochistisch da reinwirft. Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass ich mich selbst derart kritisch strafe, dass alle anderen und noch so boshaften Kreaturen mich im Vergleich damit schonen.
Inwiefern?
Eckhart: Es wird einfach sehr lange an allem gearbeitet, bis es den letzten Schliff hat, und es wird nichts hingeschludert oder hingeschlampt und es wird fünf- bis zehnmal überlegt, ob etwas ausgelutscht ist oder nicht. Weshalb gerade der Klischeevorwurf absurd ist. Aber manche Kritiker haben eben nichts anderes zur Verfügung als eingeübte Worthülsen, die sie dann verzweifelt um sich werfen. Ich nehm’s ihnen nicht bös.
Eine dieser, in Ihren Worten, Worthülsen ist der Hinweis darauf, dass politische Unkorrektheit Ihr Markenkern sei. Was stört Sie am politisch Korrekten, das ja von denen eingefordert wird, die marginalisiert werden.
Eckhart: Das würde ich bestreiten: Eingefordert wird Korrektheit von Privilegierten, die ein so schlechtes Gewissen plagt, dass sie gar nicht wissen, wohin damit. Was mich daran stört, ist der alttestamentarische Dogmatismus. Wie einem Kind wird einem gesagt, so hast du zu sprechen. Und wenn man fragt, warum, wird es nicht weiter erläutert. Ich vertraue auf die Menschen, auf ihren Verstand und ihre Vernunft – und darauf, dass die Menschen individuell ausloten können, wie man sich zu verhalten hat. Im Gegensatz zur politischen Korrektheit schätze ich die Diversität. Das ist etwas, worüber die Korrektheit einfach drüberbügelt. Es gibt keine Unterschiede, keinen Kontext. Für die Kunst ist das ein völliges Debakel. In diesem Kosmos der Korrektheit wird Sprache nur als etwas wahrgenommen, das Schmerzen zufügt. Als jemand, der mit Sprache arbeitet, weil er etwas Schönes erschaffen möchte, fühl’ ich mich da ein bisschen eingeschränkt.
In Innsbruck gastieren Sie heute mit dem Programm „Die Vorteile des Lasters“, das Sie ganz neu überarbeitet haben.
Eckhart: Vom ursprünglichen Programm hat sich der Grundgedanke erhalten: Es geht darum, dass die einzelnen kleinen Untugenden von gesellschaftlichem Nutzen sind. Auch meine kleinen Egoismen tragen zum Wohl der Menschheit bei. Ich fahre kein Auto, sondern nur Zug, ich kaufe meine Kleidung secondhand. Aber ich tu das aus niederen Beweggründen. Es passiert mir aus Egoismus.
Eigennutz als Weg zur Weltverbesserung?
Eckhart: Es ist, wie es Slavoj Žižek nennt, der „Mut der Hoffnungslosigkeit“, der im Programm durchblitzt. Als Weltverbesserung würde mir schon reichen, wenn ein bisschen mehr Freude und Lächeln in die Welt käme – und wir uns zumindest lachend auf die Katastrophe zubewegen und der Explosion nicht auch noch mit griesgrämigem Gesicht beiwohnen.
Das Gespräch führte Joachim Leitner
INTERVIEW. Lisa Eckhart sorgte wieder für ein paar Debatten im Feuilleton. Die Kabarettistin, die mit "Omama" auch ihren ersten Roman vorlegt, im Interview über Kritik, Großmütter und die Wahrheit der Kunst.
Sie haben Ihre Karriere als Poetry-Slammerin begonnen. „To slam“ bedeutet zuschlagen. Sie schlagen als Künstlerin gerne zu, lieben die Provokation. Ist Ihr Lohn dann das Entlarvende auf die Reaktionen?
LISA ECKHART: Nicht ich, sondern die Satire liebt die Provokation. Der Lohn ist der Applaus und nicht zuletzt die Gage.
Lisa Eckhart ist jetzt – nicht zum ersten Mal – zum „Fall Eckhart“ geworden. Was überwiegt: Wut, Unverständnis oder Angst, dass Ihr erster, soeben veröffentlichter Roman „untergehen“ könnte? Und wie dick ist Ihre Haut, wenn Sie angegriffen werden?
Es kommt immer darauf an, von wem man angegriffen wird. Ob jemand zu mir hinauf- oder zu mir hinuntertritt. Ersteres ist aussichtslos. Die über mir sind überschaubar. Deren Urteil höre ich mir an. Ich kann sie dann im Nachhinein noch immer für verrückt erklären.
Die Polarisierung Ihrer Person findet ihre Fortsetzung. Freut Sie das oder leiden Sie auch darunter? Von der AfD „missbraucht“ zu werden, ist ja nicht gerade lustig, oder?
Das klingt immer mehr nach einer Therapiesitzung. Ich weiß, dass Leiden sehr en vogue ist, doch dafür hab ich momentan wenig Zeit. Und „missbraucht“ hab ich mich ehrlich gesagt noch nie gefühlt. Besonders nicht in diesem Falle. Das hört sich für meinen Geschmack ein bisschen zu sexuell an angesichts des doch recht unerotischen Anlasses.
Ihr Fall wurde auch zur Feuilleton-Diskussion darüber, wie frei die Kunst sein muss, darf oder soll. Wie kommentieren Sie selbst die „Ausladung“ vom Literaturfestival in Hamburg und die Debatten über Ihre Auftritte?
Das lasse ich andere kommentieren. Viele tun das schrecklich gerne, und mir liegt nicht viel daran. In Kommentarspalten kriege ich Platzangst. Auf der Bühne ist es viel geräumiger.
Können Sie nachvollziehen, dass Menschen Probleme mit Ihren Aussagen, Ihrem Humor haben und dass eben der Vorwurf im Raum steht, dass Sie antisemitische und auch andere Klischees bedienen? Zeigt sich jetzt nicht, dass das ein gefährliches Spiel ist – oft aus dem schlichten Grund, weil es die Menschen nicht verstehen oder eben sagen: „Das ist nicht witzig.“?
Das mag sein, dass manche Probleme mit meinem Humor haben. Andere haben Probleme mit Laktose. Das ist natürlich schade, doch diese Menschen haben gelernt, einfach Milchprodukte zu meiden. Sie wettern deshalb nicht gegen Kühe. Aber natürlich bleibt es gefährlich. Ich bin professionelle Satirikerin. Das ist mindestens so riskant wie das Handwerk eines Pyrotechnikers. Was ich auf der Bühne tue, sollten Sie nicht zu Hause nachmachen.
Ist die Situation nicht absurd? Sie – im Grunde wohl eher „links“ positioniert – werden von „den Linken“ bekämpft und von den Rechten gibt’s Schützenhilfe.
Sie haben schon recht, „die Linken“ in Anführungszeichen zu setzen. Von Altlinken nämlich ist mir keine Kritik bekannt. Was die Kritiker nun „links“ macht, könnten mir diese wohl nur mit Müh und Not erklären. Dazu gehört ein bisschen mehr, als schlichtweg kein Rassist zu sein.
*****
DIE ZEIT 8.8.2020
Eine Lesung mit der Komikerin Lisa Eckhart wurde abgesagt, es habe Drohungen von Linken gegeben. "Cancel Culture!" schallte es. So geht eine Gespensterdebatte.
Ein Kommentar von Dirk Peitz
Gespenster haben ein paar unangenehme Eigenschaften. Sie sind zum Beispiel Wesen, deren Existenz sich weder letztgültig beweisen noch widerlegen lässt. Man schreckt in tiefster Nacht im Bett hoch, weckt die womöglich neben einem friedlich schnarchende Person und ruft angsterfüllt: Hörst du das auch? Doch der andere hört natürlich nichts. Schlimmstenfalls tratscht er die Begebenheit weiter, dann wird man zum Dorfgespräch, das sich irgendwann nur noch um die Frage dreht: Spukt es in dem verfluchten Haus und womöglich bald überall bei uns – oder spukt es bloß im Kopf dieses einzelnen Mitmenschen?
Die sogenannte Cancel Culture ist ein Gespenst heutiger Tage. Es besteht im Wesentlichen aus dem Gerücht, dass Menschen mit missliebigen politischen Ansichten heutzutage ausgegrenzt würden bis hin zur Vernichtung ihrer beruflichen Existenz. Wer wen warum angeblich cancelt, ist eine komplizierte Sache, ebenso wie der Nachweis, dass Cancel Culture wirklich am Werk war oder ist. Aber recht häufig wird einer wie auch immer konstituierten Linken eine heftige Cancel-Neigung unterstellt.
Die österreichische Komikerin Lisa Eckhart nun soll ein Opfer dieser Cancel Culture sein. Das sagt die 27-Jährige nicht selbst, denn sie spricht in der Öffentlichkeit nicht über das, was ihr so widerfährt, sondern verständlicherweise lieber über ihre Kunst. Zu der wird nach Bühnenprogrammen bald auch ein Roman mit dem Titel Omamagehören, der am 17. August erscheint. Die bereits mit verschiedenen Kabarett- und Poetry-Slam-Preisen ausgezeichnete Eckhart beweist auch als Schriftstellerin Talent, und so wurde sie als Autorin zum sogenannten Debütantensalon beim Harbour Front Literaturfestivaleingeladen, das im September in Hamburg stattfinden wird. Acht junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller konkurrieren dort um den Klaus-Michael-Kühne-Preis und lesen an vier Abenden je in Zweierpaarungen aus ihren Büchern.
Eckhart ist, was man leichthin "umstritten" nennt. Unter anderem wegen eines Auftritts vor zwei Jahren in der WDR-Kabarettsendung Mitternachtsspitzen, wo sie einen satirischen Zusammenhang herstellte zwischen prominenten Sexualstraftätern wie Harvey Weinstein und deren jüdischen Glauben. Die durchaus viel diskutierte Frage dabei war, ob Eckhart antisemitische Witze gemacht habe oder mit ihren Witzen antisemitische Stereotype sichtbar gemacht habe, also aufklärerisch tätig gewesen sein könnte.
Im Fall von Eckharts Debütroman nun versuchte das Harbour Front Literaturfestival zunächst, die missliche Situation der nicht mehr stattfinden könnenden Doppellesung dadurch aufzulösen, dass man Eckhart einen Soloabend geben wollte. Der Veranstalter, der um die Ecke der altbekannten Hafenstraße gelegene Nochtspeicher, jedoch weigerte sich dann, den Abend mit Eckhart abzuhalten. Die Begründung war, man fürchtete, in dem "bekanntlich höchst linken Viertel" könne es zu Protesten gegen den Auftritt kommen. Der Spiegel zitierte aus einem internen Mailverkehr, der Nochtspeicher könne die "Sicherheit der Besucher und der Künstlerin" nicht gewährleisten. Und: "Wir haben in den letzten Tagen bereits aus der Nachbarschaft gehört, dass sich der Protest schon formiert." Die Organisatoren des Festivals kontaktierten daraufhin offenbar Eckhart mit der Bitte, sich aus dem Wettbewerb zurückzuziehen. Das lehnte diese angeblich ab. Daraufhin lud das Festival sie aus.
Und so erschien der Geist der Cancel Culture, der in Hamburg zuvor nur kurz um die Ecke gelinst hatte, in seiner ganzen medialen Astralkörperpracht. Der FAZ gegenüber sagte der Festivalchef und Verleger Nikolaus Hansen, der Nochtspeicher habe "Drohungen des 'Schwarzen Blocks' der Antifa" erhalten. Hansen sagte der FAZ zudem: "Mich erinnert das an Weimarer Verhältnisse. Wir weichen einer Gewalt, aber es gibt auch keinen eleganten Weg, der Gewalt nicht zu weichen." Die Absage, kommentierte der FAZ-Medienredakteur Michael Hanfeld, sei "ein Menetekel". Der Schwarze Block bestätige "Unkenrufe" in Eckharts eigenen Auftritten über die sogenannte Political Correctness (das ist das ältere Geschwistergespenst der Cancel Culture, es sagt auch sehr laut Hui-Buh). "Dass der Verleger Hansen 'Weimarer Verhältnisse' aufruft, sagt alles", so Hanfeld. Aber was?
Der Tagesspiegel veröffentlichte unter der Überschrift "Wie die Wächter über das Sagbare die Redefreiheit einschränken" einen Kommentar, der Eckharts Ausladung als jüngstes Beispiel dafür präsentierte, dass nun auch in Deutschland "aus Fäusten Argumente gemacht" würden: "Mit aggressiven Methoden sollen politische Widersacher zum Schweigen gebracht werden. Es trifft Linke wie Rechte. Kontinuierlich wird der gesellschaftliche Diskussionsraum verkleinert." Der Autor des Textes, Malte Lehming, listete verschiedene vermeintliche Fälle von Cancel Culture auf, neben Eckhart noch Dieter Nuhr, Bernd Lucke, Achille Mbembe und Thilo Sarrazin. Der Autor gab zwar zu, damit "Äpfel mit Birnen" zu vergleichen. "Doch in ihrer Gesamtheit nähren die Fälle den Verdacht, dass das Beil immer öfter und schneller fällt, weil selbsternannte Scharfrichter erbarmungslos urteilen. Und weil die, die ihnen die Stirn bieten, weniger werden."
Dieter Nuhr, in dessen ARD-Sendung Nuhr im Ersten Eckhart wiederholt aufgetreten ist und dem gerade in Gestalt der Deutschen Forschungsgemeinschaft das Cancel-Culture-Gespenst erschienen ist, bezeichnete Eckharts Ausladung auf Facebook als "Auftrittsverbot" und qualifizierte es als "totalitäre Maßnahme": "Was für ein Skandal! Der Protestmob auf der Straße entscheidet also darüber, wer hier bei uns seine Kunst ausüben darf."
Und in der Welt schrieb Henryk M. Broder unter dem, wie sich bei der Lektüre herausstellt, dann nicht eingelösten Überschriftsversprechen "Ich weiß, wie der Fall Lisa Eckart weitergeht" vom vermeintlichen Voranschreiten der Cancel Culture; "das Gespenst der Political Correctness" – Ha! – feiere "seinen nächsten Sieg". Broder: "Jetzt warten wir ab, wie die Sache weitergeht. Wie viele der Künstler, die am Harbour Front Festival teilnehmen, sich mit Lisa Eckhart solidarisieren werden und wann in der taz der erste offene Brief erscheint, in dem zum Boykott des Festivals aufgerufen wird."
Es muss aber womöglich gar nicht weiter abgewartet werden. Denn eine neue Pressemitteilung des Veranstalters Nochtspeicher enthält nun eine kleine, aber nicht ganz unwesentliche Klarstellung der Ereignisse: Die Absage der Veranstaltung sei nach "besorgten Warnungen aus der Nachbarschaft (nicht, wie inzwischen kolportiert, 'Drohungen')" erfolgt. Wer da wie warum und aufgrund welcher möglichen Hinweise vor was genau gewarnt hat, ließ sich nicht unmittelbar herausfinden, auch Veranstalter haben ein Wochenende.
Wenn es aber gar keine Drohungen des "'Schwarzen Blocks' der Antifa" (FAZ) gab, also keine "selbsternannten Scharfrichter" (Tagesspiegel) beilschwingend unterwegs waren, der "Protestmob" (Dieter Nuhr) nicht "auf der Straße" war, sondern womöglich in den Sommerferien weilt, dann haben wir es ja vielleicht wirklich mit einem "Gespenst" (Henryk M. Broder) zu tun. Das zum Beispiel aus der Anrufung vermeintlicher "Weimarer Verhältnisse" (Nikolaus Hansen) besteht, die als Schreckgespenst allerdings durch fast jeden apokalyptisch gestimmten politischen Diskurs in Deutschland geistern. Zumeist ohne näher definiert zu werden. Außer dass am Ende da irgendwie immer Hitler steht.
Das kann einem schon Angst einjagen. Also: Dass man an die Existenz eines Gespenstes so sehr glauben kann, dass man mit Schilderungen über das Unwesen, das es vermeintlich treibt, das Dorfgespräch derart bemühen kann. Der Witz an Gespenstern ist nun aber dieser: Es ist völlig egal, wenn man ganz viel über sie redet, es belegt ihre Existenz nicht einen Deut mehr, es macht ihre Existenz nicht einmal wahrscheinlicher. Es spukt dann bloß in mehr Köpfen.