TAG 2: AÏTA MON AMOUR´s zeitgenössische Interpretation uralter marokkanischer Folklore trifft auf KESSONCODA´s filmischen Jazz und O.´s explosiven Schlagzeug / Saxophon Mix.
Aïta Mon Amour ist ein Duo, das aus Widad Mjama und Khalil EPI besteht. Dieses Projekt ist das Ergebnis von Widads Faszination für die uralte marokkanische Kunst der Aita, ein populäres Musikgenre, das seine Wurzeln auf dem marokkanischen Land hat und in dem von den Chikhates, den Sänger*innen und Hüter*innen einer jahrhundertealten Tradition, gesungen wird. Aita, was „Schrei“ oder „Ruf“ bedeutet, verkörpert sowohl den Ruf der Krieger als auch das Klagelied der Liebe. Aïta Mon Amour zelebrieren diese mündlich überlieferte Kunstform in ihrer ureigenen Art, dekonstruieren es und transformieren es in das zeitgenössische, digitale Zeitalter. Widad ist als eine der ersten Rapper*innen Marokkos eine zentrale Figur der marokkanischen Hip-Hop-Kultur. Khalil ist Musikproduzent, Komponist und Multiinstrumentalist geboren in Tunesien. Live arbeitet er unter anderem mit Deena Abdelwahed, Arabstazy oder Ammar 808, sowie mit zeitgenössischen Tanzensembles zusammen.
Kessoncoda aus dem Westen Londons sind das Duo aus Schlagzeuger Tom Sunney und Keyboarder Filip Sowa. Fest zwischen akustischer Tradition und Electronica stehend, ist ihre Basis eine einzigartige Mischung aus melodischem Klavier und unerschütterlichem Schlagzeug. Dabei hat ihre Musik etwas stark Filmisches an sich, wie eine Erzählung, die sich durch verschiedene Themen und Stimmungen entfaltet, mit einem Auf und Ab der Intensität spielt, während atemberaubende Melodiewellen ins Leben platzen, um sich schließlich in einem wundersamen Höhepunkt aufzulösen. Ein weiteres Highlight, das auf Gondwana Records erschienen ist.
O. – das in London ansässige Duo aus Bariton Saxophonist Joe Henwood und Schlagzeugerin Tash Keary kreieren auf ihrem Debutalbum „WeirdOs“ einen einzigartigen Mix aus kraftvoller Live-Energie und furchtlos verzerrtem Freeform Sound. Sie verbinden die Londoner Post Punk und Jazz Szene zu einem neuen geheimnisvollen Konstrukt. Auf 10 Titeln mit hochdynamischen Instrumentalstücken, die live aufgenommen wurden, umfasst das Duo alles von kathartischen Dancefloor-Drops bis hin zu Jungle-Breakbeats, komplizierten Jazzlinien, donnernden Blastbeats und sludgy, bedrohlichem Doom Metal.
Mit Snarky Puppy hat Bill Laurance dem Jazz Rock und Funk Jazz neue Flügel verliehen, auch sein Solo-Projekt sprüht vor Energie, begeistert mit lässiger Virtuosität, unglaublichem Funk & Afro Beat-Lyrik.
Von Snarky Puppy zum Solo-Star: Bill Laurance ist Gründungsmitglied und Keyboarder von Snarky Puppy, der Band welche mit Fusion-Jazz so erfolgreich war wie keine andere aktuelle Formation. Millionen Youtube-Klicks, vier Grammy's und etliche andere Auszeichnungen hat Snarky Puppy in den letzten zwei Jahren eingesammelt. Und Bill Laurance überzeugt auch solo: mit seinem Solo-Projekt, das live als Quartett unterwegs ist. Nach der Veröffentlichung der Alben „Flint“ (2014), „Swift“ (2015) und „Aftersun“ (2016) erfüllte sich Laurance mit seinem Live-Album „Live At Union Chapel“ einen Lebenstraum. Immer nah am Jazz, aber unter Einfluss, irgendwo zwischen 1970er Fusion und Klassik-Rock aus gleicher Zeit, immer hoch-musikalisch, immer offen für neue Wendungen, immer mit unbändiger Freude am Spiel zwischen den Genres.
Als ausdrucksstarker Komponist und versierter Bandleader erkundet der vierfache Grammy-Preisträger, Pianist und Komponist weiterhin seine aufregende Bandbreite an Klängen und Ensemblekombinationen.
Von der atemberaubenden symphonischen Zusammenarbeit mit dem Untold Orchestra auf seiner neuesten EP Zeal (2021) über sein intensives Akustik-Trio-Album Live at Ronnie Scott’s (2020) bis hin zur kraftvollen Zusammenarbeit mit der WDR Big Band auf dem Album Live at the Philharmonie Cologne (2019) oder der grüblerischen, vom Klavier geleiteten Electronica seiner LP Cables (2019) – es gibt nur wenige kreative Wege, die der fleißige Musiker noch nicht erforscht hat.
Die kollektive Suche nach neuen Klanglandschaften hat zur Gründung von Laurance‘ Trio geführt, zu dem der in Litauen geborene Schlagzeuger Marijus Aleksa (Ashley Henry, Joe Armon-Jones, China Moses) und der Bassist Max Luthert (Nubya Garcia, Moses Boyd, Zara McFarlane) gehören. Das Trio hat eine musikalische Verwandtschaft entwickelt, die neue Ideen und Instrumentierungen in die Klangpalette einfließen lässt. Obwohl sie in der Form des akustischen Klaviertrios verwurzelt sind, verleiht das Interesse aller drei Mitglieder an Synthesizern, Elektronik und Effektgeräten ihrer Arbeit eine zeitgenössische Note.
Bill Laurance ist ein Verfechter modernster Keyboard-Entwicklungen und wird von Moog, Mellotron, Sequential, Korg, Roli Seaboard, Yamaha, Roland, Arp Odyssey, Nord, Keyscape, Sound Brenner, Native Instruments und MXR unterstützt.
Komfortrauschen ist eine Live-Techno-Band aus Berlin, die auf innovative Art und Weise mit traditionellen Instrumenten den knallharten Sound eines DJ-Sets erzeugt. In Kooperation mit BONANZA.
Vergiss, was du denkst über Live-Techno zu wissen. Vergiss Drum-Machines, Laptops und vorgefertigte Loops. Komfortrauschen ist eine Live-Techno-Band die aussieht und klingt und wie keine andere. Seit nunmehr zehn Jahren rekonstruieren Laurenz Karsten, Phillip Oertel und Tim Sarhan auf innovative Art und Weise Techno live. Mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und einer Vielzahl von Effektgeräten erzeugen sie den knallharten unverfrorenen Sound eines Raves à la Prodigy mit der maschinellen Präzision eines DJ- Sets von Richie Hawtin. Eine Punkband gefangen in einem Drum-Computer. Bei Komfortrauschen gibt es keine schönen Melodien und keine verträumten Akkorde. Ihre kreischenden Acid-Gitarrenlinien stellen eine 303 in den Schatten, die monotonen Basslinien führen dich tief in die Dunkelheit, die viszeralen Drum-Breaks und fetten Drops lassen dich im Moment verlieren.
Ist das Kärntner Quartett Klakradl umatum wird mit exzessiven Spielfreude lautgemalert, tiriliert und aufgespielt. Musikalische Virtuosität trifft bodenständige Texte, strenge Kammermusik auf experimentelle Auszucker
Kärntner Volksmusik mit experimentellen Auszuckern
Im tiefen Süden Österreichs sagt man: „Beim Singen kommen die Leut‘ zamm.“ – Manchmal bleiben sie dann auch beieinander. Beim Musikerduo [:klak:] und dem Kabarettduo RaDeschnig ist genau das Ende des Jahres 2016 passiert und seitdem tourt das Kärntner Quartett auf seinem „Klakradl“ durch die Musikstile. Dabei trifft musikalische Virtuosität auf bodenständige Texte, strenge Kammermusik auf experimentelle Auszucker und geselliges Humptata auf große Lyrik.
Die musikalische Basis ist die (Kärntner) Volksmusik, gemeinsam ist den Vieren auch Spielfreude, Humor und Leichtigkeit. Sie lassen sich nicht gerne in eine Schublade stecken, sondern nehmen sich die Freiheit zu spielen, was Spaß macht. Stetiger Begleiter ist dabei der Kärntner Dialekt, der die virtuosen Klänge mit einer verspielten Bodenständigkeit umhüllt und so dem Klakradl seinen ganz eigenen musikalischen Charme verleiht.
Ist das Kärntner Quartett Klakradl einmal umatum wird mit einer exzessiven Spielfreudigkeit lautgemalert, tiriliert und aufgespielt. Dabei trifft musikalische Virtuosität auf bodenständige Texte, strenge Kammermusik auf experimentelle Auszucker und geselliges Humptata auf große Lyrik.
Das Klakradl besticht durch außergewöhnliche Eigenkompositionen, in denen weltmusikalischen Einflüssen keine Grenzen gesetzt und dem Kärntner Dialekt all seine dadaistischen Facetten entlockt werden.
do samma
do warat ma
do woama
donn foahma
Do woama: Wiener Konzerthaus, Porgy&Bess, Jazzfestival Saalfelden, Radiokulturhaus Wien, Carinthischer Sommer (CS unterwegs), Ö1 Radiosession...
Klakradl besteht aus:
Birgit Radeschnig - Gitarre, Akkordeon, Gesang, Komposition, Text
Nicole Radeschnig - Klarinette, Gesang
Markus Fellner - Klarinette, Bassklarinette, Cajon, Gesang, Komposition
Stefan Kollmann - Akkordeon, Komposition
PRESSE
Alles klingt einerseits präzis-perfekt-rund-durchdacht, andererseits aber spontan, jeden Moment neu erfunden, heiter, aber nicht ha-ha-heiter. Klakradl streift dabei virtuos durch das vielseitige Repertoire der Musikstile. Ein kurzweiliger Abend vor begeistertem Publikum. (Ö1)
Gemeinsam ist den Vieren Spielfreude, Humor und Leichtigkeit. Sie lassen sich nicht gerne in eine Schublade stecken, sondern nehmen sich die Freiheit zu spielen, was Spaß macht. Stetiger Begleiter ist dabei der Kärntner Dialekt, der die virtuosen Klänge mit einer verspielten Bodenständigkeit umhüllt und so dem Klakradl seinen ganz eigenen musikalischen Charme verleiht. (Südtiroler Kulturinstitut)
Mit «Spectrum» und «Crosswinds» schuf Billy Cobham zwei epochale Aufnahmen der Fusion-Ära. Von Miles Davis bis George Benson arbeitete Meisterdrummer Cobham mit fast allen Koryphäen des modernen Jazz.
Billy Cobham – drums
Emilio Garcia – guitar
Victor Cisternas – bass
Jorge – Vera Stone – keys
Steve Hamilton – keys
Mit «Spectrum» und «Crosswinds» schuf Billy Cobham zu Beginn der Siebzigerjahre zwei epochale Aufnahmen der Fusion-Ära. Von Miles Davis bis George Benson arbeitete Meisterdrummer Cobham mit fast allen Koryphäen des modernen Jazz zusammen und dies nicht nur im Jazz-Rock. Mit seiner neu besetzten Band bringt der seit vielen Jahren in der Schweiz lebende Cobham seine Stücke auf den neuesten Stand und zeigt, dass seine Musik bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüsst hat.
William C. Cobham wurde am 16. Mai 1944 in Panama geboren, wo er durch die Beobachtung seines Cousins eine Vorliebe für Schlagzeug entwickelte. Im Alter von drei Jahren zog seine Familie nach New York City und im Alter von acht Jahren gab Billy zusammen mit seinem Vater sein Debüt als Schlagzeuger. Als Heranwachsender spielte Billy bei den St. Catherine’s Queensmen an der High School of Music and Art. Nach seinem Abschluss diente Billy als Schlagzeuger in der U.S. Army National Band. Danach spielte er als Schlagzeuger in der Band des Pianisten Horace Silver und tourte mit ihm in den späten 1960er Jahren durch die Vereinigten Staaten. Dann verließ er die Band, um im Fusion-Ensemble von Miles Davis mitzuspielen, wo er auf Davis-Klassikern wie „Like-Evil“ und „A Tribute to Jack Johnson“ zu hören ist. Schließlich trennte sich Cobham von Davis‘ Gruppe, um mit dem Mahavishnu Orchestra zu arbeiten, wo er seine Technik und seinen Fusion-Stil weiter erforschen konnte, der viele in den folgenden Jahren beeinflusste.
Nachdem er beschlossen hatte, sich vom Mahavishnu Orchestra zu trennen, gründete Cobham seine eigene Band, Spectrum, und unterschrieb bei Atlantic Records. Das Debütalbum von Spectrum enthielt eine Mischung aus Jazz, Funk und Rock, die es Cobham ermöglichte, weiter mit dem Schlagzeug zu experimentieren. 1975 veröffentlichte Cobham „A Funky Thide of Sings“ und wandte sich damit ausschließlich dem kommerziellen Jazz zu. 1977 verließ Cobham Atlantic und unterschrieb beim CBS-Label, das ihm den kommerziellen Erfolg ermöglichte, den er sich immer gewünscht hatte. Nachdem er CBS verlassen hatte, konzentrierte sich Cobham auf seine Möglichkeiten als Session-Schlagzeuger und andere Nebenbeschäftigungen, wie z. B. als Schlagzeuger für das Nebenprojekt Bobby & the Midnites von Grateful Dead. 1988 half Cobham bei der Gründung einer Gruppe namens Jazz is Dead“, die die Musik von Grateful Dead mit Jazz-Elementen neu interpretierte.
Im Jahr 2001 wurde Cobham vom Modern Drummer Magazine zu einem der 25 einflussreichsten Schlagzeuger ernannt. Er ebnete den Weg für künftige Schlagzeuger, indem er die Art und Weise, wie Schlagzeug aufgebaut ist, wie es gespielt wird und wie es Spaß macht, veränderte. Im Jahr 2001 veröffentlichte Cobham „Drum ’n Voice 1“, das seine Rückkehr zum Jazz-Funk-Sound der 1970er Jahre darstellte. 2006 veröffentlichte Cobham dann „Drum ’n Voice 2“ und schließlich 2009 sein Nachfolgealbum „Drum ’n Voice 3“. Seit 2011 unterrichtet Cobham Schlagzeug online an der Billy Cobham School of Drums, einer ArtistWorks Drum Academy. 2018 tourte Cobham mit einer Performance-Serie namens „Crosswinds Project“ durch die USA, um sein zweites Album „Crosswinds“ wieder aufleben zu lassen. Die Tournee umfasste seine Originalwerke aus den 1970er Jahren und wurde 2019 zur Feier von Cobhams 75. Geburtstag fortgesetzt.
Am Vorabend eines innerösterreichischen Wahldesasters mit den Folgen von viel gesellschaftspolitisch verbrannter Erde durch einen rechtspopulistischen Flächenbrand, jonglierte „Drum-Colossus“ Billy Cobham mit atemberaubendem Zauber mit einem Füllhorn an Off-Beats und Paradiddles und fulminanten, melodiesinnigen Schlagabfolgen auf seinem ausladenden, feinstens getunten Set, quasi einer Meta-Trommel“. Jedoch immer durchflutet von zwingender Musikalität. Man konnte einen aus dem „Jazzbauch“ kommenden Musiker erleben, der einer der ganz wichtigen Fährtenleger des „Jazz-Rock“, einer Ausrichtung im Windschatten von „Dark Magus“ Miles, war und ist. Wiewohl man der Stilistik einst keine Nachhaltigkeit zugestand, obschon sie sich zeitweise selbst einigermaßen verwässerte, hat sie aus heutiger Sicht sehr wohl unüberhörbare Spuren hinterlassen. Man denke nur an Kollektive wie e.s.t. oder The Bad Plus und Konsorten. Und Cobham vollführte eindrucksvoll wie Authentizität in diesem Genre, das er mit findiger Funkyness und Latin-Groovigkeit auflud, klingt und man diese auf gültige Art ins Heute holt. Voraussetzung ist allerdings ein „Premier League“-Level. Musikalisch wie Instrumentaltechnisch. Mit beidem sind er und seine Truppe ausreichend gesegnet. Ohne Umschweife entfachte die Band, angetrieben vom unbändigen Drive und Kraftstoff Cobhams, ein Furioso an irrwitzigen strukturellen Abläufen - kollektiv oder stimmtragend ausgeführt. Faszinierend zu beobachten war, wie Virtuosentum nie dem Selbstzweck anheimfiel, sondern dem Überraschenden, dem Unvorherhörbaren, einer als technokratisch verschriehenen Spielweise den Raum öffnete. Es schienen rhythmisch wie metrisch keine Limits im engmaschigen Interplay der Band zu existieren. Standen zwar Cobhams unantastbare Fähigkeiten im Fokus, waren diese jedoch nie von egomanischer Dominanz. Ein wunderbares Beispiel war z.B. die erfrischende Version des Cobham-Klassikers „Stratus“ innerhalb derer sich ein herrliches Gitarre/Schlagzeug-Duo herauskristallisierte, das auch die im Rahmen einer derartigen Spielhaltung mögliche Offenheit und Spontaneität darlegte. Auch sonst zeigten alle MusikerInnen in den Soli ein bestechendes Maß an Fantasie und Originalität. Die beiden Tasten VirtuosInnen lieferten, zumal nicht alle Sounds glücklich gewählt waren, in den Klangqualitäten von Mini-Moog und Rhodes mitreißende Beiträge, denen die zwei Saitenakrobaten in zumeist rockgetränkter Klangästhetik, die sie jedoch immer wieder ausweiteten, gleichwertiges hinzuzufügen wussten. Hier agierte eine Band die zu sich steht und sich gemeinsam trägt und, allen voran Cobham, überschäumende Spielfreude und packenden Spielwitz in die Nacht legte. Ganz großer „Shabazz“
Der GRAMMY-nominierte Trompeter Theo Croker ist ein Geschichtenerzähler, der durch seine Trompete spricht – ein Kreativer, der sich über Grenzen hinwegsetzt und der sich durch die Musik Gehör verschafft.
Der GRAMMY-nominierte Trompeter, Produzent und Komponist Theo Croker ist ein Geschichtenerzähler, der durch seine Trompete spricht – ein Kreativer, der sich über Grenzen hinwegsetzt und der sich durch die Musik Gehör verschafft. Mit seinem siebten Studioalbum LOVE QUANTUM und seiner EP BY THE WAY, die beide über Star People Nation / Sony Music Masterworks veröffentlicht wurden, schlägt er ein weiteres Kapitel in seiner stetigen Entwicklung als Künstler auf. Dieses ist nach „BLK2LIFE II A Future Past“ der zweite Teil einer musikalischen Aufarbeitung der Herkunft, Gegenwart und Zukunft der Black Music Culture in den USA. Theo Croker stellt sich damit an die Spitze einer jungen Generation an Musiker*Innen der afro-amerikanischen Jazz-Szene, die das musikalische Erbe und die prägenden kulturellen Leistungen ihrer Vorgänger neu beleuchtet, deren Beitrag für die US-amerikanische Musikentwicklung historisch selbstbewusst aufarbeitet und dabei traditionelle Genre-Grenzen hinter sich lässt. Gospel, Blues, Jazz, Soul, Funk: Theo Croker verdeutlicht die historischen musikalischen Gemeinsamkeiten all dieser Genres und überführt sie in einen neuen, aktuellen Sound. Auf einer Metaebene sind diese Strömungen für ihn ohnehin in der positiven schöpferischen Kraft der Liebe verbunden, die es erlaubt, gegen alle Widerstände neue Erfahrungswelten und Realitäten zu kreieren. Theo Croker erklärt: „‘Love Quantum‘ ist auch eine Hommage an all die verschiedenen Ebenen der Liebe, die es geben kann – Liebe zu einem Freund, Liebe zu einem Partner, Liebe zu einem Elternteil, Liebe zu sich selbst und Liebe zum Leben. Es geht darum, wie mächtig diese Energie für uns als Menschen ist.“ Dem Konzept entsprechend hat Theo Croker nicht weniger als neun musikalische Gäste zur Produktion seines Albums eingeladen. Darunter Rap-Legende Wyclef Jean (Fugees), die dreifache Grammy-Gewinnerin und Neo-Soul Sängerin Jill Scott, die Soul- und R’n’B Sängerinnen Ego Ella May, Teedra Moses, Sänger Kassa Overall, Singer-Songwriterin Jamila Woods und Vertreter*Innen der aktuellen Jazz-Szene wie Gitarrist James Tillman, Saxophonist Gary Bartz oder Drummer Chris Dave.
Nach sieben Jahren in Shanghai brachte er 2014 mit Unterstützung von Dee Dee Bridgewater seine erste, brodelnde CD Afro Physicist auf den Markt. Nach dem Erfolg von Escape Velocity im Jahr 2016 schwang er sich mit Star People Nation 2019 zu neuen Höhen auf, und die Platte brachte ihm eine Nominierung für die 62. Verleihung der GRAMMY®️ Awards in der Kategorie »Bestes zeitgenössisches Instrumentalalbum« ein. Die CD fand ein begeistertes Echo, unter anderem in Stereogum, Paste und der New York Times. Diese nannte sie „ein Album, das sich von wirbelnden Hip-Hop-Beats über vorwärtstreibenden Swing bis zu mitreißenden afrikanischen Schlagzeug-Passagen bewegt. Dabei hält Crokers subtiles Trompetenspiel seine kleine Band stets perfekt zusammen.“ Im Laufe der Jahre war er auch auf Platin-Alben von J. Cole bis Ari Lennox zu hören, spielte mit Rapper Common und tourte mit seiner Band zahlreiche Male um den gesamten Globus. Außerdem war seine Musik im TV und in Filmen zu hören (u.a. „Insecure“ (HBO) und „The Photograph“).
Im Jahr 2020 kehrte Croker in das Haus seiner Kindheit in Florida zurück, wo er sein sechstes Album BLK2LIFE || A FUTURE PAST schrieb und aufnahm, ein mit Stars besetztes Werk mit Gästen wie Wyclef Jean, Ari Lennox, Gary Bartz, Charlotte Dos Santos, Iman Omari, Malaya und Kassa Overall. Das Album, das von der New York Times als "glühende Neo-Jazz-Sammlung" und von CLASH als "lebendige Erfahrung" gelobt wurde, katapultierte Croker erneut zu neuen Gipfeln, einschließlich seines Auftritts in der Late Show von Stephen Colbert an der Seite von Wyclef Jean.
Cosmic Blues For Cosmic Children, combined with sonic blasting Riffs. Ein Ritt durch die Weiten der Wüste bis hin zu den Tiefen des Ozeans. HeimSpiel, Album Release und EU-Tourstart zugleich! Supp: SAVANAH (AUT).
...ist eine vierköpfige Formation aus Innsbruck in Österreich, die mit einer atmosphärischen Verschmelzung von Blues, Psychedelic und Heavy Rock glänzt. Trotz wuchtiger Drums & Riffs bleibt der Gesamtsound stets groovy, beweglich, luftig und leichtfüßig. Einflüsse wie The Doors, Peter Green-Ära Fleetwood Mac und zeitgenössischeren Künstlern wie All Them Witches fließen in den Sound mit ein.
Nach ersten Konzerten mit dem Jam-Trio Electric Octopus und den deutschen Space-Rockern von Kosmodrom in den Jahren 2019/2020, folgten mehrere Auftritte inDeutschland und Österreich im Jahr 2021. Hierbei teilte sich Moon Woman die Bühne mit Bands wie Mother`s Cake und Savanah. Durch den dynamischen Jam-Charakter von Moon Woman entwickelt sich bei jedem Konzert eine einzigartige Atmosphäre, welche das Publikum in seinen Bann zuziehen weiß.
“In the end, we just play rock music.”
Savanah have been described as a tight group with superb musicianship, fantastic vocals, and a proggy psychedelic vibe. “I think this describes it pretty well,” Savanah state, “but we never think in genres. We are just writing our songs like how we love to play them.” The band’s inner dynamic is essential to crafting their sound. “Nothing will be done if one of us doesn't like it,” explains the band. “So maybe our style just changes on how our minds are changing.” Savanah’s brand of psychedelic doom rumbles and roars, grounding us in the earth and transporting us to enraptured heights. That their music has power is beyond question. What’s impressive is the many Savanah fans have related how the music has been of great strength and comfort to them through hard times.
Now the band has released their third album, ‘Olympus Mons’ (2021), named after the largest mountain in the known universe - located on Mars. “Since we played so many shows the last few years,” Savanah remarks, “it took us four years to write these songs.” And well worth the wait at that! The LP features a total of five songs on it, showcasing a boundary-pushing progressive approach, with the longest track clocking in at 13 minutes in length. ‘Olympus Mons’ has been consistently flooded with positive reviews and represents the band's biggest milestone to date. Better listen to it fast!
Energiegeladener denn je & ohne bayrische Gemütlichkeit begeben sich die 5 Reggaemusiker mit Frontmann Lenny Souljah von Bayernland Richtung Jamaica - rockige Gitarren-Riffs treffen auf heißen Dancehall.
Wer an bayerische Musik denkt, dem schießen unweigerlich Bilder von Blasmusik spielenden Lederhosenträgern in den Kopf. Woran man nicht unbedingt denkt; knackige Offbeats, wehende Dreadlocks oder soulig-bajuwarische Reggae-Tunes. Mit ihren energiegeladenen Live-Shows haben sich UNLIMITED CULTURE in den letzten Jahren auch außerhalb der klassischen Reggae-Szene viel Gehör verschafft.
Mit ihrer Bühnenpräsenz schaffen es die vier Musiker um Frontmann und Vokalvirtuosen Lenny Souljah jedes Jahr aufs Neue, das Publikum mit ihren angenehm unkonventionellen Eigenkompositionen auf Bayerisch und Englisch zu begeistern. Das für das Jahr 2023 geplante Album der Band und die dazugehörige Bühnenshow sollen dieser Renaissance der Mundart Rechnung tragen. Mehr Dialekt wagen, mehr G’schichten aus’m Leben, messerscharfe Sozialkritik und vielleicht sogar das ein oder andere Gstanzl sind der Kosmos, in dem sich das nächste Album inhaltlich bewegt. Die erste Single „Bayerman Style“ wurde bereits veröffentlicht und ist ein perfekter Vorgeschmack auf den Longplayer. Die Single wurde in kürzester Zeit zu einem TikTok-Hit und hat der Band einen wohlverdienten medialen Aufschwung beschert.
UNLIMITED CULTURE stehen wieder in den Startlöchern und sind hungriger denn je, endlich wieder auf den Bühnen Europas zu stehen und selbst eingerosteten Tanzbeinen wieder neuen Schwung zu verleihen. (Einzig die berühmt-berüchtigte bayerische Grantelei lässt sich der gebürtige Niederbayer und Leadsänger Lenny nicht nehmen.)
SZENE BUNTE TOENE: Team Earth bringt Tapes, Liebe und Ungemach mit: DAS TEAM ---- EGOISM WHAT? ---- KLEBSTOFF. Ein Heimspiel ... EINTRITT FREIWILLIG. Platzkarten gäns auch ....
DAS TEAM fabriziert abartig harmonisches Getümmel in klassischer Triobesetzung. Grunge war nie aktueller.
Die Ladies von eGOisM-whAT? erzeugen mit wuchtigen Drums, E-Bass und einer Portion Elektro auch ohne E-Gitarre einen druckvollen, etwas düsteren und tanzbaren Sound der die Zuhörer: innen staunen lässt.
KLEBSTOFF bewegt sich irgendwo zwischen Synthpop, Coldwave und Post-Punk. Süße Melodien, tanzbare Beats aus dem Drumcomputer und romantisierte Melancholie prägen den Sound des Duos.
„Verbrechen lohnt sich nicht“. Stimmt das wirklich oder sagen das nur Leute, die sich nicht trauen teuflisch zu sein? Und sollte es für Menschen mit Behinderung in Punkto Kriminalität nicht eine Sonderregelung geben?
David Stockenreitner sagt nach über 30 Lebensjahren endlich ja zur Kriminalität.
Er hat seine eigene Gesetzestreue endgültig satt und es stinkt ihm gewaltig, dass man Behinderten nicht zutraut, verschlagen und hinterhältig sein zu können – dabei wäre das ein wichtiger Schritt in Richtung Akzeptanz und Inklusion.
David Stockenreitner möchte das nun ändern, indem er seinem Publikum ein Dasein der Selbstbereicherung und Selbstüberh.hung vorlebt. Denn ein solches Dasein steht ihm zu. Es ist sein Geburtsrecht: Er ist mit einer Behinderung zur Welt gekommen – also ist er quasi „Krüppel von Gottes Gnaden“. Außerdem geht die Welt sowieso zu Grunde und so gesehen ist eh schon alles egal. Und so wie viele andere Menschen, die der Korruption und der Mafiösität frönen, hat auch David nur schlechte Erfahrungen mit ehrlicher Arbeit gemacht.
Aber ein mafiöses Imperium kann ein Mensch allein nicht führen. Dafür braucht man Handlanger und Führungsqualitäten. Und das ist leider Arbeit … zu viel Arbeit für einen faulen Menschen wie David Stockenreitner?
In EL DISABLO sehen Sie den Aufstieg und möglicherweise den Fall des David Stockenreitner. Wird er es schaffen, sich zum Oberhaupt des kriminellen Millieus hoch zu inkludieren? Geben Sie ihm Ihr Geld und Sie werden es herausfinden.
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Gewinner Scharfrichterbeil 2023: Der 33-Jährige David Stockenreitner thematisierte auf der Bühne seine körperliche Behinderung, machte sich schonungslos und selbstironisch über sich lustig und brachte das Publikum durchgehend zum Lachen. Komiker Hape Kerkeling war begeistert von Stockenreitners Witz
«…eine perfekt brennende elektro-akustische Band, deren intelligente, oft herausfordernde und unvorhersehbare Kompositionen aus Fusion, Postbop und zeitgenössischem Jazz schöpfen.» – Jazz Times
Parallel Motion» ist das 30. Album der Band und ein echtes Zeugnis für die Langlebigkeit und Unverwüstlichkeit einer Band, die vor über 40 Jahren ihr Debüt gab; es wurde soeben für einen GRAMMY als «Best Instrumental Jazz Album» nominiert. - - eine Mischung aus Heiterkeit, Beschwingtheit, Geheimnis, Tumult, Groove und Laune.
Parallel Motion, der Titel des neuen Yellowjackets-Albums, fasst wunderbar zusammen, was die Band seit über vierzig Jahren erfolgreich tut. Denn in ihren Stücken bewegen sich akustische und elektronische Sounds, aber auch Jazz, Rock, Fusion und Latin im Gleichschritt. Die Elemente der Yellowjackets-Musik laufen wie alle Parallelen letztendlich zusammen und fügen sich zu einem Klangbild, das ein ganz eigenes ist.
Schon als die Gelbjacken in den späten 70er Jahren als Backingband für den Gitarristen Robben Ford zusammen kamen, hatten sie diesen Sound, den sie konsequent weiterentwickelten und an dem sie jeder sofort erkennt. Auch nach dreißig Alben findet das Quartett um Gründungsmitglieder Russell Ferrante & Bob Mintzer allerdings frische neue Komponenten, weshalb niemand in Zweifel ziehen dürfte, dass die Yellowjackets in nicht allzu ferner Zukunft ein halbes Jahrhundert Band-Jubiläum feiern werden.
LINE UP:
Bob Mintzer – Tenor- und Sopransaxophon/EWI
Russell Ferrante – Klavier/Keyboards
Will Kennedy – Schlagzeug, Keyboards
Dane Alderson – E-Bass, MIDI Sequencing
Die aktuelle Besetzung erfindet sich durch eine erweiterte Instrumentierung in ihrer charakteristischen elektro-akustischen Klangwelt immer wieder neu und präsentiert ein Kollektiv in Bestform. Das Album enthält 9 neue Eigenkompositionen und die Gastsängerin Jean Baylor (4x für den GRAMMY® Award nominiert mit dem Baylor Project und dem R&B-Duo Zhané) auf «If You Believe».
Als festes, langjähriges Jazz-Ensemble haben die Yellowjackets in ihrer fast vier Jahrzehnte währenden Geschichte ein ganz eigenes Universum elektroakustischer Klanglandschaften erforscht. Seit dem gleichnamigen Debütalbum der Band aus dem Jahr 1981 haben die Yellowjackets immer wieder mit innovativen und herausfordernden künstlerischen Aussagen auf sich aufmerksam gemacht. Auf Jackets XL, ihrem 25. Album und dem vierten für die Mack Avenue Music Group, arbeitet die Band mit der hervorragenden WDR Big Band aus Köln zusammen, um sich neu zu erfinden. Das Projekt kombiniert das wandlungsfähige, mehrfach mit dem GRAMMY® Award ausgezeichnete Quartett mit der renommierten Big Band und interpretiert bekannte Originale der Band mit dynamischen neuen Arrangements, die sich durch Drehungen und Wendungen, Texturen und Farben, bewegende Harmonien und mutige Soli auszeichnen.
«Diese Band hat sich noch nie auf ihren Lorbeeren ausgeruht», sagt Tenorsaxophonist/EWI-Spieler Bob Mintzer, seit 1990 Mitglied der Yellowjackets und seit 2016 Chefdirigent der WDR Big Band. «Die Yellowjackets sind sehr versiert darin, sich neu zu erfinden. Wir vier sind die anpassungsfähigsten Musiker, mit denen ich je gearbeitet habe. Wir wissen, dass wir jedes Setting, jeden Stil umsetzen können. Und der WDR ist eines der besten großen Jazz-Ensembles der Welt. Ich wusste, dass die beiden Gruppen eine gute Verbindung eingehen würden. Die Band besteht aus dem Gründer, dem Keyboarder Russell Ferrante, dem Schlagzeuger Will Kennedy und dem E-Bassisten Dane Alderson, der bereits zum dritten Mal mit der Gruppe aufnimmt.
Ferrante begrüßte das Projekt, da er Mintzers Arrangements im Laufe der Jahre in verschiedenen Konstellationen gespielt hatte. «Aber das hier sollte anders werden», sagt er. «Da wir uns bereits in der Welt der Bigbands bewegten, schlug Bob vor, Stücke auszuwählen, die im Laufe der Jahre zu den Favoriten der Fans gehörten, und sie neu zu arrangieren, um das Interesse der Zuhörer zu erhalten. Bob arrangierte ‹Mile High› [Four Corners, 1987] neu, das wir in den letzten Jahren nicht mehr gespielt hatten. Bob veränderte es und brachte es an andere Orte. Ein anderes Stück ist ‹Revelation› [Shades, 1986], das wir immer als Zugabe gespielt haben. Bob ging zu den Grundlagen zurück, brachte die Gospel-Wurzeln zurück und arrangierte es so, wie wir heute klingen.»
«Mile High› war einer der Songs aus den 80ern», fügt Mintzer hinzu. «Damals hatte er einen Pop-Charakter. Aber das neue Arrangement passt zum heutigen Sound der Yellowjackets. Es ist wie brandneue Musik. Wir haben einfach das Ensemble genommen und eine Big Band darauf gestellt.»
Während Mintzer sieben der zehn Stücke neu arrangierte (er sagt, es sei fast so, als würde man seine Kinder aufwachsen sehen), waren auch zwei Arrangements von Vince Mendoza dabei, der eine lange Geschichte mit der WDR Big Band hatte und heute als Composer in Residence fungiert. Sowohl das lyrische Juwel «Even Song» mit seiner Rockladung [Run for Your Life, 1993] als auch das Swing-mit-Gusto-Stück «Downtown» [Live Wires (Live at the Roxy), 1991] stammen von ihm. Ferrante schrieb ein neues Arrangement für seinen Song «Coherence» vom 2016 erschienenen Album Cohearence der Band. «Ich wollte ihm ein orchestrales Gefühl geben, das über den Big-Band-Sound hinausgeht», sagt er. «Ich wollte verschiedene Instrumente wie gedämpfte Trompete, Waldhorn und Posaunen einbauen. Ich hatte mich von Maria Schneiders Musik inspirieren lassen. Ich kaufte auf ihrer Website ein Paket mit ihrem Stück ‹Hang Gliding›. Ich studierte die Partitur und sah mir ein Video an, in dem ihre Band das Stück spielte. Daraufhin habe ich ‹Coherence› runder gemacht, andere Linien und Gegenmelodien geschrieben.»
Zusätzlich zu den Oldies wurden zwei neue Ferrante-Songs in den Mix aufgenommen, darunter das beschwingte «One Day», ein flotter Song mit Mintzer am EWI. Der Song wurde ursprünglich für das 2018 erschienene Studioalbum Raising Our Voice geschrieben, hat es aber nicht in die endgültige Fassung geschafft. Dann gibt es noch «Tokyo Tale», zu dem Mintzer sagt: «Russ schrieb es auf seine systematische Art und Weise. Er komponierte es, entwickelte es, schrieb es auf und schickte mir ein Arrangement für eine kleine Band, das er für seine USC-Studenten gemacht hatte.»
Die Herausforderung, so Ferrante, bestand darin, die völlige Freiheit der Quartettbesetzung aufzugeben. «In einer Band kann man Teile ändern und Dinge anders gestalten. Aber in der Big Band hat man feste Arrangements. Da gibt es keine Freiräume. Selbst wenn man die Noten spielt, die man so gut kennt, müssen die Bigband-Arrangements bedeuten, dass man die Musik lesen und wirklich konzentriert sein muss. Sonst können Dinge herausstechen.
Der Grammy nominierte drummer, producer & rapper aus Seattle / USA, ein notorischer Grenzgänger zwischen Avantgarde - Jazz und Hip-Hop: zum ersten Mal in AUT. Zeitgenössische Musik im besten Sinne!
Es scheint durchaus folgerichtig, dass Kassa Overall, der notorische Grenzgänger zwischen Avantgarde-Jazz und Hip-Hop, nach seinen beiden Alben „Go Get Ice Cream and Listen to Jazz“ (2019) und „I Think I’m Good“ (2020) mit dem dritten Album „Animals“ (2023) beim britischen „Warp“-Label gelandet ist. Dort ist der akademisch ausgebildete Schlagzeuger und MC nun Labelmate von Aphex Twin, Squarepusher oder Flying Lotus.
Nach eigener Aussage begreift Kassa Overall seine Musik als Soundtrack zu einem „universellen Tagebuch“, dessen Atemlosigkeit und Nervosität tatsächlich den Nerv der krisengeschüttelten 20er Jahre des 21. Jahrhunderts trifft. Dieser bemerkenswerte Horizont könnte damit zu tun haben, dass auf der Liste derjenigen, mit denen Overall bislang arbeitete, Namen finden wie einerseits Vijay Iyer, Theo Croker, Billy Hart und Peter Evans, andererseits Yoko Ono, Marc Ribot und Arto Lindsay. Die Frage „Ist es jazzy Hip-Hop oder beat-informierter Jazz?“ scheint müßig. Es ist schlicht zeitgenössische Musik im besten Sinne.
Was für ein LineUp: MIKE STERN guitars / LENI STERN guitar, n'goni, vocals / BOB FRANCESCHINI saxophones / CHRIS MINH DOKY bass / DENNIS CHAMBERS drums - MILES SMILES
Im Alter von zwölf Jahren startete Stern seine Laufbahn als Gitarrist, studierte an der Berklee School of Music in Boston und wurde bald darauf Mitglied der legendären «Blood, Sweat & Tears». Drei Jahre später wurde er von Billy Cobham verpflichtet, mit dem er viele Jahre Erfolge feiern konnte. Miles Davis holte Stern für «We want Miles», Ende der 1980er Jahre war er auch mit den Brecker Brothers, «Steps Ahead», mit Jaco Pastorius und David Sanborn auf Welttourneen. Seit 1985 leitet er eigene Formationen, in den letzten Jahren u.a. auch mit Richard Bona und Esperanza Spalding. Sein Stilmix aus Fusion, Rock und Jazz, sein Gitarrensound mit deutlichen Bezügen auf Albert King und Jimi Hendrix machen ihn unverwechselbar. Stern gehört neben Metheny und Scofield zu den stilbildenden Größen des US-Jazz der letzten 35 Jahre.
In über 30 Jahren, in denen er zu den Topacts im Jazzrock/Fusion gehört, erreicht Mike Stern sechs Grammy-Nominierungen und etabliert sich als einer der gefragtesten Jazzgitarristen seiner Generation.
Zu den ganz Großen im Jazz gehört, wen seine Majestät Miles Davis adelt. Davis vermischt schon Ende der 60er Jazz mit Rockelementen - "Bitches Brew" markiert einen Meilenstein des Jazzrock. In den 80ern sucht er nach der Mischung aus Rock und Funk, die ihn auf die Höhe der Zeit katapultieren soll.
Das am Pop, Rock, Funk, und Blues orientierte Spiel von Mike Stern kommt ihm da gerade recht. Sterns Stil gilt im Jazz als aggressiv: rasend schnelles Picking in Bebop-Tonalität mit ordentlich Vibrato und Zerre. Als Davis ihn zu sich in die Band holt, steht er schnell im Rampenlicht.
Stern hatte zuvor am Berklee College of Music studiert. Im Alter von 22 Jahren steigt er bei Blood Sweat and Tears ein. Nach einem kurzen Zwischenspiel mit der Fusion-Band von Billy Cobham – noch Jahrzehnte später ein Titan der Drummer-Szene – zieht er 1981 nach New York, um auf Davis' Comeback-Album "The Man With The Horn" zu spielen.
Weitere Topstars auf dieser Platte: Saxophonist Bill Evans und Drummer Al Foster. Evans, der schon mit Davis zusammenarbeitete, ist mit Stern befreundet und nimmt Miles mit in einen Club, in dem Mike mit Billy Cobham auftritt.
Davis war vom Spiel des Gitarristen so hingerissen, dass er ihn ad hoc auf eine Jam-Session einlädt. Eine Woche später steigt die "Session von Fat Time", Davis' Spitzname für Stern. 'Time' bezieht sich auf Sterns genaues Timing, 'Fat' auf dessen leichtes Übergewicht, das er zu dieser Zeit spazieren trägt.
Nach dem ersten Take für "The Man With The Horn" reagiert Mike unzufrieden und verlangt nach einem weiteren Versuch. Davis' Antwort: "Fat time, wenn du auf 'ner Party bist, musst du eben wissen, wann du gehen musst." Ein Satz, der nicht etwa den Rauswurf des Gitarristen bedeutete, sondern auf ultracoole Art das Live-Feeling der Platte erhalten soll.
Stern bleibt drei Jahre lang bei Davis und nimmt mit diesem drei Alben auf. Schwere Drogenprobleme, die Stern erst wenige Jahre später in den Griff bekommt, überschatten jedoch diese Zeit. Davis - was Drogen angeht, selbst kein unbeschriebenes Blatt - wirft ihn kurzerhand aus der Band.
"Wenn sogar Miles merkt, dass etwas nicht stimmt, ist es weit gekommen", erinnert sich Stern. Er tourt jedoch Mitte der 80er noch einmal mit ihm. Mit diesen Credits im Gepäck kann seine Solokarriere beginnen. Sterns Soloalben lassen sich am besten mit Fusion oder Jazz-Rock kategorisieren.
Neben dem Solo-Output ergeben sich immer wieder legendäre Kollaborationen. Ein Meilenstein des modernen Jazz setzt beispielsweise Michael Breckers Grammy-prämiertes Album "Don't Try This At Home", für das er sich den Gitarristen an Bord holt.
Breckers Stück "Some Skunk Funk" gehört auch zum festen Repertoire von Mikes eigener Band, der Mike Stern Band. Der treibende, funkige Groove dieser Nummer, die ungemein nach vorne geht, scheint wie gemacht für Sterns energetischen Ansatz. Sein Spiel harmoniert hier mit der Präzision eines Dave Weckl, der zu den Top-5-Drummern der Welt gehört.
Ruhigere Töne schlägt Stern auf dem Solo-Release "Standards (And Other Songs)" an. Zerre und Vibrato weichen hier einem crispy-cleanem Sound. Noch traditioneller wirds auf "Give And Take". Statt Funk gibt es Swing, den E-Bass ersetzt ein Kontrabass.
Bis auf solche Ausflüge verlässt Stern ungern sichere Fusion-Gefilde. Im neuen Jahrtausend bereichert jedoch ein überraschendes Element seine Alben. Der Bassist und Sänger Richard Bona ergänzt die Platte "Voices" mit textlosem Gesang, den er wie ein Instrument einsetzt. Das unterstreicht den poppigen Ansatz der Fusion-Stücke auf "Voices".
Zuvor blieben Sterns Album frei von Gesang, da seine Gitarre selbst diesen Job erledigt. Mikes vokales Spiel kommt auf "Song For Pepper" von "Big Neighborhood" aus dem Jahr 2009 besonders zur Geltung. Das Album zeigt trotz seiner Verwurzelung im Fusion Sterns große Variabilität innerhalb des Genres.
Erstens spielt der Gitarrist alle Stile, die im Fusion verschmelzen, auf beeindruckendem Niveau – was besonders seine Live-Performances auszeichnet. Zweitens gewährt er seinen hochklassigen Mitspielern den Spielraum, der ihnen gebührt. So lässt er auf "Maroccan Roll" Gitarren-Hero Steve Vai von der Leine.
Auch auf "All Over The Place" hat Mike Stern hochkarätige Mitstreiter: Neben Veteranen wie Randy Brecker sind auf dieser Platte die Bassisten Viktor Wooten und Tom Kennedy vertreten.
Mike Stern hat als Bandmitglied so ziemlich alles ausgelotet, was ein Gitarrist mit offenen Ohren und offenem Herz sipelen kann: Er lieh Blood, Sweat & Tears ebenso seine sechs Saiten und zehn Finger wie Miles Davis oder Jaco Pastorius. Sterns Debüt bei BHM hat seine stärksten Momente, wenn Balladeskes ansteht. Tieftraurig weinen dann Gitarre und Kenny Garretts Sax um die Wette, und Richard Bona darf im Douala-Dialekt von Verkehrsunfällen in Zentralafrika singen. In schnellen Nummern kann Stern seine lange Kooperation mit den Brecker-Brüdern kaum verstecken - warum auch? Funkt ganz schön, der ganze Laden.
Die französische Erfolgstruppe L'Entourloop kommt mit ihrer energiegeladenen Live-Show und den Gästen N'zeng, Troy Berkley und BlabberMouf nach Innsbruck. REGGAE meets HIP-HOP. hosted by YaMann! Agency
Im Jahr 2022 präsentierten die unaufhaltsamen Ältesten des L'Entourloop-Kollektivs, King James und Sir Johnny, stolz ihr lang erwartetes drittes und neues Album „La clarté dans la confusion“ („Klarheit in Verwirrung“). Die 20 Tracks des neuen Albums wurden in ihrem mittlerweile legendären Bandulu Studio produziert und sind das Ergebnis eines geduldigen Produktionsprozesses, der mit Sorgfalt und Leidenschaft durchgeführt wurde. Das ganze Album hindurch zeugt L'Entourloop auf seine eigene Art und Weise mit Hilfe eines Puzzles von Filmsamples von dieser seltsamen Zeit, die wir gerade kollektiv durchlebt haben, und setzt sein ganzes Können ein, wenn es darum geht, die Menschen zum Tanzen zu bringen. Seit 1964, als der Song „My Boy Lollipop“ die europäischen Radiosender überflutete, hat die Liebe von L'Entourloop zum Reggae und seiner Kultur nie aufgehört zu wachsen. Mit diesem dritten Album wollten sie den legendären Pionieren dieser unglaublichen Bewegung Tribut zollen – mit Künstlern und Produzenten wie Tom Wong, Count Machuki, Prince Buster und Lee „Scratch“ Perry. Ein Album, das eine wahre Liebeserklärung an die Soundsystem-Kultur und ihre Kinder - Reggae, Dancehall und Hip-Hop ist.
Der Erfolg ihrer vorherigen Alben „Chickens in Your Town“ (2015) und „Le Savoir Faire“ (2017), mit ihrem berühmten „Banging Hip-Hop Inna Yardie Style“ brachte L'Entourloop schnell ins Rampenlicht, zusammen mit ihren Hunderten von Shows in ganz Europa. Das geheimnisvolle Kollektiv bringt weiterhin ein stetig wachsendes Publikum auf der ganzen Welt zusammen, wie die Hunderte von Millionen Plays auf Musikplattformen.
Als wahre Liebhaber des Vinyls und des alten Kinos haben die unersättlichen Digger auf ihrer ständigen Suche nach dem ultimativen Sample ihre Fans warten lassen, indem sie zuerst den exzellenten DJ-Mix „Start From Scratch“ im Sommer 2021, gefolgt von einer Reihe von 3 offiziellen Remixen, darunter die Reunion Insel-Hymne „Li Sem“.
Ein weiteres auffälliges Merkmal von L'Entourloop ist die große Fähigkeit von King James und Sir Johnny, unglaubliche Gäste aus aller Welt zu versammeln. Ob mit Skarra Mucci und ihrem mittlerweile zum Klassiker gewordenen „Dreader Than Dread“ oder ihrer hervorragenden EP „Golden Nuggets“ (2019), Capleton für den extravaganten Remix von „Burn Dem Down“, dem Produzenten Panda Dub, mit dem sie bei „Le Bonheur“ zusammenarbeiteten oder der französischen Sängerin Biga Ranx für ihren Hit „Push The Limits“, L'Entourloop hat die Gabe, Kollaborationen zu kreieren, die den Geist prägen. Mit nicht weniger als 32 Gästen aus der ganzen Welt feuern die MCs Texte wie in einem Westernfilm ab, und das neue Album ist da keine Ausnahme!
Auf der Reggae-Seite treffen jamaikanische Legenden wie Ken Boothe und Bounty Killer auf Stars der neuen Generation wie Alborosie, Kabaka Pyramid, Queen Omega und Marcus Gad. Auf der Hip-Hop-Seite Chali 2Na von der legendären US-Gruppe Jurassic 5, der schwedische MC Promoe von Looptroop Rockers, US-Rapperin Rêverie, der hervorragende JuJu Rogers, der französische Beatmaker Degiheugi und die unwiderstehliche südafrikanische Rapperin Dope St Jude haben alle einen Auftritt.
Der Vibe des Vereinigten Königreichs ist ebenfalls zu spüren, mit Beiträgen von den Jungle- und Dancehall-Pionieren General Levy und Tippa Irie sowie den Schwergewichten der Grime-Szene Flowdan, Lady Chann und Killa P. Französische Künstler wie Big Red, O.B.F und Manudigital stehen ebenfalls im Rampenlicht. Um diese erstaunliche Besetzung zu vervollständigen, hat L'Entourloop wieder einmal den unvergleichlichen Troy Berkley von den Bermudas und den talentierten Trompeter N'Zeng, ehemals Le Peuple de l'Herbe, um das Kollektiv auf der Tour zu begleiten, zusammen mit einem neuen Mitglied - dem hervorragenden niederländischen Rapper BlabberMouf, der sich gerade der neuen Live-Show angeschlossen hat.
Nach mehr als 100 Terminen in 2022 & 2023 ist L'Entourloop auch heuer wieder unterwegs - entschlossener denn je, die französischen und europäischen Bühnen zu rocken. Nach langen Jahren des Wartens schlagen L'Entourloop mit ihrem neuen Album „La clarté dans la confusion“ und ihren Gästen N'Zeng, Troy Berkley und BlabberMouf am Donnerstag, den 7. November in Innsbruck auf!
Die Wiener Sängerin Elsa Steixner spannt mit ihrer Musik einen Bogen, der den Sound der Jazz- und Bluestradition mit den intimsten Facetten des Singer-Songwritings zu verbinden vermag.
Elsa Steixner, geboren und aufgewachsen in Wien, spannt mit ihrer Musik einen Bogen, der den Sound der Jazz- und Bluestradition mit den intimsten Facetten des Singer-Songwritings zu verbinden vermag. Gemeinsam mit Julian Bazzanella (Keys) und Daniel Louis (Drums), die sie während ihres Musikstudiums an der ArtEZ Academy of the Music in den Niederlanden kennenlernte, sowie Jakob Lang (Kontrabass), gründete sie 2021 die Band ELSA. Einflüsse aus dem Jazz, Folk und RnB bilden das Fundament aus dem heraus sich die eigenwilligen,
stets einladenden Kompositionen der Band entwickeln. Dieses Aufgreifen von Tradition, kombiniert mit einem neugierigen und aufmerksamen Blick auf die Gegenwart, verleiht der Musik eine
Zeitlosigkeit, ohne ihre Aktualität zu schmälern. ELSAs Debütalbum "A Day On Solid Ground" erschien im Frühling 2023 bei Hoanzl Austria Momentan arbeitet die Band gemeinsam mit dem Wiener Produzenten David Furrer an ihrem zweiten Album.
LINE UP:
Elsa Steixner- vocals
Julian Bazzanella - piano
Jakob Lang - double bass
Daniel Louis - drums
12 Jahre hat es gedauert, bis ZIB - Anchorman Tobias Poetzelsberger ein neues Album vorlegt. Im Kern immer noch Folk-pop, aber mit mehr Drive & Schattierungen im Arrangement: "It's music to make your heart shine!"
Zwölf Jahre sind eine ziemlich lange Zeit, aber dann auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass Kinder geboren werden, Erwachsene gehen müssen, Pandemien und Kriege ausbrechen, Karrieren verfolgt werden – und Liedermachen kompliziert sein kann. Zwölf Jahre lang hat es jedenfalls gedauert, bis Tobias Poetzelsberger ein neues Album vorlegt. Kalendarisch lang, gefühlt kurz. Hallo, Leben! Dieses Leben ist es nun auch, das auf „Prudence“ verhandelt wird, dem neuen Werk des gebürtigen Oberösterreichers. Es ist eine Sammlung von Songs, die in diesen zwölf Jahren entstanden sind. Und sie markieren eine Wandlung: Einerseits weg vom früheren Bandnamen „The More Or The Less“, andererseits hin zu einer breiteren musikalischen Farbpalette. Natürlich, wir reden hier grundsätzlich immer noch über Folkpop, der an Glen Hansard genauso erinnern kann wie an Fleetwood Mac, Death Cab for Cutie oder Gregory Alan Isakov. Aber verglichen mit den Vorgänger-Alben „We, the people“ (2009) und „Keep Calm“ (2012) hören wir mehr Schlagzeug, mehr Drive, mehr Schattierungen im Arrangement, vieles klingt offener und größer. Der Lagerfeuer-Gitarrist von einst ist erwachsen geworden. Mehr ist mehr, manchmal zumindest.
Denn, das lässt sich sagen: Hier sind einige der stärksten Songs versammelt, die wir von Poetzelsberger kennen: Die Single „Carry you“, die knallt und treibt und gleichzeitig eine liebevolle Auseinandersetzung mit dem Vater-Sein ist. Oder „Play it cool“, diese Perle mit dem feinen Bossa-Nova-Feeling, die in ihrer Leichtigkeit ein ernstes Thema bespricht, nämlich den Umgang mit dem eigenen Scheitern. Thematisch daran angelehnt, mit einem weltumspannenden Refrain ausgestattet: „Old mans heart“. Dann „Fool on the hill“, der Song, der eine Auseinandersetzung mit selbsternannten Experten ist und sich vom zarten Duett zu einem Stück voller Fahrt und Feeling entwickelt. Und ja, es wird nicht ganz unabsichtlich sein, dass der Beatles-Fan Tobias Poetzelsberger sowohl Song- als auch Albumtitel an die Fab Four anlehnt. That’s where it all comes from in the end. Doch „Prudence“ meint auch mehr. Poetzelsberger will es mit „Umsicht“ übersetzt wissen, denn: „Das fehlt der Welt ganz wesentlich gerade. Ein Aufeinander-Schauen, mehr Offenheit oder auch Nachsicht mit anderen zu pflegen. Und zusätzlich ein umsichtiger Vorgang mit der eigenen Seele und Verfasstheit. Weil wer älter wird, trägt auch mehr mit sich herum.“ Womöglich eine Einstellung, die sich ein Stück weit aus Poetzelsbergers Brotberuf als
Fernsehmacher speist, weil schlechte Nachrichten zu überbringen ist auch nicht immer fein. Aber hören wir lieber Good News: Dieses Album ist hervorragend produziert, Mastermind Niklas Apfel (auch bekannt von OEHL) hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Warm, klar, differenziert klingen diese neun Songs. Oder, wie Tobias Poetzelsberger einmal als Bandmotto ausgegeben hat: „It’s music to make your heart shine“
Man merkt sofort: Hier geht es um die feinen Schönheiten von Klängen. Wie diskret hier eine Konzertgitarre und ein Akkordeon sich einander annähern und klanglich miteinander verschmelzen: Das hat Stil. (ECM)
Eine Musik, bei der man sofort merkt: Hier geht es um die feinen Schönheiten von Klängen. Wie diskret hier eine Konzertgitarre und ein Akkordeon sich einander annähern und klanglich miteinander verschmelzen: Das hat Stil. Und es ist ganz eindeutig genauso viel mit den Ohren wie mit den Fingern gespielt.
Klänge von Akkordeonist Jean-Louis Matinier und Gitarrist Kevin Seddiki. Zwei Musiker mit völlig unterschiedlichen Hintergründen: Matinier hat die Chanson-Diva Juliette Gréco bei Tourneen begleitet und mit Jazz-Instrumentalisten wie Bassist Renaud Garcia-Fons herausragende Aufnahmen gemacht. Seddiki hat klassische Gitarre und Jazz studiert und mit Musikern unterschiedlicher Welten gespielt, von Gambist Paolo Pandolfo bis Pianist Gonzalo Rubalcaba. Wenn sie nun zusammentreffen, für 11 Stücke einer wunderschönen CD namens "Rivages", also Ufer, dann kommt Musik heraus, die nie das am schnellsten erreichbare und sicherste Ufer sucht. Sondern sich vielen Möglichkeiten öffnet.
Ein insistierender Rhythmus, eine Gitarre, die mal knisternde Geräusche, mal Percussion beisteuert zu schnellen Motiven des Akkordeons. "Feux follets", also "Irrlichter", heißt eines der Stücke sehr treffend. Exakt auf den Punkt komponiert, könnte man da sagen. Aber: Dieses Stück ist eine freie Improvisation. Es zeigt gut, wie sicher und aufmerksam diese beiden Musiker kommunizieren. Und welch starke Bilder sie entstehen lassen können - mit und ohne Notenpapier. Dass es auch MIT Notenpapier geht, zeigt zum Beispiel ein Stück mit einem Thema des Komponisten Gabriel Fauré - eigentlich ein Lied, "Les berceaux" (Die Wiegen) über einem Gedicht von René-Francois Sully-Prudhomme, hier gespielt als Instrumentalstück.
Ein schönes Spektrum auf einer einzigen ECM - CD.
Sehr unterschiedliche Musik, zusammengehalten durch das große ästhetische Fingerspitzengefühl dieser hervorragenden Musiker. Was ist es? Bloß keine Kategorien überstülpen; das würde diesen Klängen nicht gerecht werden. Am ehesten träfe noch zu: stilistisch offene Duo-Kammermusik. Das klingt aber viel trockener als die Töne. Die geben manchmal auch reizvolle Rätsel auf: zum Beispiel mit dem alten englischen Lied "Greensleeves". Bis das Thema auftaucht, in elegant verfremdeter Form, lassen sich die Musiker viel Zeit; lange ist man sich nicht sicher, ob das auch wirklich das „Greensleeves“ ist, das man kennt. Und das ist gut: Denn ums entdeckende Genießen geht es bei diesen beiden Musikern - und ums genießende Entdecken. Auch um das Neu-Entdecken von scheinbar Bekanntem. Klänge, mit denen man sich zu ungewissen, aber immer gut gefestigten musikalischen Ufern treiben lassen kann: "Rivages" von Jean-Louis Matinier und Kevin Seddiki.
ihr Mix afrokubanischen Melodien hat sich aus Kuba mitten in die nordamerikanische Jazzszene katapultiert - seit jahren ist das FrauenEnsemble aus Havanna Headliner der großen Festivals von Monterey bis Newport
Jane Bunnett: soprano saxophone, flute
Joanna Majoko: vocals, percussion
Mary Paz: conga, vocals, cajón, bata drums
Dánae Olano: piano, vocals
Tailin Marrero: bass, vocals
Yissy García: drums
Ahoi Frauenpower!
Inzwischen kennt die internationale Jazz-Community die Geschichte, dass Maqueque aus einer Jam-Session im Cohiba Hotel in Havanna hervorging, bei der die renommierte Jazzmusikerin Jane Bunnett mit jungen Musikerinnen und Komponistinnen zusammenkam, die kürzlich ihren Abschluss am kubanischen Konservatorium gemacht hatten. Über zehn Jahre hinweg hat die Band Gelegenheiten geschaffen, außergewöhnlichen Jazz zu komponieren und aufzuführen, der dieses rein weibliche Ensemble um die ganze Welt geführt hat und sich nicht nur um Spielerinnen aus Kuba, sondern auch um die brillante Sängerin Joanna Majoko (aus Simbabwe) und Musikerinnen erweitert hat aus der Dominikanischen Republik, Lateinamerika, Spanien und dem Libanon. Die Band hat einen Juno Award gewonnen, wurde für einen Grammy nominiert und tourt jährlich durch Europa, Lateinamerika, die USA und Kanada. Das Downbeat Mag hat diese Gruppe als eine der Top Ten Touring Groups des Jahres 2019 ausgewählt. NPR hat die Band in Specials vorgestellt und sie haben ein Tiny Desk Concert gegeben.
Die kanadische Querflötistin und Sopransaxofonistin Jane Bunnett hat sich mit Maqueque ein Ensemble aus herausragenden kubanischen Musikerinnen zusammengestellt. Was als Mentoring-Projekt begann, hat sich in den letzten fünf Jahren zu einer eigenständigen Band entwickelt: Heute sind Jane Bunnett & Maqueque mit ihrem energetischen Mix aus rhythmusgetriebenem Jazz und afrokubanischen Melodien nicht mehr aus der nordamerikanischen Jazzszene wegzudenken.
Gerade in der Musik spielt nationale Zugehörigkeit keine Rolle, könnte man meinen. Bei Jane Bunnett aber ist das Gegenteil der Fall. Dass die Saxofonistin aus Toronto kommt, ist karriereentscheidend. Denn als Kanadierin kann sie das Embargo der USA gegen Kuba umgehen. Seit den 1990ern reist Jane Bunnett in einer Häufigkeit nach Kuba, die ihren nordamerikanischen Kolleginnen und Kollegen nicht möglich ist. Die afrokubanische Musik fliesst intensiv ins Werk der Sopransaxofonistin und Flötistin ein.
Rhythmusgetriebener, melodieverliebter Jazz, der Jane Bunnett mehrere Grammy-Nominationen eingebracht hat. Gleichzeitig ist sie auch Vermittlerin, indem sie kubanische Volksmusik und Jazz in die Vereinigten Staaten brachte. Gesellschaftspolitische Aussagen macht die 62jährige Musikerin bis heute: mit Plattentiteln wie «Radio Guantanamo» oder ihrer bewussten Entscheidung, kubanische Musikerinnen zu fördern.
Die fünffache Juno-Award-Gewinnerin Jane Bunnett vereint in ihren Bands die grössten musikalischen Talente aus Kanada, Amerika und Kuba. Sie wurde für drei Grammy-Awards nominiert, erhielt den “Order of Canada”, die “Queen’s Diamond Jubilee Medal” und kürzlich den “Premier’s Award for Excellence”. Mit Maqueque erschuf Jane etwas völlig neues und phänomenales in der Welt des Jazz. Was vor fünf Jahren als Projekt, mit jungen, brillianten Musikerinnen aus Kuba Aufnahmen zu machen begann, hat sich zu einer der Top-Gruppen der nordamerikanischen Jazzszene entwickelt. Allein im letzten Jahr spielten sie an grossen Jazzfestivals wie Newport oder Monterey, wurden mit ihrem neusten Album “Oddara” für einen Grammy nominiert und vom DownBeat “Critics poll “zu einer der 10 besten Jazz-Gruppen erkoren. Jane Bunnett ist als international anerkannte Musikern bekannt für ihre kreative Integrität sowie für ihren Mut zur Improvisation. Ihre Erforschung afro-kubanischer Melodien zeigt die Universalität von Musik auf und Jane’s Fähigkeit die Rhythmen und die Kultur von Kuba nicht nur zu integrieren, sondern in den Vordergrund zu rücken ist bahnbrechend. Auf ihren weltweiten Tourneen brachte Jane ihren eigenen, speziellen Sound an zahlreiche Jazzfestivals und präsentierte dort ihre Vielseitigkeit als Flötistin, Saxophonistin und Pianistin dem Publikum. Es existieren zwei Dokumentarfilme über Jane’s Arbeit: “Spirits of Havans” des National Film Boards wurde international an zahlreichen Filmfestivals, im Fernsehen und in Europa gezeigt. Ein aktuellerer Film – “Embracing Voices” - wurde an diversen Filmfestivals aufgeführt und wartet derzeit auf ein kommerzielles Veröffentlichungsdatum. 16.04.-20.04.2019 Jane Bunnett & MaquequeOb als Musikerin, Lehrerin oder auch als Sozialaktivistin – Jane Bunnett hat keine Angst davor, auf ihrer Suche nach Perfektion neue Gebiete zu erkunden.