
Als Gitarren-Virtuose Harri Stojka 2011 Indien bereiste, um den Spuren der Roma zu folgen, entstand dabei ein preisgekrönte Film - aber vor allem auch eine tiefe Freundschaft mit indischen Star-Musikern. Freuet euch....
Am 11.. April 2025 lädt der österreichische Gitarrenvirtuose Harri Stojka zu einem außergewöhnlichen Konzertabend ins Treibhaus. Mit seinem INDIA EXPRESS präsentiert er mehr als nur ein Musikerlebnis – es ist eine tiefgreifende kulturelle Erkundung, die Grenzen überwindet und die Wurzeln der Roma-Musik freilegt.
Die Geschichte dieses Projekts beginnt im Jahr 2010, als Harri Stojka für den Dokumentarfilm „Gypsy Spirit - Harri Stojka eine Reise" nach Indien reiste. Auf der Suche nach den musikalischen Ursprüngen seiner Vorfahren bereiste er Rajasthan und traf dort Musiker, die sein musikalisches Verständnis für immer verändern sollten. Der Film, der 2011 mit der Romy als bester Kinodokumentarfilm ausgezeichnet wurde, dokumentiert eine Reise, die weit mehr war als eine geografische Expedition – es war eine spirituelle und musikalische Entdeckungsreise.
Harri Stojka, selbst ein Meister der Improvisation und des musikalischen Dialogs, hat eine einzigartige Gabe: er kann Musiktraditionen überbrücken, ohne sie zu verwässern. Seine Gitarre spricht eine Sprache, die Jazz, Blues, Soul und Swing mit der uralten Musiktraditition der Roma verwebt. In Zusammenarbeit mit den indischen Musikern Kutle Khan, Gafur Khan und Aditya Bhasin entsteht so eine musikalische Fusion, die atemberaubend in ihrer Authentizität und Energie ist.
Die Freundschaft, die während der Dreharbeiten zu „Gypsy Spirit" entstand, mündete nicht nur in das Liveprojekt „Harri Stojka India Express", sondern 2012 erschien die erste Studioaufnahme „India Express“, 2017 folgte die Jubiläums-Live-CD aus dem Gasometer „India Express LIVE“ und 2023 dann die gemeinsam mit Jatinder Thakur (Tablas, Percussions & Voices) 2005 eingespielte CD vom ORF „Improvisation: Live“.
Besetzung:
Harri Stojka – guitar
Kutle Khan – voc
Gafur Khan – voc, karthal, babang, morchang
Aditya Bhasin – voc, dotara
Geri Schuller – keys
Sigi Meier – drums
Walter Hof – bass
„Wir im Westen sind teilweise übersättigt von Musik. In Indien habe ich wieder die existenziellen Grundlagen entdeckt: die Spielfreude, die Konzentration, die Freude am Üben, die Virtuosität, die Vollendung. - Es war irgendwie ein Gefühl wie Heimkommen. Diese irrsinnig dunklen Gesichter haben zu mir immer gesagt: ‚Welcome home Harri!' Wir sprechen dieselbe Sprache: die Sprache der Musik.“ (HARRi STOJIKA)
Die frühe Geschichte der Roma-Kultur liegt weitgehend im Dunkeln. Gesichert gilt, dass das Volk der Roma einst von Indien aus zu einer großen, bis heute nicht enden wollenden Reise aufbrach. Ihr Weg führt über Jahrhunderte hinweg durch unzählige Länder, Kulturkreise, Hemisphären. Die einzige Heimat, die dem fahrenden Volk blieb, war die eigene Kultur, zuvorderst die Musik. Roma-Musiker tragen die Fähigkeit in sich, unterschiedlichste musikalischen Einflüsse aufzugreifen & in ihren persönlichen Stil und individuelle Spielweise zu integrieren. Forscht man nach den Wurzeln des Gypsy Spirit, führen alle Wege zurück nach Osten, nach dem Urgrund der eigenen Identität: Nach Indien. Harri Stojka ist ihr stetig auf der Spur.
Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet - u.a. mit der Romy für den Preis „Bester Kinodokumentarfilm 2011“
Trotz gemeinsamer Wurzeln und einem Fundament traditioneller Tonleitern und Harmonien gibt es keine einheitliche Romamusik. Im Gegenteil: sie ist so vielfältig wie die Weltgegenden, in denen ihre Interpreten und Hörer leben. Forscht man nach dem Wurzeln des „Gypsy Spirit“, führen alle Wege nach Osten und schlussendlich nach Indien....
Die frühe Geschichte der Roma-Kultur liegt weitgehend im Dunkeln. Als gesichert gilt die Annahme, dass das Volk der Roma einst von Indien aus zu einer großen, bis heute nicht enden wollenden Reise aufbrach. Ihr Weg führte und führt über Jahrhunderte, eventuell Jahrtausende hinweg durch unzählige Länder, Kulturkreise, Hemisphären. Die einzige Heimat, die dem fahrenden Volk blieb, war die eigene Kultur, zuvorderst die Musik. Roma-Musiker tragen die Fähigkeit in sich, unterschiedlichste musikalischen Einflüsse aufzugreifen und in ihren persönlichen Stil und ihre individuelle Spielweise zu integrieren. Trotz gemeinsamer Wurzeln und einem Fundament traditioneller Tonleitern und Harmonien gibt es – einige wenige Lieder ausgenommen – keine einheitliche Romamusik. Im Gegenteil: sie ist so vielfältig wie die Weltgegenden, in denen ihre Interpreten und Hörer leben. In Mitteleuropa konnten sich trotz Ausgrenzung und Verfolgung von Rom und Sinti verschiedene Biotope, Überlieferungen und Spielweisen entwickeln. Forscht man nach dem Wurzeln des „Gypsy Spirit“, führen alle Wege wieder zurück nach Osten, nach dem Urgrund der eigenen Identität und Existenz. Nach Indien....
Walter Richard Langer über Harri Stojka:
" Viel Bluesfeeling, immense gitarristische Technik, die mit soviel spielerischer Souveränität dargeboten wird, daß man sie fast für selbstverständlich nimmt."
Harri Stojka’s schöpferischer Vielfalt ist es zu danken, dass weder seine eigenen Kompositionen, noch Interpretationen fremder Werke jemals bieder „more of the same“ bieten, sondern stets aufregend-gekonnte Kreationen mit Einflüssen aus Gipsy Jazz, Roma Musik, Reggae, Rock und sogar Metal entstehen.
Im aktuellen Fall ergänzt Stojkas famose Fingerarbeit an der Solo-Gitarre, was die „Fab Four“ zu ihrer Zeit gebaren. Musik und Spielstile blieben indes unangetastet – Bässe klingen, wie sie McCartney spielte, Drums „absolutely“ Ringo Starr, Rhythmus-Gitarren Lennon pur. Eine Hommage – vor allem an George Harrison – die echt empfundene Freude über großartige Musik unüberhörbar macht (sehr passend hier der Titel „I Feel Fine“!). Mag sein, dass sich viele Top-Musiker an Beatles-Songs versuchten, dabei allerdings wenig Großes zu Tage trat. Auf Stojkas CD jedoch geriet jeder der 17 Titel zum persönlichen Kunstwerk, das neu für sich alleine glänzt und sich doch zeitgleich würdevoll vor seinen Ursprüngen verneigt.
Ein „Tribute“, das beweist, dass man auch ohne „Lucy“ Diamanten in den Himmel zaubern (und himmlisch klingen lassen) kann.
wieder ein schwedisches Klaviertrio am Jazzhimmel - angeführt von einem Drummer: EMIL BRANDQVIST aus Göteborg - der weniger Taktgeber als Klangmaler ist. Dazu Tuomas Turunen p & Max Thomberg b
Das Emil Brandqvist Triospielt in der Top-Liga europäischer Piano-Jazz-Formationen. Nachdem sie mit ihrem letzten Album bis auf die No.2 der Deutschen Jazz Chartsvorgedrungen sind und 2024 mit einem Special Award für 50 Millionen Streamsihrer Erfolgsstücke, einer für das Instrumentaljazz –Genre ausgesprochen selten erreichten Marke, ausgezeichnet wurden, wird sicher auch das brandneue Projekt bei der stetig wachsenden Fangemeinde überzeugen.Erstmals haben die drei Skandinavier dabei auf Gäste verzichtet und ihren bei den Fans so beliebten Mix aus prägnanten Melodien und sehr komplexen Arrangements im Studio nur als Trio eingespielt, wobei alle drei Bandmitglieder auch kompositorisch in Erscheinung treten. Bereits der Opener, das zupackende „A Visit To Reality“signalisiert, dass diesmal das Trio im Zentrum des Geschehens steht, alle drei Protagonisten sind entsprechend solistisch präsent.Der Schlagzeuger Emil Brandqvistspart aber auch nicht mit eingängigen Melodien, für die die der Göteborger so geschätzt wird, hier sei zum Beispiel die berührende Ballade „Endless LikeThe Sea“genannt. In Bestform präsentiert sich auch Tuomas A.Turunen, dessen perlende Pianoläufe seine Eigenkomposition „Shades Of Leaving“veredeln, daneben zeichnet er auch für den Song „Run Away“verantwortlich. Solistisch tritt der Finne mit einem Solo Piano Beitrag, dem klassisch geprägten „Interlude No.2“von Emil Brandqvistin Erscheinung. MaxThornberg ist es vorbehalten, mit seiner Komposition, der gefühlvollen Ballade „Evening Land“,den Schlußpunkt zu setzen. „Poems For Travellers“ist einweiterer Höhepunkt in der Vita des mittlerweile über zehn Jahre erfolgreichen skandinavischen Trios.
Das Geheimnis dieses Trios liegt dabei in der raren Gabe, einen ganz eigenen Sound entwickelt zu haben, der geprägt wird durch die filigranen Klangmalereien von Namensgeber Emil Brandqvist am Schlagzeug und den mal sensibel dahingetupften, mal rasant rollenden Neo-Klassizismen des finnischen Pianisten Tuomas A. Turunen. Die stoisch treibende Kraft im Kontrabass-Spiel von Max Thornberg verleiht dem Trio dabei einen unverwechselbaren Körper. Wie gewohnt zeichnet sich für die meisten Kompositionen Emil Brandqvist verantwortlich, aber es ist schon gute Tradition, dass der in Südfrankreich lebende Tuomas A. Turunen auch kompositorisch mitwirkt.
Emil Brandqvist – Drums
Tuomas Turunen - Piano
Max Thornberg - Bass
Der Schlagzeuger und Komponist aus Göteborg ist weniger Taktgeber als Klangmaler, und lebt dabei ebenso furchtlos wie überzeugend den Mut zur Melodie, nordisch folkloristische Einflüsse und seinen Hang zum leisen Schlagzeugspiel aus. Überzeugend unterstützt wird er dabei von seinem langjährigen Trio mit dem finnischen Pianisten und Komponisten Tuomas Turunen sowie dem Stockholmer Bassisten Max Thornberg. Turunen war und ist dabei eine Entdeckung für sich, klassisch geprägter Pianist, der mal perlend verspielt, mal zurückhaltend tupfend, markante Akzente zu setzen weiß.
Gelebtes Gestern, ersehntes Morgen - in Melodien, von denen wir glauben, sie ewig zu kennen - innig, verhalten und erfgreifend schön. (ZEIT) Martin Tingvall piano / Omar Rodriguez Calvo b / Jürgen Spiegel dr
Martin Tingvall - piano / Omar Rodriguez Calvo - bass / Jürgen Spiegel - drums
«Eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht»
Das Tingvall Trio feiert 2023 sein zwanzigjähriges Bandjubiläum - auf der ganzen Welt, nur nicht im GTreibhaus, beide ausverkauften Konzerte mußten aus privaten Gründen abgesagt werden: endlich...
Besonders bemerkenswert ist, dass das Trio seit der Gründung bis zum vorliegenden neunten Album, BIRDS, immer in der gleichen Besetzung agiert. Neben dem Pianisten und Namensgeber Martin Tingvall am Piano sind dies Omar Rodriguez Calvo am Kontrabass und Jürgen Spiegel, der für Drums und Percussion verantwortlich zeichnet. Und die Drei in Hamburg ansässigen Musiker haben es geschafft, in diesen vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte zu schreiben, die ihresgleichen sucht: mehrere ECHO JAZZ Preise als Ensemble und Live Act des Jahres, insgesamt sechs JAZZ Awards in Gold, zwei Impala Awards für internationale Verkäufe, eine ganze Serie von No.1 Jazz Chart Alben und viermalige hohe Platzierungen in den Deutschen Top 100 Album Charts – im deutschen Jazz durchaus als herausragend zu bezeichnen. Mit BIRDS erreicht diese Entwicklung nun ihren vorläufigen Höhepunkt.
Martin Tingvall erklärt den Titel: ”Das Album BIRDS ist den Vögeln gewidmet. Sie sind die Musiker der Natur. Sie umgeben uns tagtäglich mit ihrer Musik und können unglaublich inspirierend sein. Man muss nur genau hinhören. Leider scheinen wir das häufig nicht mehr zu machen, zu viele andere Geräusche umgeben uns und wir werden abgelenkt. Ich hoffe, dieses Album kann dazu anregen, die Umwelt um uns herum anders wahrzunehmen. Ich selber kann schon Veränderungen im Verhalten der Vögel beobachten, die durch die globale Erwärmung bedingt sind. SOS, es ist höchste Zeit, innezuhalten, der Natur zuzuhören und zu handeln.”
Wie immer ist Martin Tingvall für alle Kompositionen verantwortlich, die Stücke wurden aber vom Trio gemeinsam in Proben und Konzerten zur Aufnahmereife in Arrangement und Spiel erarbeitet. Und natürlich findet man auf dem Album wieder Titel mit Ohrwurmcharakter, wie etwa Woodpecker, Hummingbird oder Air Guitar. Wunderbare Balladen wie The Day After mit einem gestrichenen Kontrabass von Omar Rodriguez Calvo, wechseln sich ab mit Stücken wie Africa, das sich in seiner Leichtigkeit sofort in die Gehörgänge schraubt. SOS, der Hilferuf, unserer Erde endlich eine Überlebensperspektive zu geben, bietet virtuosen Tingvall Trio Sound und eine berührende Komposition. Mit seinem Solo – Stück Call For Peace steuert Martin Tingvall abschließend einen besonders introvertierten Moment bei.
Ein Schwede, ein Kubaner und ein Deutscher, sie sind das Tingvall Trio.
Piano Trios gibt es weltweit viele, die klassische Basisformation des Jazz hat in den letzten Jahres ein fulminantes Revival erlebt. Doch wenn man nach der Essenz aller derzeit tourenden Trios dieser Bewegung sucht, sticht, wenn es um die Akzeptanz beim Publikum und den unverwechselbaren, eigenständigen Sound geht, aus internationaler Perspektive das Tingvall Trio hervor. Konzerte in mehr als 30 Ländern, eine Handvoll Auszeichnungen mit dem ECHO JAZZ als „Ensemble“ und „Live Act“ des Jahres, Jazz Awards in Gold für jedes einzelne ihrer Studioalben, Platz 1 der Jazzcharts, ja sogar hohe Platzierungen in den Pop Charts, die Popularität der drei ist auf dem Niveau aktueller Popbands angekommen. Erfolg, zumindest in in unseren Breiten gelegentlich als Makel von der Jazzpolizei gebrandmarkt, sucht sich seinen Weg zum Publikum, so erfuhr das Tingvall Trio die Ehre, in der neueröffneten Elbphilharmonie zwei Testkonzerte zur Erprobung des Raumsounds zu spielen
In den 60er- & frühen 70er-Jahren revolutionierten Colosseum rund um Jon Hiseman die Jazz-rock-Szene. Schön daß sich der “Koloss“ mit Chris Farlowe, Clem Clempson & Mark Clarke wieder in Bewegung setzt...
In den späten 60er- & frühen 70er-Jahren revolutionierten Colosseum rund um Drummer Jon Hiseman die Jazz-Rock-Szene. Der Gründer ist mittlerwei-le verstorben, doch 3 frühe Weggefährten sind quietschfidel.: die Originals Chris Farlowe, Clem Clempson & Mark Clarke mit Band erinnern and das Original & an die Colosseum Klassiker wie “Lost Angeles“ & die “Valentyne Suite“!
Der Name klingt bombastisch, und tatsächlich sind COLOSSEUM so etwas wie Saurier in der Geschichte der Rockmusik: ein Zusammenschluss von ungeheuer virtuosen Solisten, dabei trotzdem mit einem geschlossenen, kompakten Sound und in den verschiedenen Konstellationen musikalisch stets sehr innovativ. Das Doppelalbum "Colosseum Live" kann sicherlich auch heute noch getrost als ein Juwel in der Geschichte der Rockgeschichte bezeichnet werden.
2022 setzte sich der “Koloss“ zur Freude zahlreicher Fans wieder in Bewegung. Unter dem Motto “The Return Of The Legend“, präsentieren die Originals Chris Farlowe, Clem Clempson & Mark Clarke neben Colosseum Klassikern wie “Lost Angeles“ & der “Valentyne Suite“ auch Songs ihres brandneuen Studioalbums “Restoration“
Der Name klingt bombastisch, und tatsächlich sind COLOSSEUM so etwas wie Saurier in der Geschichte der Rockmusik: ein Zusammenschluss von ungeheuer virtuosen Solisten, dabei trotzdem mit einem geschlossenen, kompakten Sound und in den verschiedenen Konstellationen musikalisch stets sehr innovativ. Die beiden ersten Alben, "Those Who Are About To Die Salute You" und "Valentyne Suite", beide 1969, erreichten die Top 20 in den britischen Album-Charts.
Gegründet wurde die Band 1968 von Schlagzeuger Jon Hiseman und dem Saxophonisten Dick Heckstall-Smith zusammen mit dem Organisten Dave Greenslade, dem Bassisten Tony Reeves und dem Gitarristen/Sänger James Litherland. Hiseman und Heckstall-Smith lernten sich 1967 in der GRAHAM BOND ORGANIZATION (mit Ginger Baker später Cream) kennen und stießen dann zu JOHN MAYALL ́S BLUESBREAKERS (mit Mick Taylor später Stones), um die Studio-LP "Bare Wires" einzuspielen. Dieses erste COLOSSEUM line up war Teil des legendären Rock Movies SUPERSESSION mit Eric Clapton, Buddy Guy, Stephen Stills, Buddy Miles & Led Zeppelin.
Der eigentliche Kopf der Band war Schlagzeuger Hiseman - sein musikalischer Werdegang prägte auch die Stilvielfalt von COLOSSEUM: Er kam eigentlich vom Jazz, hatte aber auch Erfahrungen in Sachen Blues und Rock gesammelt und brannte darauf, komplexe musikalische Ideen mit einer Gruppe von handwerklichen Könnern umzusetzen. Was ihm auch gelang: Kritiker äußerten sich begeistert über das Plattendebüt, insbesondere über das Zusammenspiel raffinierter Bläsersätze mit der virtuosen, aber dabei ungeheuer kraftvollen Rhythmusmaschinerie. Beim Publikum kam zunächst das zweite Album ("Valentyne Suite", 1969) am besten an & COLOSSEUM schaffte es, sich einen Ruf als hervorragender und innovativer Live-Act aufzubauen. Anfang 1970 ging Litherland zu MILLION und Reeves zog sich wieder auf seinen Posten als Produzent zurück, diesmal für Sandy Denny und John Martyn. Hiseman ersetzte sie durch den früheren BAKERLOO-Gitarristen Dave 'Clem' Clempson, den Bassisten Mark Clarke und verpflichtete einen professionellen Sänger: Chris Farlowe. Farlowe galt als prominenter Vertreter der britischen Rhythm'n'Blues-Szene & hatte schon 1966 einen Nummer-Eins-Hit mit dem ROLLING STONES-Song "Out Of Time".
In dieser Besetzung, verstärkt durch Barbara Thompson, Hisemans Lebensgefährtin und hervorragende Jazz-Saxophonistin, nahmen COLOSSEUM 1970 die dritte LP, "Daughter of Time" auf - es sollte die letzte Studio-LP werden. Denn ein knappes Jahr später, im Oktober/November 1971 ließ sich diese Band von Solo-Virtuosen nicht länger zusammenhalten. Clempson ging als Nachfolger von Peter Frampton zu HUMBLE PIE; Farlowe widmete sich - nach einem Zwischenspiel bei ATOMIC ROOSTER - weiter seiner Solokarriere; Greenslade gründete eine Band unter eigenem Namen & Heckstall-Smith zog ebenfalls eine eigene Band auf. Clarke und Hiseman gründeten mit Sänger Paul Williams (Ex- Zoot-Money-Band) und Gitarrist Allan Holdsworth, der später zu SOFT MACHINE gehen sollte, TEMPEST.
Praktisch gleichzeitig mit dem Split der Band kam allerdings noch ein Doppelalbum auf den Markt, das man sicherlich auch heute noch getrost als ein Juwel der Rockgeschichte bezeichnen kann: "Colosseum Live".
1994 reformierte sich die Formation in der ́klassischen ́ "Colosseum Live"- Besetzung von 1971 und präsentierte seither ihr Programm mit großem Erfolg auf zahlreichen Festivals und Europa-Tourneen, flankiert durch ihre Veröffentlichungen "The Reunion Concerts 1994", "Bread And Circusses" (1997), “Tomorrows Blues“ (2003) & „LIVE ́05“ (2007) & “TIME On Our Side“ (2014).
Für den im Dezember 2004 verstorbenen Saxophonisten Dick Heckstall-Smith spielte Barbara Thompson das Saxophon bis zum Abschiedskonzert am 28.02.2015 der Band im alterwürdigen Shepherd ́s Bus Empire.
Aber die Fans lieben nun mal die grandiosen Colosseum Werke, und sie wissen genau, dass noch genug Mitglieder den legendären Koloss wieder in Bewegung setzen können: Die Konzerte des legendären Sextetts haben 2021 wieder begonnen. Die Farlowe-Clempson- Clarke-Frontline ist intakt; es gibt drei Neue. Wer ersetzt nun Jon Hiseman, den 2018 tragisch verstorbenen Gründer/Drummer/Chef? Gitarrist Clem Clempson: "Malcolm Mortimore, unser neuer Drummer [Gentle Giant, Arthur Brown, Frankie Miller], geht Risiken ein wie Jon! Wir brauchten beim Jon Hiseman Memorial in Londons Shepherds Bush Empire einen Drummer. Seitdem trommelt Malcolm bei uns: Nicht wie Hiseman, sondern was der Song braucht.“
Auch der Saxophon-Posten ist bei Colosseum entscheidend. Clem: „Mehrere Saxer standen zur Auswahl. Eines Abends saßen wir in einer kleinen Bar in Arnis, Schleswig-Holstein, sahen das Video eines Chris-Farlowe-Songs, auf dem Kim spielte. Sein Solo haute uns um: er war der richtige Saxophon-Spieler für Colosseum!“ Kim Nishikawara tourte mit R&B-Legenden wie Cliff Bennett und Alan Price. Und der neue Greenslade? "Als die Suche nach einem neuen Keyboarder Fahrt aufnahm, war es Kim Nishikawara, der Nick Steed empfahl. Nick war in ganz Europa mit einer Reihe von großartigen Musikern unterwegs, Dennis Chambers, Gary Husband, Jeff Berlin, Steve Hackett, David Sancious, Ginger Baker, Van Morrison und schickte uns Aufnahmen, die absolut beeindruckend waren!" Steed zeigte schon im August 2021 in Hamburg, wie er Colosseums Markenzeichen bedient, mit ganz eigener emotionaler Handschrift.
Mortimore, Nishikawara & Steed geben dem Farlowe-Clempson-Clarke-Triumvirat einen heftigen Kick. Farlowe hat mit 81 Jahren rein gar nichts von seiner vokalen Kraft verloren – er interpretiert klassische Colosseum-Songs mit offensichtlicher Freude und Überzeugung, vergisst auch seine berühmten Scat-Gesänge nicht und garniert „Stormy Monday Blues“ mit Textzitaten zwischen “Flip, Flop & Fly“ und “The girl can’t help it – she’s in love with - me!“ Clem Clempson – auf der Bühne Band- und Cheerleader – ruft Breaks aus, dirigiert dramatische Höhepunkte im Repertoire, zelebriert Solo-Passagen zum Niederknien und glänzt mit humorvollen Extras wie im epischen “Lost Angeles“. Mark Clarke bleibt der Anker mit Basseinsätzen, die oft eine exquisite zweite Melodielinie einführen. Gleichzeitig ist Clarke unentbehrlich als verlässlicher Chor-Vokalist sowie gelegentlicher Leadsänger.
Unter dem Motto “Out Into The Fields“, präsentieren die Originals Chris Farlowe, Clem Clempson& Mark Clarke neben Colosseum Klassikern wie “Lost Angeles“ & der “Valentyne Suite“ auch Songs ihres aktuellen Studioalbums “Restoration“ (Repertoire/Repuk 1430) & des neuen Longplayers "XI".
Line-Up:
Chris Farlowe (lead vocals),
Clem Clempson (guitars & vocals),
Mark Clarke (bass & vocals),
Malcolm Mortimore (drums),
Nick Steed (keyboards),
Kim Nishikawara (saxophones).
THE RETURN OF THE LEGENDS
"Tomorrow's Blues"
THE CLASSIC LINE UP
JON HISEMAN drums
CHRIS FARLOWE vocals
DAVE CLEMPSON guit
DAVE GREENSLADE organ
MARK CLARKE bass
und statt dem verstorbenen DICK HECKSTALL-SMITH :
BARBARA THOMPSON sax
Es muß sich schon um ein außergewöhnliches Projekt handeln, wenn über drei Dekaden die Popularität einer Band nicht nur ungebrochen bleibt, sondern sich auch nachwachsende Generationen für den Sound dieser Gruppe begeistert haben, obwohl sie schon lange nicht mehr existierte – und COLOSSEUM blieb/en zu Zeiten ihrer ersten Inkarnation gerade mal drei Jahre Zeit, um nach den Sternen des Jazz-Rock-Himmels zu greifen, bevor die Musiker um den Schlagzeuger Jon Hiseman getrennte Wege gingen.
"Eine Stimme, die einem die Sprache verschlägt“ - (SZ) Ihre Kompositionen tragen ihre Biographie in sich. Mal wehmütig, mal wütend schreibt & singt sie aus tiefster Seele, mit drei Oktaven - hinein in unsere Gefühlswelt.
Ursprünglich bin ich während der Corona-Pandemie aus der Not heraus alleine aufgetreten. Um dann erstaunt festzustellen, wie wunderbar und einzigartig das ist. Auf dem Schemel vor meinem Piano ist vielleicht der Ort, an dem ich mich am meisten auf dieser Welt zu Hause fühle. Ich achte darauf, dass ich mir jeden Tag mindestens eine Stunde Zeit am Klavier nehme, um zu komponieren, die Musik auszuforschen, beim Spielen in mich hineinzuhorchen, einfach eins zu werden mit meinem Instrument und meinen Gefühlen. Einfach zu spielen und Dinge am Piano zu tun, die mir gerade in den Sinn kommen, das ist mein Glück und mein Seelenheil. Und zum ersten Mal kann mir das Publikum dabei zuschauen.
https://www.youtube.com/watch?v=GV7jTnFFEYs&list=PLmqVxsHbKFbbI15UJee8tJVq8Br3Kr_23&index=2
Rebekka Bakken mag zwar aus dem hohen, oft schnee- und eisbedeckten Norden kommen, aber ihre Musik hat trotzdem nie an Unterkühlung gelitten – auch wenn sie eines ihre Alben einst “I Keep My Cool” taufte. Das Magazin Prinz bezeichnete sie einmal als “das Sinnlichste, was weiblicher Jazz zu bieten hat”. Bekannt ist Rebekka Bakken für schonungslos persönliche, unter die Haut gehende Lieder, die sie in immer wieder neue stilistische Gewänder zu kleiden versteht. Mal eher jazzig oder folkig, dann wieder poppig oder sogar countryesk.
Für die Doppel-CD & LP “Most Personal” stellte die Norwegerin eigenhändig 25 ihrer beliebtesten und persönlichen Lieblingssongs zusammen. Und nun kommt sie mit genau diesem Programm, unter das sie heimlich auch einige neue Stücke “geschummelt” hat, zweimal auf Deutschland-Tournee. Das erste Mal im Mai und dann noch einmal im November. Und das sollte man sich persönlich wirklich nicht entgehen lassen.
Die Kritik überhäuft sie mit Superlativen: „ Bis unter die Haarspitzen erotisch“ (FAZ), “Die Gesangssensation des Jahres “ (AZ), „Unerhört gut“ (Die Welt), „ Einfach nur schön“, ( Brigitte) u.a. Hervorragende Verkaufszahlen Ihrer euphorisch gefeierten Debut CD „The Art of How to Fall“, der zweite CD „Is That You“ und der dritte CD „ I keep my Cool“ setzte diesen Erfolg weiter fort. Ausverkaufte Konzerte, begeisterte Zuhörer in ganz Europa sind Beleg hierfür.
Eine Stimme ist eine Stimme, egal was sie sagt oder singt. Aber eine Stimme, zumal eine schöne, einnehmende und sinnliche, die etwas zu sagen hat, ist viel mehr. Mehr an und für sich, aber vor allem aufregender, berührender, bewegender und wertvoller. Es gibt Interpreten, bei denen man vom ersten Song an das Gefühl hat, sie zu kennen. Eine solche Sängerin ist Rebekka Bakken. Das liegt nicht nur an der intimen und offenen Art mit der sie ihre selbstbewussten und eleganten Zeilen und Melodien schreibt und singt. Ihre poetischen Geschichten über das Leben und die Liebe, Geben und Aufgeben, bauen eine echte Verbindung zwischen ihr und dem Zuhörer auf. Je mehr man Rebekka Bakken versteht, umso mehr fühlt man sich selbst verstanden. Und umso mehr versteht man.
Indem sie die Qualitäten ihres Liederschreibens weiterentwickelt, indem sie Spaß mit Gesangsharmonien und Inspiration in einem sich stetig erweiternden musikalischen Kontext findet, zeigt sie sich als starke und individuelle Stimme im besten Sinne der großen Singer/Songwriter-Tradition.
Rebekka Bakken schreibt und singt aus tiefster Überzeugung, ohne Hemmung und Zensur, instinktiv und offen. Ihre Songs sprechen einen an wie ein Freund, der einem, indem er seine Gedanken, Visionen und Konzepte mitteilt, nicht nur das Gefühl gibt, verstanden zu werden, sondern auch dabei hilft sich selbst zu verstehen. Nicht mehr und kein bisschen weniger macht Rebekka Bakken und ihre künstlerische Stimme so besonders.
Eine Sirene. Wer sie hört, ist verloren
"Rebekka ist eine ungewöhnliche Künstlerin" schwärmt Wolfgang Muthspiel. Der Tages-Anzeiger formuliert es zielbewusster und aussagekräftiger: "Sie hat eine schöne, außergewöhnlich reine, modulationsfähige Stimme, die man schnell zu kennen glaubt und die dann doch immer wieder andere, neue Facetten zeigt: wenn sie plötzlich warm wird, wenn die jungmädchenhafte Naivität sich als doppelter Boden erweist, wenn sie schnell einmal ein bisschen wie eine Rockröhre loslegt."
“Das Sinnlichste, was weiblicher Jazz zu bieten hat” schrieb PRINZ, und die Welt erkannte “die Aura hat einen Namen: Rebekka Bakken”. Der Konzertkritiker der FAZ schwärmte von der “bis unter die Haarspitzen erotischen Frau” als “Schöne der Nacht und größte Entdeckung”, und nicht zuletzt in der Süddeutschen Zeitung war zu lesen: “Dass einem Rebekka Bakkens Stimme die Sprache verschlägt, hat sich herumgesprochen”.