Flamenco, arabische Vierteltöne, afrikanische Rhythmen, jazzige Improvisationen, Barock und Klassil: Mit unverwechselbaren Klang hat er sich als einer der faszinierendsten Cellisten seiner Generation etabliert.
Mit einem unverwechselbaren Klang und einer beeindruckenden musikalischen Bandbreite, hat sich Matthieu Saglio als einer der faszinierendsten Cellisten seiner Generation etabliert. Nach einer klassischen Ausbildung am Conservatoire de Rennes, ist der gebürtige Franzose heute in Valencia ansässig. Dort zählt er zu jenen Pionieren, die die Fusion des Cello mit der spanischen Flamencotradition etablierten – insbesondere mit seiner Band Jerez-Texas, mit der er seit 2002 um den Globus tourt. Parallel dazu verfolgt Matthieu zahlreiche Solo-, Duo- und Bandprojekte und ist ein gefragter Begleiter in verschiedensten Formationen. Dazu zählt auch das Trio NES, mit dem er drei Jahre nach seiner Gründung das Album Ahlam (2018) beim renommierten deutschen Label ACT veröffentlichte. Von der internationalen Presse einhellig gefeiert, spielt das Trio nun intensiv in ganz Europa. Aber auch Matthieus Qualitäten als Komponist sind regelmäßig in Original-Soundtracks für Theater oder Fernsehen zu hören.
Bei seinem Schaffen leitet ihn, als Künstlerbotschafter der Internationalen Yehudi Menuhin Stiftung, vor allem ein Ziel: einen Dialog zwischen seinem Instrument und anderen Kulturen zu eröffnen.
Auf der Bühne präsentiert Matthieu Saglio eine mitreißende Kombination von klassischen Musiktraditionen und fernen Klängen und Rhythmen, die er von seinen Begegnungen auf der ganzen Welt mitbringt: In seinen Kompositionen erklingen Echos von westlichen Kathedralen neben den Souks des Maghreb, lateinamerikanischer Tango neben iberischem Flamenco. Mithilfe des Samplers tritt Matthieu in Livekonzerten in einen faszinierenden Dialog mit sich selbst. Eine Grundlinie hier, luftige Pizzicati dort, ergänzt von einem Leitmotiv im Bogen… So gelingt es ihm, eine originelle und elegante Architektur aufzubauen, die den emotionalen Facetten der Musik trotz aller technischen Brillanz den Vortritt lässt: “More than a cello. His music will accompany us with his emotional beauty for a long time. Maybe even forever” (Amancio Prada)
Peter Hörmanseder und Robert Stachel synchronisieren ein Jahr, das wahlweise GUT / SCHLECHT war.
Das Maschek-Jahr 2024. Projiziert. Synchronisiert. Improvisiert.
Peter Hörmanseder und Robert Stachel synchronisieren ein Jahr, das wahlweise GUT / SCHLECHT war. Das Maschek-Jahr 2024. Projiziert. Synchronisiert. Improvisiert. Maschek blicken zurück, sie drehen – wie immer – den Wichtigen der Welt den Ton ab und reden drüber. Mit den besten Clips aus “Willkommen Österreich” – teils im Original, teils remixed, teils extended.
“Original-Bilder in origineller Deutung. Der Spaß an dem Fake liegt nicht nur in der Erfindung absurdester Dialoge und Ansprachen, sondern auch in der Interpretation von Mimik und Nachdenkpausen. Man kann es nicht nacherzählen, man muss es erleben!” (Wiener Zeitung)
“Ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Kabarett.at)
“Blöde Witze und große Satire” (Kleine Zeitung)
“Ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Peter Blau)
Peter Hörmanseder und Robert Stachel synchronisieren ein Jahr, das wahlweise GUT / SCHLECHT war.
Das Maschek-Jahr 2024. Projiziert. Synchronisiert. Improvisiert.
Peter Hörmanseder und Robert Stachel synchronisieren ein Jahr, das wahlweise GUT / SCHLECHT war. Das Maschek-Jahr 2024. Projiziert. Synchronisiert. Improvisiert. Maschek blicken zurück, sie drehen – wie immer – den Wichtigen der Welt den Ton ab und reden drüber. Mit den besten Clips aus “Willkommen Österreich” – teils im Original, teils remixed, teils extended.
“Original-Bilder in origineller Deutung. Der Spaß an dem Fake liegt nicht nur in der Erfindung absurdester Dialoge und Ansprachen, sondern auch in der Interpretation von Mimik und Nachdenkpausen. Man kann es nicht nacherzählen, man muss es erleben!” (Wiener Zeitung)
“Ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Kabarett.at)
“Blöde Witze und große Satire” (Kleine Zeitung)
“Ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Peter Blau)
Lucca Bassanese: eine wilde Mischung aus Fabrizio de André, Goran Bregovic und Manu Chao - “Commedia dell’Arte” trifft auf das Universum Fellinis - zwischen Seifenblasen und Volksmusik wirds TANZ!MUSiK *!*
so piccola ists nimmer - das trio ist auf ein stolzes sextett angeschwollen.
große freude. wir müssen euch leider fußfesseln anlegen ...
Luca Bassanese – lead vocals, tammorra, guitar, bass drum
Stefano Florio – guitars, bouzouki, effects, vocals
Tommaso Maddalena – drums
Elodie Lebigre – vocals, dance
Domenico de Nichilo – trumpet
Lorenzo Stella – bass, vocals
Luca Bassanese ist zweifellos eine der Hauptfiguren der neuen Generation italienischer Cantautori, die mit einer Mischung aus Ironie und Hoffnung auf unsere heutige Welt blicken. Seine Musik erinnert an eine Mischung aus Fabrizio de André, Goran Bregović und Manu Chao, seine künstlerische Herangehensweise an Federico Fellini. Der Troubadour, Poet, Singer-Songwriter und Umweltaktivist hat eine Mission und wirkt wie ein romantischer Krieger unserer modernen Zeit.
Seit 2006 hat er zwölf Alben veröffentlicht, deren bunte Themenpalette sein Interesse für gesellschaftliche Veränderung widerspiegelt: Es sind Lieder die sich über die Torheit der Welt lustig machen, Lieder die von Liebe und dem Glauben an die Menschheit und die Zukunft handeln, Lieder voller feiner Nadelstiche für unser Gewissen, und Lieder die zum positiven aufrechten Gang aufrufen.
In seiner Jugend hörte Luca Bassanese Fabrizio de André und die legendären Cantautori der 70er Jahre, später begeisterte ihn die kraftvolle Folklore der beiden (italienischen und balkanischen) Adriaküsten. Aus all diesen Einflüssen braute er seinen speziellen Cocktail aus Poesie und Liebesgeschichten, getränkt mit italienischer Folklore, Tarantellas, Opera Buffa und Balkan Brass. Seine energiegeladenen, wirbelnden Auftritte machen gute Laune und entführen das Publikum in das Fantasiereich von Ecotopia. Luca wurde in Italien mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und hat mit Künstlern der verschiedensten Stilrichtungen und Länder gearbeitet, wie zum Beispiel dem Original Kocani Orkestar, Bachir Charaf oder Antonio Cornacchione. Zahlreiche Internationale Auftritte bescheren ihm und seiner Piccola Orchestra Popolare regelmässig standing ovations bei den wichtigsten europäischen Festivals wie zB Sziget, Esperanzah, Dranouter oder Paleo – seine Konzerte begeistern nicht nur das italienische Publikum sondern Menschen aller Altersgruppen, Glaubensrichtungen und Nationalitäten.
Peter Hörmanseder und Robert Stachel synchronisieren ein Jahr, das wahlweise GUT / SCHLECHT war.
Das Maschek-Jahr 2024. Projiziert. Synchronisiert. Improvisiert. Zur Freude vieler auch am Nachmittag!
Peter Hörmanseder und Robert Stachel synchronisieren ein Jahr, das wahlweise GUT / SCHLECHT war. Das Maschek-Jahr 2024. Projiziert. Synchronisiert. Improvisiert. Maschek blicken zurück, sie drehen – wie immer – den Wichtigen der Welt den Ton ab und reden drüber. Mit den besten Clips aus “Willkommen Österreich” – teils im Original, teils remixed, teils extended.
“Original-Bilder in origineller Deutung. Der Spaß an dem Fake liegt nicht nur in der Erfindung absurdester Dialoge und Ansprachen, sondern auch in der Interpretation von Mimik und Nachdenkpausen. Man kann es nicht nacherzählen, man muss es erleben!” (Wiener Zeitung)
“Ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Kabarett.at)
“Blöde Witze und große Satire” (Kleine Zeitung)
“Ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Peter Blau)
der 5. versuch vom hader, uns alle aufs ice zu führen. und wieder ist er drauf und dran, den saal tirol bis auf den letzten platz auszuverkaufen. und wieder werden die plätze im congress chronologisch nach kauf zugeteilt: von links nach rechts, von vorn nach hinten. am 16.1. kommt das mail mit den tatsächlichen plätzen!!!
„Immer is irgendwas. Entweder die Fiaß schlafen mir ein. Oder sie jucken. Dann krieg i wieder ka Luft, wenn i schneller geh. Oder i hab an Schweißausbruch. Dann friert mich wieder. Das Essen schmeckt mir nimmer, der Sex ist fad, die Hosen sind z’eng. Was is das bitte? – Des muss alles dieser Klimawandel sein, oder? Temperaturen hat’s im Sommer wie in den Tropen! Dadurch gibt’s auf einmal diese riesigen Insekten! Die hat’s doch früher net geb’n! Wenn die dich stechen, kriegst einen Dippel, der geht monatelang net weg! Wahrscheinlich san die alle gentechnisch verändert. Und die Pflanzen! Die werd’n jetzt auch schon deppert. Die spinnen, die Pflanzen! Die wachsen jetzt alles zua! Seit i nimmer aus’n Haus geh. Meine Theorie is, die Pflanzen woll’n die Herrschaft über den Planeten zurück. Die sind alle miteinander unterirdisch verbunden über ihre Wurzeln. Weltweit! Die Pflanzen hab’n einen geheimen Plan. Sie wollen die totale Zerstörung der abendländischen Kultur und des österreichischen Volks-Rock’n’ Roll. Das soll alles ersetzt werden durch äh Photosynthese.“
Das Schreckliche kommt unschuldig – und mit einem peinlich berührten Grinsen – daher, und Hader zeigt uns, dass Gut und Böse gar nicht so trennscharf voneinander entfernt liegen, wie wir das für uns gern hätten. Und wenn das alles in der Zusammenschau ziemlich arg und gar nicht lustig klingt, dann ist es erstens tatsächlich arg und zweitens unglaublich lustig.
(Sebastian Hofer, PROFIL)
Ein Marathon für Körper und Hirn, ein Parforceritt, ein psychologischer Horrortrip, komisch, aber nicht heiter, anspruchsvoll, dicht, großes Theater wie all seine Programme. … Was der große Josef Hader da aufführt, ist Show und Abgrundschau zugleich.
(Cathrin Kahlweit, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG)
Je abstoßender das Publikum die kaputte Figur Hader finden muss, desto mehr bewundert es den Autor Hader für seinen einzigartigen melancholischen Zynismus und den Performer Hader für die Konsequenz, mit der seine Figur im Laufe des zweiteiligen Abends immer mehr verfällt. … Vielleicht weil es viel um den Tod geht, wirkt dieses perfekt gebaute, mit schludriger Musikalität dargebrachte Stück wie ein von Reife durchdrungenes Alterswerk.
(Martin Pesl, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR)
Am Ende ist Josef Hader sehr erschöpft. Und sein Publikum auch. Er hat sich noch selbst am Klavier begleitet, während er krächzend, winselnd, virtuos den Jazz-Standard "Over the Rainbow" sang - den musikalischen Traum über ein Land, in dem die Himmel blau sind und Träume wahr werden. Dann reicht es. Aus, schneller Abgang. Schon die Standing Ovations sind zu viel.
Zwei Stunden "Hader on Ice", das erste komplett neue Kabarettprogramm seit "Hader muss weg", nach 17 Jahren Pause, in den Augen von Fans und Kritikern längst überfällig, die Premiere wegen der Pandemie um Monate verschoben: ein Marathon für Körper und Hirn, ein Parforceritt, ein psychologischer Horrortrip, komisch, aber nicht heiter, anspruchsvoll, dicht, großes Theater wie all seine Programme - da ist ungeheuer viel Druck drauf.
Hader trägt schwarzen Anzug zu schwarzem Hemd, erst im Laufe des Abends knöpft er es auf, zeigt Kettchen, nackte Haut, wirre Seelenlandschaft. Es ist schwül im Stadtsaal auf der Wiener Mariahilfer Straße, die Zuschauer sitzen dicht an dicht, wofür sich Hader in einer Text-Message an Sebastian Kurz persönlich bedankt: Just am Premierentag habe die Bundesregierung für Veranstaltungen "die Publikumskapazität auf 75 Prozent erhöht, danke Basti. IMMER alles, was wir wollen", plus jede Menge Emojis. Es ist - fast - die einzige aktuelle Anspielung auf die Krise mit ihren privaten Chatnachrichten und Emoticons, die gerade die österreichische Politik durchrüttelt.
Ansonsten macht der österreichische Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor das, was er immer gemacht hat, und er macht es, wie immer, irre gut. Man muss nur einige der selbstironischen Analysen früherer Programme auf seiner Webseite lesen: "Biagn oder Brechn", 1988: "Endlich geht es um das Leben an sich, wo Josef Hader sichtlich mehr zu Hause war als bei irgendwelchem aktuellen Tageskram." "Bunter Abend", 1990: "Josef Hader macht Witze auf tiefstem Niveau, bevor er sich hemmungslos betrinkt und in seine schizophrenen Bestandteile zu zerfallen beginnt. Ganz zum Schluss ein sehr sentimentales Lied auf dem Klavier, mit gebrochener Stimme gesungen." "Privat", 1994: "In der zweiten Hälfte reist er zur Abwechslung in sich selber und singt dazwischen Lieder."
Nun also "Hader on Ice", 2021: "Das Essen schmeckt mir nimmer, der Sex ist fad, die Hosen sind z'eng. Was is das bitte? - Des muss alles dieser Klimawandel sein, oder?", heißt es in der Ankündigung. Es geht um Vergänglichkeit, Verschwörungstheorien, den Klimawandel, um Einsamkeit, Großmannsucht, Machismo. Hader macht Witze auf tiefstem Niveau, betrinkt sich hemmungslos, es geht um das Leben an sich, er singt ein sentimentales Lied mit gebrochener Stimme.
Aber weil der 59-Jährige einer der besten Kabarettisten im deutschsprachigen Raum ist (und auch einer der populärsten), ist jedes Programm, jede Vorstellung, jede Idee neu und anders. Denn er schafft es, dass sich die Perspektive im Saal so verändert wie das Gelächter: von bereitwillig-lustvoll über skeptisch-erschrocken bis angstvoll-schockiert. Meint der mit allem, was er da sagt, und was ich lustig finde, etwa mich?
Über "Hader spielt Hader", sein Best-of, mit dem er bis heute volle Säle hat, schrieb er: "Manche Zuschauer behaupten, sie hätten es nach Jahren noch einmal gesehen, und es sei ein völlig anderes Programm gewesen. Vielleicht ist es ja der Regenwurm unter den Kabarettprogrammen, der immer nachwächst, wenn man ihm die Hälfte wegschneidet?" Das neue Programm dürfte es schwerer haben, es ist große Kunst, aber nicht leicht verdaulich.
Sein bester Freund ist ein Wolf, Rudl genannt, ein Fleischfresser wie er. Nur trinken muss er alleine
"Hader on Ice" erzählt von einem Menschen, der schlingert, schliddert, den Halt verliert. Der alt ist und krank und sich dagegen mit Prahlerei, jungen Frauen und großen Autos verwahrt. Der sich als Aussteiger bezeichnet, weil er in der Pandemie aus Wien ins Weinviertel gezogen ist, "in die Toskana von Österreich, genauso überschätzt". Der Vorteil: "Hauptsache, keine Türken." Jetzt wohnt er auf dem Land, weil er "reich und katholisch" ist und es sich leisten kann. Nennt sich einen Umweltschützer, weil sein SUV Elektroantrieb hat, einen Vegetarier, weil er nur "Tiere isst, die nicht schreien, wenn man sie tötet". Einen Weltversteher, weil er die Verschwörungen von Politik und Natur durchschaut: Die Pflanzen etwa "sind alle miteinander unterirdisch verbunden über ihre Wurzeln. Weltweit! Sie wollen die totale Zerstörung der abendländischen Kultur und des österreichischen Volks-Rock 'n' Roll. Das soll alles ersetzt werden durch, äh, Fotosynthese."
Haders Reise in die Provinz schließt Begegnungen mit Adolf Hitlers Mundgeruch, klimaneutralem Rum aus der Karibik, verwahrlosten Nachbarn, fliegenden Tierleichen und einer jungen Frau ein, die leider kein Interesse hat an "Knorpelaufbau bei drittgradiger Arthrose". Und sie führt schließlich zu Rudi, auch Rudl genannt, einem Wolf. Oder vielleicht ist Rudl auch nur ein Hirngespinst, sein Freund Harvey aus dem Wald. Mit dem tierischen Beschützer, dem Hader oder wer immer der Typ aus dem Weinviertel ist, im Supermarkt fünf Kilo Rinderfilet kauft und es in mundgerechtes Carpaccio zerlegt, endet der Horrortrip in den Kopf eines alkoholkranken, zunehmend psychotischen, überheblichen Angebers. Wenn Rudl da ist, braucht er keine Waffe mehr, um sich vor dem Bevölkerungsaustausch oder auch nur den Usern des Onlineforums im Standard zu schützen. Wenn Rudl da ist, ist er nicht mehr allein.
Was der große Josef Hader da aufführt, ist Show und Abgrundschau zugleich. Eine Bühne wie Las Vegas für Arme, Glitzervorhang plus Schmusestimme von Dean Martin vom Band. Der Künstler spielt damit, mimt den Entertainer mit Whiskeyglas und Zigarette. Aber so wie in dem Amerikaner mit der überirdischen Stimme tief drinnen der meist besoffene Dino Crocetti aus Steubenville, Ohio steckte, so stecken in dem verlorenen Arschloch aus Mistelbach, das Hader am Donnerstagabend in Wien mit großer Geste, großer Fantasie und großem Wortwitz gab, letztlich Josef Hader aus Waldhausen, Oberösterreich und sein Publikum. Und ob er das wollte oder nicht: Die Standing Ovations bekam er trotzdem.
Peter Hörmanseder und Robert Stachel synchronisieren ein Jahr, das wahlweise GUT / SCHLECHT war.
Das Maschek-Jahr 2024. Projiziert. Synchronisiert. Improvisiert.
Peter Hörmanseder und Robert Stachel synchronisieren ein Jahr, das wahlweise GUT / SCHLECHT war. Das Maschek-Jahr 2024. Projiziert. Synchronisiert. Improvisiert. Maschek blicken zurück, sie drehen – wie immer – den Wichtigen der Welt den Ton ab und reden drüber. Mit den besten Clips aus “Willkommen Österreich” – teils im Original, teils remixed, teils extended.
“Original-Bilder in origineller Deutung. Der Spaß an dem Fake liegt nicht nur in der Erfindung absurdester Dialoge und Ansprachen, sondern auch in der Interpretation von Mimik und Nachdenkpausen. Man kann es nicht nacherzählen, man muss es erleben!” (Wiener Zeitung)
“Ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Kabarett.at)
“Blöde Witze und große Satire” (Kleine Zeitung)
“Ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Peter Blau)
Gemeindemuseum Absam & Treibhaus laden zum 100 Geburtstag von Ernst Jandl (* 1. August 1925 in Wien; † 9. Juni 2000) - zum Gespräch samt Bezwetschkigung mit Jandl-Biograf Hans Haider - es liest: Johann Nicolussi.
Ich bekreuzige mich
vor jeder Kirche
ich bezwetschkige mich
vor jeden obstgarten
...
manche meinen ...
(ernst jandl)
wir waren hier
haben die erd verdreckt
was hat man mit
uns andres denn bezweckt
(Ernst Jandl)
Gespräch mit dem Jandl-Biografen Hans Haider und Lesung aus der Biografie.
Eine Bezwetschkigung bei freiem Eintritt.
KLAPPENTEXT
Ernst Jandl (1925-2000) gehört zu den wichtigsten Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Mit Lettern- und Lautgedichten machte er sich in den 1950er Jahren in seiner Heimat Wien zum Außenseiter, fand jedoch rasch Anerkennung in den Zentren der Konkreten Poesie in Stuttgart, Prag, London. Wie ein Popstar entführte er bei lautstarken Auftritten die Jugend der Revolte-Generation mit Sprachwitz und -spiel in die Schmerzbezirke von Krieg, absurdem Alltag, Liebesdefizit. Er setzte dem hohen Ton eine "heruntergekommene" Sprache und unterkühlten Dialekt entgegen. Mit der Lebenspartnerin Friederike Mayröcker schuf er Pionierwerke des 'Neuen Hörspiels'. Hans Haider legt nach Archivrecherchen in halb Europa und jahrzehntelanger Tätigkeit in der Wiener Kulturszene als Kritiker und Herausgeber die erste umfassende Jandl-Biographie vor.
(* 10. März 1946 in Innsbruck) ist ein österreichischer Kulturjournalist und Autor.
Hans Haider studierte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Wien. Ab 1972 war er Sekretär in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur. 1974 – 2008 war Haider Kulturredakteur bei der Tageszeitung Die Presse, Theater- und Literaturkritiker. Er begründete dort das Supplement Literaricum. Zwischen 1987 und 1989 war er Ressortleiter der Beilage Spectrum, von 1992 bis 2008 Ressortleiter für Kultur. 2004 bis 2006 war er beurlaubt und koordinierte im Bundeskanzleramt das österreichische Jubiläumsjahr 2005 zum Gedenken an die Wiedererrichtung der Republik 1945, den Staatsvertrag 1955 und den EU-Beitritt 1995. Er war zudem Mitglied des Rats für deutsche Rechtschreibung von 2005 bis 2008. Ab 2008 war Haider Theaterkritiker in der Wiener Zeitung.
Ehrungen und Auszeichnungen
1991 Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik für seinen Einsatz um das Werk des früh verstorbenen Südtiroler Dichters Norbert Conrad Kaser
2002 Berufstitel Professor
sein das heuten tag sein es ein scheißen tag
sein das gestern tag sein es gewesen ein scheißen tag ebenfalz
kommen das morgen tag sein es werden ein scheißentag ebenfalz
und so es sein aufbauen sich der scheißen woch
und aus dem scheißen woch und dem scheißen woch
so es sein aufbauen sich der scheißen april
und es sein anhängen sich der scheißen mai
und es sein anhängen sich der scheißen juni scheißen
juli august etten zetteren
so es sein aufbauen sich der scheißen jahr
und auf allen vieren der scheißen schalten jahr
und haben jeden der scheißen jahr darauf einen nummeron
neunzehnscheißhundertsiebenundsiebzigscheiß
scheißneunzehnhundertscheißachtundscheißsiebzigscheiß
so es sein aufbauen sich der scheißen leben
schrittenweizen hären von den den geburten
und sein es doch wahrlich zum tot-scheißen
(Danke, sonst gehts gut.)
In rasanter Komik, absurden Gedankenspielen und köstlichen Parodien wird seine Kritik an der Spaß- und Konsumgesellschaft verpackt & die Musi spielt dazu - den Antiblues Blues, das Dürüm-Asianudeln-Medley etc
Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie einmal war, wusste schon Karl Valentin. Mike Supancic liefert jetzt den Beweis dafür, denn er war schon dort.
Im Zuge dessen hat er das künstliche Gewissen selbst ausprobiert.
Er saß in der Jury des Raiffeisen-Reibeisen-Songcontests. Und erlebte eine Jugendrevolte mit dem Schlachtruf „Ganz Wien ist heut auf Protein“.
Mike berichtet über den Lebensabend im Rockressort Rensenbrink, lässt sich vom Investmentpunk durch die Hypermegainflation coachen, und er wird aus dem Zug geworfen im eigenen Land, mit einer Malakofftorte in der Hand.Weiters sind zu hören der Antiblues Blues, das Dürüm-Langos-Asianudeln- Maronistand Medley sowie zahlreiche Songs über Themen, über die noch nie Songs geschrieben wurden.
Beziehungsweise worden sein werden.
Aber wie das mit der Zukunft genau gegangen sein wird, werden sie in Zukunft von Mike Supancic am Ende erfahren haben.
Regie: Nadja Maleh
Text / Musik: Supancic / Vogler
„Knapp zwei Stunden Spielzeit vergehen flugs, eine gabaliereske Schlussnummer schließt den Abend – auch zurück aus der Zukunft bleibt Supancic ein Meister der Kleinkunst.“ (Der Standard)
„Mit Gitarre und spitzer Zunge.“ (Kleine Zeitung)
„Besonders gelungen ist die Liebeserklärung „I Love Carinthia“ im Stil eines Kärntnerlieds.“ (Kurier)
„Der Musikkabarettist lieferte dem Publikum ein Feuerwerk an Sketches und Songs.“ (NÖN)
„Supancics Stärken entfalten sich im auch diesmal wieder vollends, wenn er zur Gitarre greift. Charmant umspielt er kleine Spitzen, lässt die politische Korrektheit einmal nach, löst der Kabarettist das versöhnlich und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus.“ (Der Standard)
Nix ist ihnen heilig: Gassner / Oberrauch / Wolf. Jetzt tun sie's schon wieder. Nach Shakespeare, Bibel & den Gebrüdern Grimm sind nun die Nibelungen samt Siegrfried, Hagen, Kriem- & Floßhilde dran, geföhnt zu werden.
Nach Shakesbier, Bibel, den Gebrüder Grimm und die Bauern der die LöwingerBühne nun das auch noch. Unser Aller Helden-epos, Die Nibelungen als Niebelungen zu verhunzen... ...
Wieder einmal übernehmen sich Tom, Markus und Berny. Die Geschichte der Nibelungen treibt sie in emotionale Ausnahmesituationen. Ob die bekannten Siegfried, Hagen, Brun- und Kriemhild, die begehrten drei Rheingoldtöchter Floßhilde, Wellgunde und Woglinde, der Drache Fafnir oder die kleine Figur Zwerg Alberich (was ein Schifahrer damit zu tun hat, erfahren wir auch) – sie alle locken unsere drei Helden ins Reich der Mythen, in längst vergessene Zeiten. Ohne Rücksicht auf das eigene Schicksal, welches die Nornen ihnen gesponnen haben, schmeißen sich Tom, Markus und Berny, geharnischt im bewährten Feinripp, ins Abenteuer - als ob es ihr letztes wäre.
Ein Stück von und mit
Thomas Gassner, Markus Oberrauch & Bernhard Wolf
Regie: Johannes Gabl
Ausstattung und Kostüme: Esther Frommann
Premierenkritik von Markus Schramek / Tiroler Tageszeitung 24.11.2024
Ein Ehrendiplom humoris causa hätten sie längst verdient. Wer zum Feinripp Ensemble geht, drei Tiroler Spaßmachern aus Nord und Süd, bio-zertifiziert, weil viel im freien Land der Kleinkunst aufhältig, weiß eines: Es werden Lachtränen fließen. So viele, dass man mit deren Produktion gar nicht nachkommt.
Es gibt wenig, das vor dem „Feinripp Ensemble“ sicher ist. In seinem neuen Stück zieht das Trio die mittelalterliche Nibelungensage auf köstliche Weise durch den Kakao.
Das mittelalterliche Heldenepos bietet fürwahr genug verrückten Inhalt, um einen Abend lang genüsslich einzutauchen in abenteuerliche Lach- und Sachgeschichten. Eine Familienanordnung, die man dem ärgsten Ungustl nicht wünscht. Royale Sippschaften mit dem Dolch (und noch größeren Stechdingern) stets im Gewande. Mindestens so spannend wie ein Aichner-Krimi. Aber doch viel lustiger. Zumindest, wenn das Feinripp Ensemble das Nibelungenlied in die Finger kriegt.
Da dreht sich hochtourig ein Karussell aus Gags und Pointen. Ohne Unterlass. Mit manchem Aderlass. Gestorben wird mit Stil: das Zauberschwert Balmung ist stets zu Diensten, hündisch treu und rasiermesserscharf akkurat.
Ambulant erfolgt der Bühnenumbau (drei zackige Verschub-Elemente wie aus der Toblerone-Werbung reichen dafür aus). Dann übt sich das Ensemble, wie stets in feinster Liebestöter-Unterwäsche gewandet, im höfischen Musizieren. Und im galanten Tanz. Und im nahezu althochdeutschen Reim. Oder ist es Mittelhochdeutsch? Verdammt, hätte man in der Schule bloß zugehört anstatt so manche Stunde Schlaf nachgeholt!
Es geht um Macht, Geld, Sex. Oder zumindest um die Lust auf letzteren. Ist beziehungstechnisch ja so was kompliziert, damals wie heute.
Markus Oberrauch gibt - neben vielen weiteren Rollen - den Strahle-Helden Siegfried: einen reichlich naiven Jüngling im Kettenhemd und mit Tarnkappe, praktisch fürs Inkognito. Seine Muckis hat der Typ blöderweise nicht unter Kontrolle. Ihm lieber nicht die Hand schütteln! Sonst ist sie ab…gerissen. Pflichtgemäß heroisch killt „Siegi“ einen Drachen. Da strömt das Blut nur so, zum Zwecke eines nachträglichen Vollbades.
Bernhard Wolf ist der sinistre Hagen (und noch so einiges, auch den Biber gibt er wieder). Der intrigante Anti-Held trachtet dem „blonden Affen“ Siegfried nach dem Leben. Hähä! Bloß wie? Ein X so groß, dass auch ein Kurzsichtiger ohne Brille es zu erkennen vermag, markiert des Helden einzig wunden Punkt. Fehlt noch das Mordwerkzeug. Das trägt der Bösebub in einem Köfferchen spazieren. Aber psst! Genug ausgeplaudert.
Oder fast genug. Denn es fehlt noch der Dritte im heiteren Bunde, Thomas Gassner.
Auch er springt, ganz wörtlich, von Rolle zu Rolle. Ist einmal ein sprechender Baum, dann ein König in Partystimmung, mit Pappnase und fern von nüchtern. Allerliebst, mit schicken Zöpfchen und säuselndem Love-Talk, ist Gassner als Kriemhild. Kein Wunder, dass Siegfried dermaßen auf die Holde abfährt!
Der TT-Herold vermeldet untertänigst aus dem Treibhaus:
hingehen, mit eigenen Augen sehen und Spaß haben. Den Lachmuskelkater sollte man halt einplanen.
JOACHIM LEITNER HATS VORAUSGESAGT:
Von Siegfried, der in Drachenblut badet oder im Drachenfett bruzzelt, zu Pommes Frites ist der Schritt ein kleiner. Der Sprung von den Merowingern zum Skifahren fordert Verrenkungen. „Da fällt uns noch was ein“, versichert Wolf. „Oder eben nicht“, wirft Thomas Gassner ein: „Das Scheitern bleibt Primärprinzip. Dann kann nichts schiefgehen.“ „Die Nibelungen“ jedenfalls sollen für alle etwas bieten: „Es wird Aha-Momente für Historiker und Germanistinnen geben – und Hä-Momente für alle anderen“, versichert er. Integrativ werde das Stück sowieso: „Auf der Bühne wird auch Alt- und Mittelhochdeutsch zu hören sein. Damit auch die, die kein Deutsch sprechen, alles verstehen.“ (jole)
Der neueste Streich: Wieder einmal übernehmen sich Tom, Markus und Berny. Geharnischt im bewährten Feinripp, treibt sie die Geschichte der Nibelungen in emotionale Ausnahmesituationen. Regie: Johannes Gabl
Nach Shakesbier, Bibel, den Gebrüder Grimm und die Bauern der die LöwingerBühne nun das auch noch. Unser Aller Helden-epos, Die Nibelungen als Niebelungen zu verhunzen... ...
Wieder einmal übernehmen sich Tom, Markus und Berny. Die Geschichte der Nibelungen treibt sie in emotionale Ausnahmesituationen. Ob die bekannten Siegfried, Hagen, Brun- und Kriemhild, die begehrten drei Rheingoldtöchter Floßhilde, Wellgunde und Woglinde, der Drache Fafnir oder die kleine Figur Zwerg Alberich (was ein Schifahrer damit zu tun hat, erfahren wir auch) – sie alle locken unsere drei Helden ins Reich der Mythen, in längst vergessene Zeiten. Ohne Rücksicht auf das eigene Schicksal, welches die Nornen ihnen gesponnen haben, schmeißen sich Tom, Markus und Berny, geharnischt im bewährten Feinripp, ins Abenteuer - als ob es ihr letztes wäre.
Ein Stück von und mit
Thomas Gassner, Markus Oberrauch & Bernhard Wolf
Regie: Johannes Gabl
Ausstattung und Kostüme: Esther Frommann
Premierenkritik von Markus Schramek / Tiroler Tageszeitung 24.11.2024
Ein Ehrendiplom humoris causa hätten sie längst verdient. Wer zum Feinripp Ensemble geht, drei Tiroler Spaßmachern aus Nord und Süd, bio-zertifiziert, weil viel im freien Land der Kleinkunst aufhältig, weiß eines: Es werden Lachtränen fließen. So viele, dass man mit deren Produktion gar nicht nachkommt.
Es gibt wenig, das vor dem „Feinripp Ensemble“ sicher ist. In seinem neuen Stück zieht das Trio die mittelalterliche Nibelungensage auf köstliche Weise durch den Kakao.
Das mittelalterliche Heldenepos bietet fürwahr genug verrückten Inhalt, um einen Abend lang genüsslich einzutauchen in abenteuerliche Lach- und Sachgeschichten. Eine Familienanordnung, die man dem ärgsten Ungustl nicht wünscht. Royale Sippschaften mit dem Dolch (und noch größeren Stechdingern) stets im Gewande. Mindestens so spannend wie ein Aichner-Krimi. Aber doch viel lustiger. Zumindest, wenn das Feinripp Ensemble das Nibelungenlied in die Finger kriegt.
Da dreht sich hochtourig ein Karussell aus Gags und Pointen. Ohne Unterlass. Mit manchem Aderlass. Gestorben wird mit Stil: das Zauberschwert Balmung ist stets zu Diensten, hündisch treu und rasiermesserscharf akkurat.
Ambulant erfolgt der Bühnenumbau (drei zackige Verschub-Elemente wie aus der Toblerone-Werbung reichen dafür aus). Dann übt sich das Ensemble, wie stets in feinster Liebestöter-Unterwäsche gewandet, im höfischen Musizieren. Und im galanten Tanz. Und im nahezu althochdeutschen Reim. Oder ist es Mittelhochdeutsch? Verdammt, hätte man in der Schule bloß zugehört anstatt so manche Stunde Schlaf nachgeholt!
Es geht um Macht, Geld, Sex. Oder zumindest um die Lust auf letzteren. Ist beziehungstechnisch ja so was kompliziert, damals wie heute.
Markus Oberrauch gibt - neben vielen weiteren Rollen - den Strahle-Helden Siegfried: einen reichlich naiven Jüngling im Kettenhemd und mit Tarnkappe, praktisch fürs Inkognito. Seine Muckis hat der Typ blöderweise nicht unter Kontrolle. Ihm lieber nicht die Hand schütteln! Sonst ist sie ab…gerissen. Pflichtgemäß heroisch killt „Siegi“ einen Drachen. Da strömt das Blut nur so, zum Zwecke eines nachträglichen Vollbades.
Bernhard Wolf ist der sinistre Hagen (und noch so einiges, auch den Biber gibt er wieder). Der intrigante Anti-Held trachtet dem „blonden Affen“ Siegfried nach dem Leben. Hähä! Bloß wie? Ein X so groß, dass auch ein Kurzsichtiger ohne Brille es zu erkennen vermag, markiert des Helden einzig wunden Punkt. Fehlt noch das Mordwerkzeug. Das trägt der Bösebub in einem Köfferchen spazieren. Aber psst! Genug ausgeplaudert.
Oder fast genug. Denn es fehlt noch der Dritte im heiteren Bunde, Thomas Gassner.
Auch er springt, ganz wörtlich, von Rolle zu Rolle. Ist einmal ein sprechender Baum, dann ein König in Partystimmung, mit Pappnase und fern von nüchtern. Allerliebst, mit schicken Zöpfchen und säuselndem Love-Talk, ist Gassner als Kriemhild. Kein Wunder, dass Siegfried dermaßen auf die Holde abfährt!
Der TT-Herold vermeldet untertänigst aus dem Treibhaus:
hingehen, mit eigenen Augen sehen und Spaß haben. Den Lachmuskelkater sollte man halt einplanen.
JOACHIM LEITNER HATS VORAUSGESAGT:
Von Siegfried, der in Drachenblut badet oder im Drachenfett bruzzelt, zu Pommes Frites ist der Schritt ein kleiner. Der Sprung von den Merowingern zum Skifahren fordert Verrenkungen. „Da fällt uns noch was ein“, versichert Wolf. „Oder eben nicht“, wirft Thomas Gassner ein: „Das Scheitern bleibt Primärprinzip. Dann kann nichts schiefgehen.“ „Die Nibelungen“ jedenfalls sollen für alle etwas bieten: „Es wird Aha-Momente für Historiker und Germanistinnen geben – und Hä-Momente für alle anderen“, versichert er. Integrativ werde das Stück sowieso: „Auf der Bühne wird auch Alt- und Mittelhochdeutsch zu hören sein. Damit auch die, die kein Deutsch sprechen, alles verstehen.“ (jole)
Der neueste Streich: Wieder einmal übernehmen sich Tom, Markus und Berny. Geharnischt im bewährten Feinripp, treibt sie die Geschichte der Nibelungen in emotionale Ausnahmesituationen. Regie: Johannes Gabl
Wieder einmal übernehmen sich Tom, Markus und Berny. Die Geschichte der Nibelungen treibt sie in emotionale Ausnahmesituationen. Ob die bekannten Siegfried, Hagen, Brun- und Kriemhild, die begehrten drei Rheingoldtöchter Floßhilde, Wellgunde und Woglinde, der Drache Fafnir oder die kleine Figur Zwerg Alberich (was ein Schifahrer damit zu tun hat, erfahren wir auch) – sie alle locken unsere drei Helden ins Reich der Mythen, in längst vergessene Zeiten. Ohne Rücksicht auf das eigene Schicksal, welches die Nornen ihnen gesponnen haben, schmeißen sich Tom, Markus und Berny, geharnischt im bewährten Feinripp, ins Abenteuer - als ob es ihr letztes wäre.
Ein Stück von und mit Thomas Gassner, Markus Oberrauch und Bernhard Wolf
Regie: Johannes Gabl
Ausstattung und Kostüme: Esther Frommann
eine erfrischende Mischung aus Rumba, Pop & Folk, dazu westafrikanische Riffs, Rhythmen & Melodien - dargeboten mit einer Energie, bei der Tanzmuffel schlecht wird. Eintritt: frei-willig. Foto-Termin für Paßbesitzer!
Tribubu spielt Weltmusik im besten Sinne: Das Quartett um den britisch-spanischen Sänger und Gitarristen Lucas Bárcena präsentiert auf der Bühne eine erfrischende Mischung aus Rumba, Pop und Folk, dazu westafrikanische Riffs, Rhythmen und Melodien. Dabei entfalten Tribubu eine Energie, die es jedem Publikum unmöglich macht, nicht zu tanzen
Der Bandname ist zusammengesetzt aus dem spanischen „Tribu“ (Stamm) und „sababou“, was im afrikanischen Bambara so viel bedeutet wie „Wegen Dir bin ich hier“. Ein besonderes musikalisches Element bringt der Ivorer Brahima Diabate in die Band. Er spielt das Balafon, ein Holz-Xylofon aus Westafrika. Dabei ist er genau so virtuos wie seine Bandkollegen Victor Tugores (Bass) und Dani Torres (Percussion). Bárcena hält als Frontmann und Haupt-Songschreiber alles zusammen.
Dabei schafft er es, eingängige Melodien mit leichten englischen und spanischen Texten zu verbinden, die zugleich Tiefe besitzen und so nicht Gefahr laufen, in Belanglosigkeit abzudriften. Er benennt auch die dunklen Seiten des Lebens, doch meist ist es eine Begegnung, ein Tanz, eine Liebe, die den Protagonisten aus seinem Tal herausholen.
Die Live-Show, die Tribubu bietet, ist dynamisch, fröhlich und peppig. Texte, die das Publikum mitreißen und eine spannende und partizipative Atmosphäre schaffen. Tribubu ist eine Mischung aus kraftvollen Worten und Botschaften mit einer unendlichen Menge an Melodien und Rhythmen.
Lucas‘ Songwriting-Fähigkeiten und seine Qualitäten an der Gitarre machen ihn zu einem sehr vielseitigen Musiker, und seine jahrelange Erfahrung hat ihm die Fähigkeit gegeben, zu verstehen, was das Publikum braucht.
Dani Torres ist stark von südlichen Rhythmen beeinflusst hat aber auch westliche Musikstile studiert wie Blues, Country und Folk. Dani wird Sie mit seinem Rappen und Lyrik überraschen Schreiben.
Brahima ist eine Melodie- und Rhythmusmaschine, er macht das Hören dieser Band zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Víctor Tugores ist der Groove. Vielseitiger Bassist mit Erfahrung in Funk, Soul und Flamenco, alles Musik, die aus dem Herzen kommt. Er ist die Verbindung zwischen Rhythmus und Harmonie in Tribubu.
Fado trifft in einer großen Stimme auf französisches Chanson, Jazz Manouche, Bossa Nova oder lateinamerikanische Musik. “Fado Mediterrânico” nennt Viviane ihren ganz eigenen Stilmix.
Ihr charismatischer Gesang verfängt sofort. Viviane hat eine der schönsten und ausdrucksstärksten Stimmen Portugals. Und endlich bringt sie auch ein erstes Album heraus. Denn ihre Karriere ist lang. Schon in den 1990ern war sie ein Star in ihrer Heimat, als Mitbegründerin und Sängerin der in Portugal ziemlich erfolgreichen Pop-Rock-Band Entre Aspas.
Aber dann 2005 der gewollte Break und Solokarriere mit veränderter Musik.
Als mediterranen Fado bezeichnet die in Frankreich geborene und bis zu den Teenagerjahren dort aufgewachsene Portugiesin ihre aktuelle Klangwelt. Das trifft es gut. Denn neben Elementen des Fado verwebt sie Chanson, Jazz Manouche und viel luftiges, mediterranes Feeling in ihre durchaus auch kritischen Lieder. Etwa, wenn sie die alles dominierende digitale Welt besingt. Enttäuschung über die fehlende Zeit des Liebsten hört sich bei Viviane dagegen trügerisch beschwingt an. Überhaupt spielt die Künstlerin hier geschickt mit Stimmungen. Das tut sie auch live. Sie sucht die Bühnenkante...
Line Up:
Viviane / Stimme, Querflöte
Tó Viegas / Portugiesische Gitarre
João Vitorino / Akustikgitarre
Filipe Valentim / Keyboards
Tiago Laires / Samples
Viviane ist eine der charismatischsten und unverwechselbarsten Stimmen der portugiesischen Musik. Auf der Bühne sorgt sie mit ihrer einzigartigen und fesselnden Haltung für einen hervorragenden musikalischen Moment.
Auf der Bühne präsentiert sich Viviane hauptsächlich in einem akustischen Format, bei dem sich die portugiesische Gitarre, die akustische Gitarre, das Klavier, die Samples und die Flöte kreuzen.
Vivianes letzte CD mit Eigenkompositionen trägt den Titel „Quando Tiveres Tempo“ und wurde von dem deutschen Label o-tone music veröffentlicht. In ihren Konzerten spielt Viviane Lieder aus dem neuen Album zusammen mit anderen Songs, die ihre Karriere geprägt haben. Sie lädt uns zu einer Reise durch ihre persönlichen und musikalischen Erinnerungen ein, die von tiefgründigen und gefühlvollen Liedern sowie von fröhlichen und lustigen Themen begleitet werden, bei denen das Publikum zum Mitmachen eingeladen ist. In ihrem Repertoire befinden sich sowohl Lieder mit eigenen Texten als auch Gedichte von bekannten portugiesischen Autoren.
Biographie
Rezensionen
Pressetexte
Viviane ist eine portugiesische Sängerin, Songwriterin und Flötistin mit einer auffallend charismatischen Stimme. Ihre Musik ist aufgrund ihrer portugiesischen und französischen Wurzeln von Fado, Chanson, Tango, Jazz-Manouche und anderen mediterranen Einflüssen geprägt, was zu einer bemerkenswerten musikalischen Karriere geführt hat.
Geboren in Frankreich, zog Vivane mit 13 Jahren nach Portugal. In den 1990ern war sie als Sängerin und Mitbegründerin der in Portugal äußerst populären und bekannten Poprock-Band „Entre Aspas“ aktiv. Im Jahr 2005 begann Viviane ihre Solokarriere und veröffentlichte im Rahmen dessen sechs Alben auf ihrem eigenen Label Zipmix Records. Nun kehrt die Sängerin mit „Quando Tiveres Tempo“ (VÖ: 03. Juni 2022 bei o-tone music/Edel Kultur) zurück – einem großartigen Album voller instrumentaler und orchestraler Überraschungen und trotzdem durchsetzt mit Vivianes unverkennbarem Sound, der Freiheit des angelsächsischen Pops, der Melancholie des Fado und der Eleganz des Chansons.
Vivianes umfangreiche Diskografie hat nicht nur die letzten vier Jahrzehnte der portugiesischen Musik maßgeblich geprägt, sondern auch international großes Interesse geweckt. Die Sängerin tourte unter anderem bereits durch Länder wie Irland, Frankreich, Spanien, Südafrika und zuletzt Lettland, Litauen, Kenia und Deutschland. Auf der Bühne präsentiert Viviane ihre Musik akustisch und schafft so eine emotionale, aufregende und intime Atmosphäre. Ihre fesselnde und sympathische Art als Künstlerin und ihre natürliche Ausstrahlung versprechen zauberhafte musikalische Momente und ein mitreißendes Konzerterlebnis.
hi hi hi: Hintergründigkeit, Hinterfotzigkeit & Hintersinn: GLEICH: Dorfer's neues SoloKabarett. "Für seinen bitterbösen Humor und seinen gnadenlosen Blick auf unsere Zeit, ist der Gedanken-Turner Dorfer legendär.."
In seinem neuen Solostück, dem satirischen Ein-Mann-Theater namens „GLEICH“, schlüpft Alfred Dorfer, wie man es von ihm kennt, elegant in raschem Wechsel in die unterschiedlichsten Figuren. Wir bekommen auf der Bühne neben Großmüttern, Wirten auch Bären, Karpfen oder Sonnenblumen zu sehen. In „GLEICH“ wird mit zahlreichen erzählerischen und zeitlichen Exkursen eine Geschichte erzählt. Dürfen wir das Gesehene für bare Münze nehmen? Die Zeitebenen verschwimmen ineinander, Poesie und Wortwitz, Philosophie und Phantasie ebenso.
Im deutschen Sprachraum ist der Satiriker mit dem Hang zu gesellschaftspolitischen Themen mit seiner charakteristischen Darstellungsform einzigartig. Eine Pantomime- und Schauspielausbildung kommt dem Wiener dabei zu Gute. Mit sympathischer Souveränität und viel Selbstironie nimmt Alfred Dorfer als genauer Beobachter unseres Alltags gesellschaftliche Strömungen als rhetorischer Bruder Leichtfuß aufs Korn. Vergnüglich und gekonnt spielt er mit seinem Publikum. Nichts und niemand ist vor seinen unerwarteten Gedankengängen sicher.
Der Gedankenturner Alfred Dorfer ist legendär für seinen bitterbösen Humor und seinen gnadenlosen Blick und hat durch eine charakteristische Darstellungsform seinen persönlichen Stil gefunden, den viele als unvergleichlich ansehen. Dieser Meinung waren auch Jury-Mitglieder des Deutschen Kleinkunstpreises, des Deutschen und des Bayerischen Kabarettpreises, mit denen er genauso ausgezeichnet wurde, wie mit dem Schweizer Kabarett-Preis Cornichon. Zudem hat er Erfahrung als Schauspieler, Buchautor, Regisseur und langjähriger Late-Night-Talker.
Alfred Dorfer, das ist so, als würde der Herrgott höchstpersönlich durch den wolkenverhangenen, das letzte Gericht verkündenden Himmel einen Sonnenstrahl schicken, von dem der geneigte Betrachter aber nicht weiß, ob er einen verführerisch anlächelt - oder postkoital hämisch auslacht.
Während man bei der Comedy den Denkapparat als lässliches - manchmal lästiges - Accessoire an der Garderobe abgibt und dieser nach dem Genuss der Leichtigkeit dieser Kost ohne Nähr- oder Mehrwert wieder ungenutzt abgeholt wird, ist das wahre Kabarett der Ort, an dem das Gelächter vorauseilt. Dieses dann aber in dem Moment, an dem es von den Gedanken, die den subversiven Sinn erst nach dem Biss in die Frucht der Erkenntnis verstehen, zuweilen im Hals erstickt. Sobald aber der Groschen (altösterreichisches Zahlungsmittel) gefallen ist, entfaltet Dorfer seine kabarettistische Blütenpracht in vollkommener Schönheit.
Alfred Dorfer ist in der Tradition des unvergessenen und (fast) unvergleichlichen Dieter Hildebrandt der König des Kabaretts. Bei ihm paart sich angeborener Charme mit Wiener Schmäh. Die Empathie und eben das Subversive sind die Trauzeugen dieser sich selbstbeglückenden Verbindung. Wenn sich dann noch die Hintergründigkeit mit der Hinterfotzigkeit und dem Hintersinn (Akronym: Hi-Hi-Hi) vereint, ist man der DNA von Alfred Dorfer schon sehr, sehr nah.
Er ist ein Wort- und Gedanken-Akrobat, der weiß, dass die Kunst, die Satire - frei nach Kurt Tucholsky - nur dann alles darf, wenn sie gut ist. Und Güte ist die nächste unersetzliche Ingredienz eines Dorfer-Programms. Er rüttelt und schüttelt an den Grundmauern und -Pfeilern des Selbstverständnisses, ohne, dass er einen moralinverseuchten Finger in die eitrige Wunde sticht und darin windet. Denken, agieren, wahrhaft sein, muss jeder ganz allein. Die Piefigkeit, die Muffiigkeit, die Spießigkeit des eigenen Ichs muss sich schon jeder selbst aus der waidwunden Seele exorzieren.
Dorfer spricht die unbequemen Wahrheiten aus, weder der Anbeter der Gutbürgerlichkeit, noch der selbstverliebte Huldiger des Pseudoliberalismus ist vor ihm und seinem Wortwitz fern jeder Wortgewalt sicher. Denn die Wahrheit ist ein scharfes, aber eben auch zweischneidiges Schwert. Dorfers Waffe ist der Witz, der Geist, das Revoltierende, der Charme, der Schmäh. Die Waffe seiner Wahl ist das kabarettistische Florett, nicht die grobe Comedy-Axt. Den Spiegel, den Dorfer dem Augen-, Ohren- und Zeitzeugen vorhält, ist nicht stumpf, nicht blind. Selbst Narziss höchstpersönlich könnte sich darin nicht verlieben, aber er zertrümmert dieses Ebenbild auch nicht, um dann mit den Scherben zu verletzen.
Bei allem Biss, Dorfer ist ein Menschenfreund. Er ist Satiriker, kein Zyniker. Er ist einer, der die Welt verschönern will, dabei aber eben auch genüsslich durch die Hässlichkeit der Menschlichkeit watet. Er zelebriert das erkennende Denken, das verstehende Lachen, aber nur jenes, das hinter dem banalen Gelächter erschallt - und das verschwörerisch wissende Lächeln, das dann erstrahlt.
(Matthias Kerber)
hi hi hi: Hintergründigkeit, Hinterfotzigkeit & Hintersinn: GLEICH: Dorfer's neues SoloKabarett. "Für seinen bitterbösen Humor und seinen gnadenlosen Blick auf unsere Zeit, ist der Gedanken-Turner Dorfer legendär.."
In seinem neuen Solostück, dem satirischen Ein-Mann-Theater namens „GLEICH“, schlüpft Alfred Dorfer, wie man es von ihm kennt, elegant in raschem Wechsel in die unterschiedlichsten Figuren. Wir bekommen auf der Bühne neben Großmüttern, Wirten auch Bären, Karpfen oder Sonnenblumen zu sehen. In „GLEICH“ wird mit zahlreichen erzählerischen und zeitlichen Exkursen eine Geschichte erzählt. Dürfen wir das Gesehene für bare Münze nehmen? Die Zeitebenen verschwimmen ineinander, Poesie und Wortwitz, Philosophie und Phantasie ebenso.
Im deutschen Sprachraum ist der Satiriker mit dem Hang zu gesellschaftspolitischen Themen mit seiner charakteristischen Darstellungsform einzigartig. Eine Pantomime- und Schauspielausbildung kommt dem Wiener dabei zu Gute. Mit sympathischer Souveränität und viel Selbstironie nimmt Alfred Dorfer als genauer Beobachter unseres Alltags gesellschaftliche Strömungen als rhetorischer Bruder Leichtfuß aufs Korn. Vergnüglich und gekonnt spielt er mit seinem Publikum. Nichts und niemand ist vor seinen unerwarteten Gedankengängen sicher.
Der Gedankenturner Alfred Dorfer ist legendär für seinen bitterbösen Humor und seinen gnadenlosen Blick und hat durch eine charakteristische Darstellungsform seinen persönlichen Stil gefunden, den viele als unvergleichlich ansehen. Dieser Meinung waren auch Jury-Mitglieder des Deutschen Kleinkunstpreises, des Deutschen und des Bayerischen Kabarettpreises, mit denen er genauso ausgezeichnet wurde, wie mit dem Schweizer Kabarett-Preis Cornichon. Zudem hat er Erfahrung als Schauspieler, Buchautor, Regisseur und langjähriger Late-Night-Talker.
Alfred Dorfer, das ist so, als würde der Herrgott höchstpersönlich durch den wolkenverhangenen, das letzte Gericht verkündenden Himmel einen Sonnenstrahl schicken, von dem der geneigte Betrachter aber nicht weiß, ob er einen verführerisch anlächelt - oder postkoital hämisch auslacht.
Während man bei der Comedy den Denkapparat als lässliches - manchmal lästiges - Accessoire an der Garderobe abgibt und dieser nach dem Genuss der Leichtigkeit dieser Kost ohne Nähr- oder Mehrwert wieder ungenutzt abgeholt wird, ist das wahre Kabarett der Ort, an dem das Gelächter vorauseilt. Dieses dann aber in dem Moment, an dem es von den Gedanken, die den subversiven Sinn erst nach dem Biss in die Frucht der Erkenntnis verstehen, zuweilen im Hals erstickt. Sobald aber der Groschen (altösterreichisches Zahlungsmittel) gefallen ist, entfaltet Dorfer seine kabarettistische Blütenpracht in vollkommener Schönheit.
Alfred Dorfer ist in der Tradition des unvergessenen und (fast) unvergleichlichen Dieter Hildebrandt der König des Kabaretts. Bei ihm paart sich angeborener Charme mit Wiener Schmäh. Die Empathie und eben das Subversive sind die Trauzeugen dieser sich selbstbeglückenden Verbindung. Wenn sich dann noch die Hintergründigkeit mit der Hinterfotzigkeit und dem Hintersinn (Akronym: Hi-Hi-Hi) vereint, ist man der DNA von Alfred Dorfer schon sehr, sehr nah.
Er ist ein Wort- und Gedanken-Akrobat, der weiß, dass die Kunst, die Satire - frei nach Kurt Tucholsky - nur dann alles darf, wenn sie gut ist. Und Güte ist die nächste unersetzliche Ingredienz eines Dorfer-Programms. Er rüttelt und schüttelt an den Grundmauern und -Pfeilern des Selbstverständnisses, ohne, dass er einen moralinverseuchten Finger in die eitrige Wunde sticht und darin windet. Denken, agieren, wahrhaft sein, muss jeder ganz allein. Die Piefigkeit, die Muffiigkeit, die Spießigkeit des eigenen Ichs muss sich schon jeder selbst aus der waidwunden Seele exorzieren.
Dorfer spricht die unbequemen Wahrheiten aus, weder der Anbeter der Gutbürgerlichkeit, noch der selbstverliebte Huldiger des Pseudoliberalismus ist vor ihm und seinem Wortwitz fern jeder Wortgewalt sicher. Denn die Wahrheit ist ein scharfes, aber eben auch zweischneidiges Schwert. Dorfers Waffe ist der Witz, der Geist, das Revoltierende, der Charme, der Schmäh. Die Waffe seiner Wahl ist das kabarettistische Florett, nicht die grobe Comedy-Axt. Den Spiegel, den Dorfer dem Augen-, Ohren- und Zeitzeugen vorhält, ist nicht stumpf, nicht blind. Selbst Narziss höchstpersönlich könnte sich darin nicht verlieben, aber er zertrümmert dieses Ebenbild auch nicht, um dann mit den Scherben zu verletzen.
Bei allem Biss, Dorfer ist ein Menschenfreund. Er ist Satiriker, kein Zyniker. Er ist einer, der die Welt verschönern will, dabei aber eben auch genüsslich durch die Hässlichkeit der Menschlichkeit watet. Er zelebriert das erkennende Denken, das verstehende Lachen, aber nur jenes, das hinter dem banalen Gelächter erschallt - und das verschwörerisch wissende Lächeln, das dann erstrahlt.
(Matthias Kerber)
" die Pfrousln sain fuirroat, und fuirroat ischs Laap“ - Vinschger Weltmusik in neuem Gewand und mitten drin die legendären “Korrnrliader“ von Luis Stefan Stecher. (Die Rosen sind rot, und feuerrot ist das Laub)
Ursprünglich als Geburtstagsständchen zum 80ger gedacht, schenkte Heiner seinem Vater Luis Stefan Stecher seine eigene musikalische Neuinterpretation von drei „Korrnrliadrn“, die er gemeinsam mit Michael, Franco und Hannes entwickelt hatte. Dies war die Geburtsstunde von FLOURASCHWORZ.
Ermutigt durch die positive Resonanz entstanden weitere Vertonungen, bei denen das erklärte Ziel war, die ohnehin starken Textaussagen durch die Musik noch „bildhafter“ zu machen. Bunt wie die Texte wurden auch die Songs, welche im Frühjahr 2019 der gemeinsamen Ausarbeitung und dem musikalischen Feinschliff unterzogen wurden. Im Herbst wurde die CD „KURZ UNT GUAT“ im Proberaum in Prad eingespielt, aufgenommen und im Dezember vorgestellt.
Das Quartett „FLOURASCHWORZ“, benannt nach einer schwarzhaarigen Schönheit aus Luis Stefan Stechers Texten, besteht aus Hannes Ortler (1974), der Harmonium, Akkordeon, Melodica und Klarinetten zu seinen Instrumenten zählt, sowie Michl Reissner (1980), der Schlagzeug und Perkussion übernimmt. Beide arbeiten als Musiklehrer und sind Absolventen des Konservatoriums C.Monteverdi in Bozen. Dritter im Bunde ist Bassist Franco Micheli (1969), der in verschiedenen Fusion- und Jazzformationen sein Können erwarb. Der Vierte, Heiner Stecher(1962) ist der Sänger und Gitarrist von Flouraschworz, leidenschaftlicher Barde und Bandleader in Schul- und Studienzeiten und später Gitarrist in einer Jazzband. Er tat er sich 2014 mit den dreien zusammen, um eigene Musik ohne enge stilistische Grenzen zu pflegen und kultivierte dort seine Singer-Songwriter Ambitionen.
Der Name FLOURASCHWORZ steht unverwechselbar für den Vinschgau als Herkunft der vier Musiker. Er steht für Poesie und Verbundenheit zu diesem Hochtal, für eingängige Melodien und singbare Lieder im Vinschger Dialekt und verweist mit seinen musikalisch neu bebilderten „Korrnrliadrn“ auf ein neues kulturelles Selbstbewusstsein.
Und selbstbewußt nennt das Wuartet Vinschger Weltmusik in neuem Gewand.
Miar Korrnr sain ioo aa lai Lait,
it lezzr untit pessr,
unz Wossr assn Punipoch
isch aanit wolta nessr,
assas Wossr assan waltschn Säa,
lai huamalaz holt mäa.*
[Luis Stefan Stecher]
*Wir Karrner sind auch nur Menschen, / nicht schlechter und nicht besser, / und das Wasser des Punibachs / ist auch nicht viel nässer / als das Wasser eines italienischen Sees, / nur heimelt es einen mehr an.
Als “Korrnr“, sprich als Karrenzieher, bezeichnete man im Vinschgau jene Menschen, die seit dem späten 15. Jahrhundert als fahrendes Volk ohne festen Wohnsitz umherzogen und mit Handwerk und Handel ihren Lebensunterhalt bestritten. Spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg sind die “Korrnr“ von unseren Straßen verschwunden – nicht so aus Lyrik und Musik, und dass auch dank Flouraschworz. Hinter dem Namen verbirgt sich die wunderschöne schwarze Flora, eine Figur aus den Gedichten von Luis Stefan Stecher.
Die “Korrnrliader“
1978 veröffentlichte der Vinschger Autor Luis Stefan Stecher die erste Sammlung seiner mittlerweile legendären “Korrnrliader“. Sein Sohn, Heiner Stecher, ist Sänger und Gitarrist bei Flouraschworz. Für ihn haben diese Mundartgedichte auch heute noch enormes Potential: „Sie sind tragisch und tiefgreifend, bringen dich aber auch zum Schmunzeln. Man findet darin kleine und große Lebensweisheiten und sie haben etwas Kantiges an sich, was im Grunde nichts anderes ist als eine Liebeserklärung an die Kargheit des Vinschgaus“. Hartnäckig hält sich die Vorstellung, dass es sich bei den Gedichten um authentische Überlieferungen handle, doch dem ist nicht so: „Viele glauben, dass mein Vater die Lieder von den Korrnrn gesammelt hat, doch aus dieser Zeit ist nichts überliefert. Es sind Schöpfungen meines Vaters, mit denen er diesen ‘freiheitsliebenden Außenseitern Alttirols‘, wie er sie nennt, ein Denkmal setzen wollte“.
„Die Songs sind melodisch und gehen in die Beine. Wir kombinieren Ska, Polkas, Walzer und Kletzmermusik, gelegentlich lassen sich auch orientalische und slawische Einflüsse erkennen. Damit bringen wir auf musikalische Weise das Fremdsein zum Ausdruck, die Erfahrung der Ausgrenzung, die die Korrnr oft begleitet hat. Wir machen zeitgenössische Vinschger Musik, die nichts mit der gängigen Volksmusik zu tun hat. Dadurch holen wir die Lyrik meines Vaters in die Gegenwart“, so beschreibt Heiner Stecher den Stil von Flouraschworz.
2023 haben Flouraschworz ihre zweite CD veröffentlicht. Der Titel stammt aus dem Gedicht “Prumm pinni assou taasi“, wo es heißt: „…die Pfrousln sain fuirroat, und fuirroat ischs Laap“. Vinschgerisch ist nicht nur der Titel, sondern auch das dazu gehörige Cover: „Der Künstler Jörg Hofer aus Laas hat uns eines seiner Bilder zur Verfügung gestellt. Er verwendet in seinen Arbeiten Marmorstaub, der auf der Leinwand in Kombination mit den Pigmenten ein intensives Glühen erzeugt. Weitere Verbindungen zu Laas sind meine Familie und meine Erinnerungen an die einzigartigen Bergsommer, die ich hier verbracht habe. Auch Michl Reissner und Hannes Ortler haben hier Verwandte“. Flouraschworz sind im Vinschgau tief verwurzelt, aber in der Welt zuhause.