Wässrige Nachrichten
Kinder werden vom Wasser magnetisch angezogen, sagt der Tiroler Trivial-Meteorologe und beugt sich hinunter mit dem Mikrophon Richtung Bächlein in Tulfes.Gleich darauf kommt ein großes Kaliber ins Bild, der breite Schädel Brunzis verkündet, dass es zwar mit dem Strompreis bergab geht, das Kaunertal aber dennoch gebaut werden muss.
Wir genießen diese sprachlichen Elemente, die uns an jene Zeiten erinnern, als das Bundesheer noch Schnaps in den Wasserflaschen hatte.
Daneben verschluckt sich ein stotternder WWF-ler an den eigenen Tränen, wenn er sich vorstellt, was alles den Bach hinuntergeht und dabei eine Turbine antreibt.
Auf einem anderen Kanal, den wir mit flüssiger Zapp-Bewegung ansteuern, wird ein Mühlviertler gezeigt, der statt in die Arbeit rechts abzubiegen mit seinem Mini einfach in die Donau gefahren ist in aller Früh. Die Mühlviertler sind für Oberösterreich das, was in Tirol die Osttiroler sind, nämlich unfallgefährdete wiffe Köpfe, die zwischendurch Probleme mit den Helligkeitsabstufungen haben.
Dunkel ist es draussen beim Kreisverkehr und vollkommene Finsternis in der Donau selbst, wo jetzt die Feuerwehrleute zur Arbeit tauchen, indem sie rechts unter dem Schiffsverband abschwenken. Wenn es dabei um eine Richtungsänderung geht, geht es immer nach rechts!
Und schon pumpen sie wieder die Freiwilligen Feuerwehren, jeden Tag geht vor den Kameras ein Sturzbach über und flutet die Pixel-Speicher in der Cloud.
Da schon wieder, ein Gastwirt traut seinen Augen nicht, als im Kanal vor seiner Veranda eine Mutter mit ihren zwei Kleinkindern abzusaufen droht. Nicht im Fernsehkanal, im echten Kanal! sagt er immer wieder, als er sich von seinem Einsatz abtrocknet. Lebensrettung ist eine feuchte Angelegenheit.
Über das Wasser gebeugt spricht der Wassergeist die erlösenden Worte: Das Erbe der Väter kann auch ein Arschloch sein.