ABER ABER : FRAU PALFRADER
Vergangene Woche besuchte Landesrätin Dr. Beate Palfrader die alterserweiterte Kindergruppe der „Schlaufüchse“, die ihre Pforten im vergangenen September in der Kaiser-Lothar-Strasse, in Reutte eröffnete und konnte sich von der Qualität dieser Einrichtung überzeugen.
http://reutte.oevp.at/11350/?MP=61-4401.
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1.5. 09
NORBERT K PLEIFER
treibhaus
angerzellgasse 8
6020 innsbruck
an die
KULTURREFERENTIN
der tiroler landesregierung
Dr.BEATE PALFRADER
landhaus
6020 innsbruck
betrifft: gesprächskultur
sehr geehrte frau kulturreferentin
meine zusammenfassung gleich vorweg:
seit beginn meiner nunmehr 33jährigen kulturarbeit im gebirge hab ich mich noch nie mit einer derartigen ignoranz und verachtung meiner arbeit von politischer seite konfrontiert gesehen.
selbst die zeit der betonköpfe im innsbrucker gemeinderat hatte mehr respekt vor unserer arbeit und unseren anliegen.
seit september vorigen jahres versuch ich in unregelmäßigen abständen mit Ihnen ins gespräch zu kommen.
meine telefonischen ansuchen um einen gesprächstermin wurden regelmäßig quittiert mit der fröhlichen aussicht, demnächst zurückgerufen zu werden.
was bis februar 09 nie geschah.
als ich dann bei meinen anrufen die rückrufvertröstungen mit gelächter quittiert und ein wenig heftig mein erstaunen geäußert habe,
wurde ich aufgefordert, mein anliegen schriftlich per mail vorzutragen.
"um gut vorbereitet ins gespräch zu gehen".
was ich prompt getan habe -
dazu einen ausführlicheren brief getippt und das bis dahin aufgeschobene ansuchen für 2009 als beilage gleich dazugepackt:
"das ist ein hilferuf aus der angerzellgasse".
die briefmarke hab ich gespart und persönlich das konvolut in Ihrem büro für Sie abgegeben.
tags darauf wurde ich tatsächich angerufen:
die frau landesrat prüfe und werde sich dann umgehend mit uns darüber unterhalten.
heute ist der 1.mai
bis heute haben wir keine nachricht, wie mit unserem hilferuf von seiten des landes umgegangen wird.
bis heute wissen wir nicht, wie unser ansuchen behandelt wird.
das jahr 2009 ist im fünften monat
es fallen strom und müllrechnungen an
reperaturen waren überfällig
die rechnungen stapeln sich.
seit vier monaten läuft ein wunderbares programm
treten künstler aus aller herren länder auf,
haben anspruch auf die vereinbarten honrare
sind die hotelrechnungen überfällig, mahnt die akm etc.etc
wir machen kulturarbeit am rande der fahrlässigen krida.
diese situation ist unerträglich.
mein brief an Sie endete:
"um den fortbestand des treibhauses willen erbitten wir die erhöhung der subvention des landes tirol ....
anders ist das treibhaus nicht mehr lebensfähig ohne in kommerzielle abgründe zu schlittern, für die wir alle, die seit jahren und mit viel freude hier arbeiten, nicht zu haben sind."
keine antwort darauf zu erhalten ist auch eine.
PS:
wissen Sie überhaupt, wo das treibhaus ist?
denn gesehn haben wir Sie in unserer nähe noch nie.
ein kleiner tip:
das treibhaus ist nicht das gewächshaus drunten beim hofgarten
sondern jenes kulurzentrum am rande des volksgartens,
das seit 1981 versucht, ein bisschen farbe in den grauen alltag der granitblöcke und kalkkögel zu bringen.
why my guitar gently weeps
enttäuscht und ein wenig zornig
norbert k. pleifer
treibhaus
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7.5.09
sehr geehrte frau palfrader
falls Sie uns demnächst die in der TT verkündete absage unseres ansuchens auch direkt mitteilen wollen
bitte ich darum,
ausnahmsweise auf Ihre so geliebte copy-paste funktion zu verzichten und die alte subventionszusage nicht wie gewohnt mit:
"Sehr geehrter Herr Pleifer - Es freut mich, Ihnen mitteilen zu dürfen......" zu beginnen.
diese art von ausuferndem zynismus würde meinen momentanen gemütszustand ziemlich aushebeln.
norbert k pleifer
der vom treibhaus.
P.S.
zur kenntnisnahme
meine stellungnahme
zum TT-Artikel von Ivona Jelcic:
Die kleine Notlüge der Frau Kulturlandesrätin wegen meiner Terminansuchen sei ihr ob ihrer Verdienste um das Andreas Hofer Gedenkjahr verziehen und will ich nicht weiter kommentieren.
Fakt ist, daß ich meinen zornigen Brief über meine vergebliche Terminsuche an Frau Palfrader geschickt habe - und an niemanden sonst.
Erst, als nach knapp einer Woche selbst auf diesen Brief keine Reaktion aus ihrem Büro kam, hab ich ihn "mit Nachdruck" öffentlich gemacht.
Auch der Umstand, daß so "wichtige Institutionen" die Ablehnung ihrer Ansuchen aus der Zeitung erfahren, kommentiert den Stil der Gesprächskultur selbst.
Ich bin von den bisher erlebten Kulturlandesräten anderes gewohnt - auch wenn ich die nicht verwöhnt habe:
Mit Fritz Prior, ohne den es das Treibhaus nie gegeben hätte, haben wir noch Kirschen gegessen, mit Fritz Astl Kirschwasser getrunken, Herwig van Staa (da war kurz die Kultur sogar Chefsache) hat sich mehr auf der Treibhaus-Baustelle herumgetrieben als unser Bauleiter, Günter Platter hat - noch keine Woche im Amt - bei uns um einen Termin angesucht und mit Elisabeth Zanon mußte ich in Wahlkampfzeiten sogar öffentlich über Kultur diskutieren.
Das Treibhaus sei eine wichtige Institution, sagt Frau Palfrader in der TT,
aber.....
diesem ABER ist nichts hinzuzufügen außer:
ABER was nützen uns die schönsten Räume, wenns kein Geld gibt, diese auch zu bespielen.
Darum nehmen wir Frau Palfrader ernst und werden noch im Juni mit dem Rückbau des Treibhauses beginnen. Als ersten Schritt werden wir (in logischer Konsequenz zur Explosion der Betriebskosten) die wunderbare Halle unterm Volksgarten zumauern.
Kulturarbeit am Rande der fahrlässigen Krida macht keinen Sinn und ist allen Mitarbeitern und Künstlern nicht länger zumutbar.
Frau Palfrader kann gerne mit uns Verhandlungen aufnehmen, das Treibhaus als Depot fürs Bergiselmuseum anzumieten
- runde Gemälde und Andreas Hofer-Reliquen lassen sich klimatisch einwandfrei darin stapeln.
Sie muß bei uns auch nicht Monate auf einen Gesprächstermin warten.
norbert k pleifer
freier maurer
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TT 8.5.2009
Scharfe Kritik an politischer Gesprächskultur
Hier stapeln sich die Rechnungen, dort die Termine: Weil Treibhaus-Chef Norbert Pleifer sich bisher erfolglos um einen Termin bei der Kulturlandesrätin bemüht hat, schrieb er jetzt einen offenen Brief.
Von
IVONA JELCIC
Noch nie in seiner „33-jährigen Kulturarbeit im Gebirge" habe er sich mit einer „derartigen Ignoranz und Verachtung" seiner Arbeit konfrontiert gesehen, schreibt Norbert Pleifer - „ein wenig zornig" - in einem offenen Brief an die Kulturlandesrätin. Der Hintergrund: Seine Versuche, bei Palfrader vorzusprechen, würden seit September 2008 dauern. Bisher sei er jedoch nur vertröstet worden.
Norbert Pleifer: „Pfeifen aus dem letzten Loch".
Foto: Parigger
„Stimmt nicht", kontert Palfrader auf Nachfrage der TT. Die erste Anfrage sei im Frühjahr 2009 gekommen. Und: „Man muss teilweise schon einen Monat warten. Aber nicht, weil ich nicht will. Sondern weil ich von früh bis spät Termine haben", so die Landesrätin.
Keine Erhöhung vom Land
Die Angaben über die Pleifer'schen Bemühungen bleiben konträr, der Treibhaus-Chef hat sein Anliegen jedenfalls auf Aufforderung des Büros Palfrader auch schriftlich deponiert. Und gleich das Ansuchen um Subventionserhöhung 2009 dazugepackt.
Pleifer: „Eigentlich wollte ich ihr die Sachlage in einem persönlichen Gespräch erklären. Die Verdoppelung der Betriebsfläche seit dem Umbau hat auch die Betriebskosten in die Höhe schnellen lassen. Das Haus frisst uns auf. Es stapeln sich die Rechnungen." Die Stadt hatte darauf im Herbst mit einer Subventionserhöhung um 30.000 Euro reagiert. Und „wollte das an eine Erhöhung von Seiten des Landes koppeln", weiß Pleifer aus einem Gespräch mit Hilde Zach.
„Das Treibhaus ist eine wichtige Institution", sagt Palfrader, „aber es kommen zurzeit sehr viele Ansuchen. Wir können aber nicht alles auffangen, zum Beispiel, wenn der Bund ausfällt." Darum geht es jedenfalls beim Treibhaus nicht, sagt Pleifer. Der Bund sei seit 1988 konstant. Vom Land bekommt das Treibhaus 2009 124.500 Euro, gleich viel wie im letzten Jahr. Erfahren hat Pleifer das am Donnerstag von der TT.
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1988 unter fritz prior erhilet das treibhaus vom land tirol 2 Millionen Schilling.
in euro: 145.345.-
2009 unter dr. beate palfrader euro. 124.500
Die Jahresmiete für den Grund, auf dem das Treibhaus steht, betrug
1988: euro 16.000
2008: euro 48.000
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