Glücksvögel
Das Glück ist nicht nur ein Vogerl, es zieht auch schräge Vögel an. Anteile der Casinos sollen ja demnächst verscherbelt werden und schon bilden sich interessante Allianzen. So hat sich der Novomatic-Konzern mit einer Kirchenbank zusammen getan. Zwar unter Berufung auf informierte Kreise, wie es heißt. Diese Formulierung ist zumeist ein Synonym für „wir haben keine Ahnung, aber schreiben halt irgendetwas“. Doch scheint diese Kombination nicht umspannend. Kirche und Glücksspielkonzern teilen ja zumindest das Element der Verheißung. Und während die Einen Glück im Jenseits versprechen, decken die Anderen den profanen Aspekt ab. Ein Full-package Glück sozusagen. Zwar müssen sich die Glücksspieler noch mit Korruptionsvorwürfen in Rumänien herumschlagen. Doch ehrlich: Korruption im Glücksspiel, in Rumänien? Lächerlich. Auch tschechische Milliardäre interessieren sich offenbar für die Glücks-Anteile. Der Laie fragt sich, was es für einen Milliardär noch zu gewinnen gäbe. Doch das sind biedere Gedanken im Glücksspiel geht es nicht immer vordringlich ums Gewinnen. Immerhin wollen die Milliardäre eine Milliarde locker machen. Das unterscheidet sie wohltuend von anderen Investoren der jüngeren österreichischen Vergangenheit, die lediglich die Milliarden der Steuerzahler locker gemacht haben. Sollten sie den Zuschlag bekommen, wäre auch die Kronen Zeitung mit an Bord. Und da schließt sich ein homogener Kreis. Denn auch diese Blatt ist ja längst schon in der Glücksspielbranche tätig. Denn ihre Gunst hat für die meisten Politiker ähnlich hohen Wert wie für den Casino-Junkie der Jackpot.