DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Was ist das Wichtigste für einen Mundartdichter? – Der Mund. Richtig! Nichts ist für Mundartdichter so schlimm, wie für ein paar Augenblicke „off Mund“ zu sein, also ihn nicht zu benützen. Nun kann man als Mundartdichter nicht ständig die Gosche offen haben, wiewohl das manche tun. Andererseits will man aber dieses wichtige Werkzeug nicht in der Unauffälligkeit zwischen den Dichterpausen verkommen lassen, vermutlich aus diesem Grund stecken sich alle Mundartdichter ständig etwas in den Mund. Die alten, ausgestopften, die meist mit einem alten Gebäude direkt ins Höfemuseum überstellt worden sind, stecken sich eine kalte Pfeife in das Loch unterhalb der Nase, damit alle sofort sehen, das ist ein alter Mundartdichter. Und die jungen, dynamischen zünden sich ununterbrochen Glimmstengel an, damit immer auch genug Glut im Hirn vorhanden ist, sollten die Gedanken einmal auslassen. Die ganze Mundartdichtung ist somit leicht überschaubar: Wo der Rauch aufgeht, ist meist ein Mundartdichter oder eine Dichterin am Werk. Auch inhaltlich spielt sich alles auf diesem Tschick-Niveau ab. Fast durchgehend klagen die modernen Mundartdichter über die Regierung, die sie schwarz/blau nennen und mit den hässlichsten Wörtern besingen. Quasi als Unterstützung ihrer Mundwörter stoßen sie blauen Rauch in die Luft und färben die Lungen schwarz ein. So schauen die Mundartdichter früher oder später aus wie die Regierung: Schwarz-blau-grausig! Wer sich eine Zigarette anzündet, löscht bei einem Nichtraucher einen Gedanken aus, heißt es in der Volksweisheit. Nach einer Mundartlesung sind daher die Nichtraucher meist aus Sauerstoffmangel völlig verblödet, während die rauchenden Dichter high sind vor Schwarz-Blau. Irgendwas stimmt da nicht, bei der Mundart. Vielleicht hat es damit zu tun, dass sich noch nie ein Nichtraucher dieser rauchenden Materie angenommen hat.
Der moderne Journalismus ist provinziell und daher ist auch der provinzielle Journalismus modern. So gesehen herrscht in Tirol immer Weltniveau, was die Nachrichtenlage betrifft.Gab es früher einmal ein Ereignis, das den Journalismus auslöste und auf Touren brachte, so bringt heute der…
Die Welt im Kopf ist selbst gemacht und daher immer ungerecht. Besonders die Gender-Diskussion zeigt Tag für Tag zum Himmel schreiende Ungerechtigkeiten.Beispielsweise fahren zu manchen Zeiten mehr Männer auf der Autobahn, an anderen Stoßzeiten mehr Frauen. Hier sollte man unbedingt beim…
Die Wahrheit sitzt oft wie Fliegendreck zwischen den glatten Fliesen schöner Worte. So hören wir etwa Tag und Nacht von der schönen Dolomitenstadt Lienz, dass dort geklaute Egger-Lienz-Bilder mit frohem Herzen restituiert werden, die saftigsten Männerärsche vor der Kamera zum permanenten…
Tiroler können sich keine Babys mehr leisten! - Der Aufreißer dieser Tage ist ziemlich intellektuell, weil er an die Rechenkünste der Geschlechtsorgane appelliert, und die können bekanntlich überall auf der Welt schlecht rechnen. Oder gibt es etwa eine Rechenolympiade für Schwänze und…
An Sonntagen hängen im ganzen Alpenland die Nachrichten sehr tief und du erfährst in den Mistblättern jene Wahrheit, die etwa hundshoch ist.Es ist eine verlässliche Freude, die diese kleinen Blätter für die kleinen Leute in idealer Zugriffshöhe ausgehängt haben. Da wo etwa in der Osterwoche…
In einem dieser besonders guten Witze wacht ein sogenannter Kathole im Nichts auf und hält es für das Jenseits. Und was ist mit meiner Kirchensteuer? fragt er ins Nichts. Und siehe, das Nichts antwortet ex kathedra und sagt: Deine Kirchensteuer ist aus dem Auspuff des Papamobils gepufft, ist in…
Das Auto ist ein tertiäres Geschlechtsmerkmal. Wer eines hat, gilt als potent, wer zu Fuß oder mit einem Öffi unterwegs ist, gilt als Verkehrsmasturbant.In diesem Kontext von Potenz und Genitalien werden von den Tirolerinnen und Tirolern auch die Gespräche über das Auto geführt.…
Manchmal ist man ganz nah am Weltgeschehen und der künftige Schauder der Geschichte läuft einem bereits in der Gegenwart über den Rücken. Der Schrecken hat immer Namen und Treffpunkte. So ist der größte Schrecken der Weltgeschichte mit Wannsee verbunden, wo am 20. Jänner 1942 fünfzehn…
Vermutlich ist keine Sprache der Welt so geil wie der kernalpine Dialekt mit seinen Wiener Ausläufern. Der Ausdruck „Jaukerl“ steht für eine Spritze, die wie angegossen passt. Sowohl Inhalt, Verabreichung wie Gefühl der Erleichterung sind in diesem Wiener Wort perfekt verpackt.Die harte…
„Jeder Trottel derstirbt es!“ – Dieser wunderschöne Satz aus der Wiener Alltagsphilosophenszene deutet darauf hin, dass das Leben vielleicht eine ziemlich einfache Sache ist, die wir nur deshalb ständig kompliziert darstellen, weil wir alle nicht wahr haben wollen, dass letztlich alles…