treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts ab jetzt den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gil für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25 - hier im netz & im treibaus auch

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Rhetorische Krampfadern

„Ich bin in meinem Betrieb die Krampfader!“ – Jahrzehntelang war dieser Satz die Kurzdarstellung für einen Betriebsrat. Irgendwie sinnlos aber bemerkenswert schroff aus den Wadeln hervorstehend sind Krampfadern auf den ersten Blick etwas Ungustiöses, aber wer genauer hinschaut, wird sich an der Heilkraft der Krampfadern gerne erfreuen.
Das Jahr 2004 nämlich gilt als das Wendejahr in der Geschichte der Krampfadern. Bislang verschmäht, wollen jetzt alle möglichst viel mit Krampfadern zu tun haben.
Das wundersame Beispiel des seligen Kaisers Karl hat diese Welle ausgelöst. Wenn du nämlich lange genug zu den Krampfadern betest, kriegst du sie weg und einen Seligen dazu. Das ist die Frohbotschaft des Jahres 2004.
Mittlerweile nennen sich nicht nur Betriebsräte die Krampfadern des Betriebs, auch Aufsichtsräte und Anleger verwenden gerne diesen heilenden Ausdruck, und manche vermuten sogar, dass Krampfadern gleich konstruiert sind wie Hoden, ziemlich abstehend und schrumpelig, und wahnsinnig gut für die Potenz.
Kein Trend wäre abgerundet, wenn ihn nicht jemand von der österreichischen Kleinkrämerregierung für sich nutzen würde.
Also der Finanzminister hat es schon ziemlich gut drauf. Wenn er die Nation am Schmäh vorführt, tritt sogar auf der Stirn eine kleine Krampfader auf, offensichtlich ist sie rhetorisch gemeint. Denn alles, was der irdische Karl von sich gibt, ist überflüssig und sinnlos wie eine rhetorische Krampfader.
In der Medienkunde spricht man vom Krampfaderneffekt, wenn etwas in seiner Darstellung sinnlos geworden ist. Also das Gesicht vom Finanzminister taucht überraschend in der Zeit im Bild auf, alle erkennen in ihm eine Krampfader und zappen weg in einen anderen Sender. Kein Sender kann sich auf Dauer diesen Krampfaderneffekt leisten, weshalb der Finanzminister und der Kaiser Karl in letzter Zeit weniger in die Sendungen eingeladen werden. Das Jahr 2004 verläuft also insgesamt sehr logisch und leicht wie eine Krampfader.

Dranbleiben

Der moderne Journalismus ist provinziell und daher ist auch der provinzielle Journalismus modern. So gesehen herrscht in Tirol immer Weltniveau, was die Nachrichtenlage betrifft.Gab es früher einmal ein Ereignis, das den Journalismus auslöste und auf Touren brachte, so bringt heute der…

Gender-Lyrik

Die Welt im Kopf ist selbst gemacht und daher immer ungerecht. Besonders die Gender-Diskussion zeigt Tag für Tag zum Himmel schreiende Ungerechtigkeiten.Beispielsweise fahren zu manchen Zeiten mehr Männer auf der Autobahn, an anderen Stoßzeiten mehr Frauen. Hier sollte man unbedingt beim…

Zu gescheit

Die Wahrheit sitzt oft wie Fliegendreck zwischen den glatten Fliesen schöner Worte. So hören wir etwa Tag und Nacht von der schönen Dolomitenstadt Lienz, dass dort geklaute Egger-Lienz-Bilder mit frohem Herzen restituiert werden, die saftigsten Männerärsche vor der Kamera zum permanenten…

Wenn Schwänze rechnen

Tiroler können sich keine Babys mehr leisten! - Der Aufreißer dieser Tage ist ziemlich intellektuell, weil er an die Rechenkünste der Geschlechtsorgane appelliert, und die können bekanntlich überall auf der Welt schlecht rechnen. Oder gibt es etwa eine Rechenolympiade für Schwänze und…

Adelsohren

An Sonntagen hängen im ganzen Alpenland die Nachrichten sehr tief und du erfährst in den Mistblättern jene Wahrheit, die etwa hundshoch ist.Es ist eine verlässliche Freude, die diese kleinen Blätter für die kleinen Leute in idealer Zugriffshöhe ausgehängt haben. Da wo etwa in der Osterwoche…

Analgebühr

In einem dieser besonders guten Witze wacht ein sogenannter Kathole im Nichts auf und hält es für das Jenseits. Und was ist mit meiner Kirchensteuer? fragt er ins Nichts. Und siehe, das Nichts antwortet ex kathedra und sagt: Deine Kirchensteuer ist aus dem Auspuff des Papamobils gepufft, ist in…

Doof und teuer

Das Auto ist ein tertiäres Geschlechtsmerkmal. Wer eines hat, gilt als potent, wer zu Fuß oder mit einem Öffi unterwegs ist, gilt als Verkehrsmasturbant.In diesem Kontext von Potenz und Genitalien werden von den Tirolerinnen und Tirolern auch die Gespräche über das Auto geführt.…

Alles battle-paletti!

Manchmal ist man ganz nah am Weltgeschehen und der künftige Schauder der Geschichte läuft einem bereits in der Gegenwart über den Rücken. Der Schrecken hat immer Namen und Treffpunkte. So ist der größte Schrecken der Weltgeschichte mit Wannsee verbunden, wo am 20. Jänner 1942 fünfzehn…

Universal-Jaukerl

Vermutlich ist keine Sprache der Welt so geil wie der kernalpine Dialekt mit seinen Wiener Ausläufern. Der Ausdruck „Jaukerl“ steht für eine Spritze, die wie angegossen passt. Sowohl Inhalt, Verabreichung wie Gefühl der Erleichterung sind in diesem Wiener Wort perfekt verpackt.Die harte…

Kohle-Zeit-Fiktion

„Jeder Trottel derstirbt es!“ – Dieser wunderschöne Satz aus der Wiener Alltagsphilosophenszene deutet darauf hin, dass das Leben vielleicht eine ziemlich einfache Sache ist, die wir nur deshalb ständig kompliziert darstellen, weil wir alle nicht wahr haben wollen, dass letztlich alles…