Der Grundstein zu Palyrria wurde bereits in den 80ern gelegt, als Panos Katsikiotis (aka Tsiko) begann mit elektronischen Drums zu experimentieren. Dabei entwickelte er einen derart ausgefeilten Sound, dass sich rasch einige bekannte griechische Musiker dafür interessierten und begannen mit ihm live Gigs zu spielen und an Projekten zu arbeiten.
1999 tat er sich endgültig mit dem Keyboarder und Percussionist Takis Tsourgiannis (aka Dr Aja) zusammen, um die unerschlossenen Gebiete zwischen westlicher Elektro Musik und den traditionellen Klängen des Mittelmeers zu erkunden und gab dem Ganzen den Namen Palyrria.
Bald begannen die beiden eine Reihe von Live-Auftritten im “Ipersidelikos Health Speed Club” zu spielen und erregten damit das Interesse von Multitalent Artemis Kagas, einem Profi auf einigen der faszinierendsten Griechischen Instrumenten (Lyra, Laute etc.). Als dieser schließlich dem Duo beitrat, fügte er dem Klang von Palyrria durch sein Können eine weitere Dimension hinzu. Erst nur als Experiment gedacht, wurde diese Zusammenarbeit schließlich live aufgezeichnet und bildete die Grundlage für das erste Palyrria Album „Zero Gravity“, das 2001 auf dem Independent Label Rubber Records erschien. Mit einem musikalischen Spektrum von Ambient bis World, von Dub bis früh-ägäischer Musik wurde das Album von Publikum und Kritikern gleichermaßen mit großem Enthusiasmus aufgenommen. Durch den Erfolg von „Zero Gravity“ beflügelt, wurden in der Folge zusätzliche Erweiterungen des Line-Up vorgenommen:
Zunächst stieß Kostas Haller, ein Soundtüftler und Produzent elektronischer Klänge dazu und brachte sein technisches Können mit. Danach kam Sänger und Flötist Panayiotis Kaperneka dazu, dessen Mitwirken Palyrria neben einer altertümlichen Note auch herausragenden Gesang bescherte. Das heutige Line-Up wurde schließlich durch Bassist Vlasis “Vlashstur” Bacoyiannis und Lyra Spieler Stelios Petrakis komplettiert. In dieser Besetzung starteten sie daraufhin eine Serie von Live-Auftritten in Griecheland und Zypern. Dabei vollendeten sie ihr Können und entwickelten eine spielerische Leidenschaft die durch ein gerüttelt Maß an Experimentierfreudigkeit und Interesse an musikalischer Weiterentwicklung geprägt ist.
Im Frühjahr 2003 begab sich die Band schließlich zurück ins Studio, um an ihrem zweiten Album zu arbeiten. Ziel hierbei war es die neuen musikalischen Pfade und Errungenschaften von Palyrria zu dokumentieren, die inzwischen die Grenze Griechenlands weit hinter sich gelassen und den mittleren Osten, Indien und Nord Afrika erreicht hatten. Das Ergebnis war die zweite Scheibe die schlicht und einfach „Palyrria“ genannt wurde, deren Singleauskopplung “Ikariotikos” bald zu einem der meist gespieltesten Singles des Olympischen Sommers 2004 in Athen wurde und in den Worldmusic Charts bis auf Platz 8 kletterte. In der Folge spielten sie auf dem angesehenen Synch Festival Seite an Seite mit Größen wie Senior Coconut, Tony Allen und Tikkiman. Dies und der Erfolg des Albums „Palyria“ veranlasste die Band erneut ins Studio zu gehen und ihre dritte CD vorzubereiten, jedoch diesmal mit anderer Ausrichtung. Anstelle eine Fortsetzung zu ihrer Hitsingle zu liefern und erneut auf den griechischen Markt zu zielen, entschlossen sie sich eine CD mit allgemeinem Anspruch aufzunehmen, Musik, die in allen Teilen der Welt von den verschiedensten Menschen gehört, verstanden und genossen werden konnte. Das Ergebnis war die CD „Methexy“, die nach über 16 Monaten intensiver Studioarbeit im Mai 2006 erschien und bei Weitem das vielseitigste und vollendetste Werk der Band darstellt. „Methexy“ ist eine musikalische Reise durch Vergangenheit und Zukunft.
Der bewusste Bruch mit griechischen Traditionen scheint sich auszuzahlen, denn in der letzten Zeit absolvierten Palyrria diverse live Auftritte in London, Tokyo und Seoul und das Album „Methexy“ ist mittlerweile zum festen Bestandteil der Plattenkisten vieler international gefeierter DJ geworden. Zuletzt haben sich Palyrria sogar mit den bekannten Flamenco-Hip-Hoppern von Ojos De Brujo zusammengetan, um eine Coverversion von deren Song „Nana“ aufzunehmen.
Diese einzigartige Verbindung von traditionellen Blas- und Streichinstrumenten mit tanzbarer Elektronik, gespielt von erfahrenen Musikern, die sich zur Aufgabe gemacht haben gründlich an den Grenzen der Musik zu rütteln, macht die Musik von Palyrria zu einer außerordentlichen musikalischen Erfahrung.