LONG WALK TO FREEDOM
Südafrika
Bekezizwe Joseph Shabalala
Msizi Shabalala
Thulani Shabalala
Sibongiseni Shabalala
Thamsanqa Shabalala
Mdletshe Albert Mazibuko
Mpindela Abednego Mazibuko
Russel Mthembu
Mfanafuti Dlamini
Ladysmith ist eine Kleinstadt, etwa 150 km nördlich von Durban, und Sitz der Shabalala-Großfamilie. Einer aus diesem Clan, Joseph, träumt schon seit langem davon, eine A-Cappella-Formation zu gründen, doch die ersten Versuche scheitern. Er findet nicht genug gute Leute, und er weiß auch nicht recht, wie man Chorgesang sauber arrangiert.
Joseph hat sich dem "Isicathamiya" verschrieben, so nennt sich der Gesangsstil, der auf die Minenarbeiter zurückgeht. Nach der Schicht treffen sie sich in ihren Baracken, wo sie auf Zehenspitzen - um die Wachen nicht zu verärgern - dem Tanz und dem Gesang frönen. Eines nachts träumt Shabalala genau die Harmonien, die er braucht, und er verpflichtet 1964 kurzerhand Brüder und Cousins sowie ein paar Freunde, eine Band mit ihm zu gründen. Die ersten Jahre sind Lehrjahre, besonders für Joseph, er ist es, der täglich Stunde um Stunde Gesangsunterricht gibt. Doch es sollte sich lohnen, denn die traditionellen Gesangswettbewerbe kann die Formation immer öfter für sich gewinnen. Es kommt soweit, dass die Band von solchen Wettkämpfen ausgeschlossen wird, damit sie nicht langweilig werden. Ladysmith Black Mambazo verkörpern, mehr als jede andere südafrikanische Gruppe, eben die Kultur, die vom Apartheidregime unterdrückt worden war.
Paul Simon war 1986 mit seinem Album "Graceland", mit dem er sich bewusst über den Kulturboykott gegen Südafrika hinweg setzte, der erste, der die Band einem internationalen Publikum bekannt machte. Und er produzierte "Shaka Zulu", für das die Band nur ein Jahr später einen Grammy bekam. Über 40 Alben hat die Gruppe inzwischen auf dem Konto, außerdem etliche Kooperationen, Filmmusiken, Videos. Auch Nelson Mandela hat die Gruppe gerne um sich, sowohl bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 1993 als auch bei der Übernahme des Präsidentenamtes ein Jahr später war sie dabei. Joseph Shabalala hat 1999 eine Stiftung gegründet, die Mambazo Foundation, die helfen soll, jungen Menschen ihre Kultur näher zu bringen, sie zu erhalten, zu unterrichten und zu verbreiten. Da bemüht man doch gerne seinen Zulu-Wortschatz: Ngiyabathanda Labafana - ich liebe diese Jungs.
Discographie:
Shaka Zulu (Warner, 1987)
Umthombo Wamanzi (Shanachie, 1988)
Two Worlds, One Heart (Warner, 1990)
Heavenly (Shanachie, 1997)
The Best Of Vol.1 & 2 (Koch, 1998)
In Harmony (UMIS, 1999)
The Ultimate Collection (Wrasse, 2002)
Raise Your Spirit Higher (Wrasse, 2003)
No Boundaries (Heads Up, 2005)
Long Walk To Freedom (Heads Up, 2006)